Die groteske, teils grandiose Satire auf Adolf Hitler und das NS-Regime ist Charles Chaplins erfolgreichster Film und heizte seinerzeit die Debatte über den Kriegseintritt der Amerikaner an. Unvergessen bleibt Hynkels Tanz mit dem plötzlich zerplatzenden Globus. Chaplin schrieb später, dass er den Film nie gedreht hätte, wenn er damals die Wahrheit über die deutschen Konzentrationslager gewusst hätte.
Die Figuren des Adenoid Hynkel und des pazifistischen jüdischen Friseurs spielt Chaplin selbst und nutzt hier zum ersten Mal die Möglichkeiten des Tonfilms. Die Reden des Diktators hält er in einer Fantasiesprache. Deren Tonfall und abgehackten Laute ahmen das Deutsche nach, und geben einen Eindruck davon, wie sich die Sprache für jemanden anhört, der sie nicht versteht. Zudem wird so der aggressive Inhalt des Gesagten verdeutlicht.
Charles Chaplin wurde 1941 in den Kategorien „Beste Hauptrolle“, „Bester Film“, „Bestes Drehbuch“ und „Beste Musik“ (gemeinsam mit Meredith Willson) für den Oscar nominiert, ebenso wie Jack Oakie als bester Nebendarsteller. (The Great Dictator, USA 1940)
Im Anschluss an den Spielfilm folgt die Dokumentation „Der Tramp und der Diktator“ von Kevin Brownlow und Michel Kloft. Sie gehen unter anderem der einmal mehr gestellten Frage nach, ob man über Hitler lachen darf, zeigen dessen Darstellungen in anderen Hollywood-Filmen, beleuchten die Rezeptionsgeschichte und die nachhaltige Wirkung von Chaplins Film.
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