Der Kanadier David Cronenberg hat ein Händchen für ebenso eigenwillige wie verstörende Filme. Häufig lässt er die Körper seiner Protagonisten mutieren. In „Parasiten-Mörder“ (1975) durch eklige Schleimwürmer, in „Videodrome“ (1983) durch Fernsehgeräte oder in „Crash“ (1996) durch bewusst verursachte Autounfälle. In dem Cyberspace-Thriller „eXistenZ“ (1999) mutieren Körper zu virtuellen Spielkonsolen mit vaginalem Steckplatz im Rückgrat.
Ein neues Computerspiel wird von der Erfinderin Allegra (Jennifer Jason Lee) vorgestellt. Die auserwälten Teilnehmer sitzen auf einem Podium. Ausgerüstet mit organisch wirkender Konsole und Bioport im Rücken. Keiner weiß so genau, wann's denn nun losgehen soll, als einer der Gäste eine Waffe zieht und auf Allegra schießt. Ihr gelingt es jedoch mit dem Spieler Ted (Jude Law) zu fliehen. Schon Teil des Spiel oder ein realer Anschlag? Die Ebenen von Wirklichkeit und virtueller Realität wechseln, sind für Spieler (und Zuschauer) nicht mehr zu unterscheiden.
Im Gegensatz zu vergleichbaren Produktionen, die Ende der 90er Jahre zum Thema lebensecht oder computeranimiert entstanden (so etwa „Matrix“, „Total Recall“ oder „The Thirteenth Floor“), ist Cronenberg weniger glatt und gestylt. Bei ihm ist alles schön bizarr und abstoßend. Der Ekeleffekt ist ziemlich hoch. Dafür mangelt es allerdings an Unterhaltungswert und einer halbwegs schlüssigen Story.