Externe Qualitäten
Eine Frage bewegt natürlich auch GH4-Umsteiger: Werden nun externe Recorder wie der Atomos Shogun an der GH5 obsolet?

Nicht unbedingt, denn auch für diese Anwender hat Panasonic noch ein Bonbon in der Tasche: Extern kann die GH5 nun 10 Bit 4:2:2 mit 50/60 Hz ausgeben. Da Atomos zusätzlich eine ProRES-Aufzeichnung mit hoher Datenrate bietet, bekommt man nach wie vor nur in dieser Kombination die volle Qualität des Sensors ohne starke Kompressionsartefakte aus der Kamera zu Gesicht. Was natürlich auch für 24fps gilt.
Doch die stärkere H.264-Kompression in der Kamera hat auch Vorteile, welche die GH5 ebenfalls zu nutzen versteht: Denn in 4K60p mit 8 Bit 4:2.0 bietet eine einfache 64 GB SD-Karte fast 1 Stunde Aufnahmezeit, die durch den zweiten Slot nahtlos verlängert werden kann. Da auch kein 30 Minuten Aufnahmelimit existiert, empfiehlt sich die GH5 auch für lange Mitschnitte in 4K mit 60p. Somit nähert sich die GH5 auch dem Einsatzbereich typischer Camcorder an. Der mitgelieferte Akku hielt bei uns bei einer durchgehenden 4K 60p-Aufnahme ca. 1,5 Stunden durch.
Es ist dabei schon eine Ingenieursleistung für sich, den Sensor und die Prozessoren in einem staub- und Spritzwasser-geschützten Gehäuse bei hohen 4K Frameraten ausreichend kühl zu halten. Überhitzungsprobleme gab es bei unseren Langzeitaufnahmen mit der GH5 nicht.
Höchst spannend aber noch nicht in unserer Redaktion gelandet ist das externe XLR-Modul, welches sogar eine interne Audioaufnahme mit 24 Bit in 96 KHz ermöglichen soll. Doch auch ohne dieses Modul gibt es selbstredend einen Mikrofon-Eingang und eine Kopfhörer-Ausgang, die beide manuell pegelbar sind.

Gegenüber einem echten Camcorder vermissen wir eigentlich nur eine Zoomwippe und einen integrierten ND-Filter (der sich natürlich auch manuell vor ein Objektiv schrauben lässt.)