Üppige Funktionsvielfalt
Die Menüs der Kamera sind noch üppiger geworden und stellen beeindruckend dar, welcher Funktionsumfang sich in dem kleinen Gehäuse verbirgt. Somit ist die GH5 auch irgendwie ein Gegenentwurf zu zahlreichen Cine-Kameras, die in der Regel eher wenig Einstellmöglichkeiten bieten. Dies führt auch dazu, dass die eingeblendeten Display-Informationen den Nutzer fast schon erschlagen, zumal sich seitlich auch noch virtuelle Funktionen im Touchscreen ausklappen lassen. Mit ein paar mal Drücken auf den Display Button lässt sich das Display aber schnell freiräumen, falls man freie Sicht wünscht.
In den Menüs selbst lassen sich Feinheiten wie Zebra-Level oder Schwarzpegel bestimmen, aber auch nicht unwichtige Details, ob die Audioausgabe “live” auf dem Kopfhörer-Ausgang liegen soll oder ob man eine verzögerten Kontrolle des aufgezeichneten Tons vorzieht. Der Audiopegel kann während der Aufnahme auf dem Touchdisplay verändert werden. Es gibt ein Vektorskop und einen Waveform Monitor, die zwar in der Display-Lage verschiebbar jedoch nicht in der Größe veränderbar sind. Die Audiopegel und die Signal-Monitore sind dabei sehr reaktiv. Aber auch andere Hilfen stehen zur Verfügung, wie der künstliche Horizont oder eine variabel einstellbare Zebra-Belichtungshilfe.
Eine wirklich coole Funktion hat Panasonic für die freie Belegung der Funktionstasten implementiert: Drückt man eine der Tasten länger als 2 Sekunden, so erscheint ein 16 Seiten-Menü im Display, aus dem man die gewünschte Funktion für diese Taste auswählen kann. Intuitiver geht es wohl kaum.
Fokussieren
Die Autofokus-Funktionen sind ebenso üppig, dass man sich alleine damit sehr lange auseinandersetzen kann und sollte. So lässt sich unter anderem die Geschwindigkeit des Autofokus anpassen, um zu schnelle Fokus Verlagerungen zu vermeiden. Eine absolut intuitive Einstellung, die mit Canons DualPixelAF zu vergleichen wäre ist uns dabei bis jetzt noch nicht gelungen. Allerdings kann man im Continuous Autofocus bis zu 15 Gesichter speichern oder Objekte zum Tracking definieren. Nach etwas vorarbeit an der Szene folgt dann auch der Autofokus wie gewünscht. Weiters lassen sich auch noch Fokus Transitions fest definieren und abfahren.
Das manuelle Fokussieren ohne externen Vorschaumonitor funktioniert ebenfalls sehr nach unserem Geschmack. So genügt ein Doppelklick auf die gewünschte Stelle im Display um den gewünschten Bereich zu vergrößern. Die Vergrößerung kann dabei frei mit dem Blendenrad eingestellt werden, was zudem alternativ mit einer Spreiz-Fingergeste auf den Touchscreen möglich ist.

Die Auflösung des Displays und des Suchers genügt in der Vergrößerung, um wirklich feinste 4K-Details sicher einzustellen. Peaking kann hierbei zusätzlich aktiviert werden. Der OLED-Sucher selbst gefällt uns gut, auch wenn er -wie viele Konkurrenten auch- bei 24fps-Aufzeichnung ruckelt. Daran ändert auch eine Einstellung der Systemfrequenz auf 24Hz nichts. Das Display bleibt dagegen in jedem Modus durchgehend ruckelfrei. Eine Umstellung der Systemfrequenz erfordert übrigens nach wie vor einen Neustart der Kamera, aber keine Neuformatierung der Karte wie bei einigen Sony- oder Canon-Modellen.