Regisseur Luchino Visconti zeichnet, unterstützt von Kameramann Giuseppe Rotunno, ein prachtvolles, aber auch melancholisches Gemälde einer historischen Epoche. Dem allmählichen Machtverlust des Adels und dem Aufkommen der Bourgoisie – angesiedelt in Sizilien, Mitte des 19. Jahrhunderts. Das monumetale Panorama gilt bei vielen als Viscontis Meisterwerk.
Der konservative Don Fabrizio (Burt Lancaster) hat die Zeichen der Zeit erkannt, ebenso wie sein Neffe Tancredi (Alain Delon). Freiheitskämpfer Garibaldi und seine Truppen sind kurz davor, die Bourbonendynastie zu stürzen und einen einheitlichen Nationalstaat zu errichten. Die beiden arrangieren sich mit den neuen Verhältnissen, in der Hoffnung, ihr feudales Leben halbwegs weiterführen zu können.
Das Drama ist eine Verfilmung des einzigen Romans von Giuseppe Tomasi di Lampedusa. Visconti war um einen strikten Realismus bemüht. Allein für die 20-minütige Ballsequenz am Ende des Films benötigte der Regisseur 57 Drehnächte, ein Palais mit 218 Räumen, dessen Zentralraum von 2.000 Wachskerzen illuminiert wurde, 1000 technische Mitarbeiter und 600 Komparsen - darunter echte Grafen, Barone und Baronessen. 1963 erhielt das Epos in Cannes die „Goldenen Palme“.
arte zeigt die vollständige, vom Regisseur autorisierte und farbtechnisch restaurierte Fassung, die um einige fehlende Szenen ergänzt und nachsynchronisiert wurde.