1929 machten sich die beiden russischen Avantgarde-Regisseure Grigor Kosinzew und Leonid Trauberg daran, den Aufstand der Pariser Kommune rund ums Warenhaus „Nouvelle Babylon“ aus dem Jahr 1871 zu verfilmen. Als Gründer der „Fabrik des exzentrischen Schauspielers“ engagierten sie etliche eindrucksvolle Charaktertypen, die sich alle erdenkliche Mühe geben, ihrem Ruf als Exzentriker gerecht zu werden. Das Drama wurde durch eine avantgardistische Montage strukturiert.
Kein Geringerer als Dmitri Schostakowitsch, damals noch nicht weltberühmt, fand für die experimentellen Bilder eine ausgefeilte Musiksprache, welche die Operettenmusik von Jaques Offenbach mit Revolutionsliedern vermischt und zugleich sehr eigenwillig (und durchaus gewöhnungsbedürftig) verfremdet.
Der Film (und die Musik) wurde dadurch nicht gerade zum Publikumsrenner und man entschloss sich, die Handlung mit gefälligeren Melodien zu untermalen. Schostakowitschs Musik wurde vergessen und erst 1975 wiederentdeckt. |