Als Gastgeberland der 29. Olympischen Spiele steht China schon seit geraumer Zeit im Mittelpunkt medialen Interesses. Meist stehen dabei der politische und ökonomische Blickwinkel auf das ostasiatische Land im Vordergrund. Im Gegensatz dazu, soll in der fünfteiligen Filmreihe „China privat - Neue Filme aus dem Reich der Mitte“ den Bewohnern des riesigen Vielvölkerlandes Raum gegeben werden und so werden hier Produktionen vorgestellt, die sich um den Menschen und seine privaten Belangen drehen.
Fünf Spielfilme, die alle in deutscher Erstausstrahlung zu sehen sind, sollen zeigen, wie junge chinesische Regisseure ihre Mitmenschen und deren alltägliche Probleme sehen.
Dass unabhängige Filme in dem repressiven Staat weitaus schwieriger als im Westen zu verwirklichen sind, zeigt zum Auftakt Maik Platzens Dokumentation „Kennwort Kino: Made in China“ (22.25), in der einige der jungen Filmemacher der so genannten „Sechsten Generation“ (zur „Fünften“ gehören u.a. Zhang Yimou und Chen Kaige) zu ihren Produktionen, ihren Erfahrungen und Eindrücken im sich rasant wandelnden China befragt werden.
Um 22.55 Uhr folgt dann das Drama „Welt Park Peking“ von Jia Zhang-ke aus dem Jahr 2004. In dem Titel gebenden Freizeitpark sind die Sehenswürdigkeiten der Welt in Miniatur nachgebildet. Vor dieser bedeutungsschwangeren Kulisse spielt sich nicht nur die eskalierende Beziehungskrise zwischen der dort angestellten Tänzerin Tao und ihres Freundes, des Wachmanns Taisheng ab. Auch andere Angestellte der kleinen großen Welt hadern mit ihren Lebensumständen.
Weiter geht die Reihe am 23. Juli um 22.25 Uhr mit dem Drama „Lost in Beijing – Alles ist möglich“ (2007) von Regisseur Li Yu, das Anfang 2008 von den chinesischen Zensurbehörden verboten wurde.
Am 24. Juli folgt um 22.25 Uhr mit Huo Jianqis „Life Show: Die Farben des Lebens“ (2002) ein Melodram um eine selbstbewusste junge Garküchenbetreiberin, die gerade aufgrund ihrer Tatkraft und Selbstständigkeit keinen Mann findet.
Als letzter Spielfilm der Reihe wird am 25. Juli dann um 22.25 Uhr Zhuang Yuxins Debütfilm „Liebeswunden“ (2006) gezeigt. Der Titel spricht wohl für sich selbst.
Ausklang bildet der anschließende Kurzfilm „Lost Property Hongkong“ des in Deutschland lebenden Filmemachers Bin Chuen Choi. Der Regisseur reist in seine Heimatstadt und verbindet dabei kunstvoll die eigene Familiengeschichte mit der Historie der Metropole.
/jpr |