Anlässlich des 105. Geburtstages von Marlene Dietrich am 27. Dezember zeigt das Erste diesen fintenreichen Gerichtskrimi aus dem Jahr 1957.
Der ebenso mürrische wie überaus gewiefte Staranwalt Sir Wilfrid Robarts (Charles Laughton) übernimmt die Verteidigung von Leonard Vole (Tyrone Power). Vole wird beschuldigt, die reiche Witwe Emily French ermordet zu haben. Motiv: Er ist ihr Haupterbe. Vole beruft sich dagegen auf das Alibi, das ihm seine Frau Christine (Marlene Dietrich) geben kann. Daraus wird jedoch nichts, denn die ebenso attraktive wie undurchsichtige Mrs. Vole zerstört vor Gericht als Zeugin des Staatsanwalts nicht nur das Alibi ihres Mannes, sondern behauptet obendrein, ihr Gatte habe Mrs. French gemeuchelt. Jetzt ist der ganze Scharfsinn von Sir Wilfrid gefragt...
Neben Filmen wie etwa Otto Premingers "Anatomie eines Mordes" (1959), Stanley Kramers "Wer den Wind sät" (1960) oder Sidney Lumets "Die zwölf Geschworenen" (1957) gehört auch dieser glänzend besetzte Streifen zu den Klassikern des Genres. Die Dietrich überzeugt in „Witness for the prosecution“ einmal mehr als Femme fatal. Und Charles Laughton gibt eine Glanzvorstellung als knurriger Anwalt.
Fast möchte man meinen, Alfred Hitchcock hätte Regie geführt, so perfide und geschickt sind die Fallstricke für den Zuschauer gelegt. Doch Billy Wilder gab sich die Ehre und inszenierte das abgründige Mordkomplott nach einer Vorlage von Agatha Christie. Der langjährige Howard-Hawks-Kameramann Russel Harlan – u.a. „Red River“ (1948), „Rio Bravo“ (1959) und „Hatari!“ (1961) – sorgte für die Bilder. |