Nun ist sie also da, die offizielle Nachfolge der ersten Generation der Panasonic LUMIX S1 Vollformat-Kameras mit speziellen Features für Videofilmer. Die zweite Generation der S1-Serie wurde ja bereits vor ein paar Monaten mit der Vorstellung der S1R II eingeläutet, nun folgen zwei weitere Modelle, die für Videofilmer besonders interessant sein sollen: Die LUMIX S1 II sowie die LUMIX S1 IIE.

Das E-Modell besitzt das gleiche Gehäusedesign wie die S1 II und die S1R II benutzt jedoch einen "einfacheren" Sensor, welcher dem der LUMIX S5 II ähnelt. Dieser Sensor soll nicht nur eine etwas geringere Dynamik aufweisen, auch das Dynamic Boost Feature (s.u.) fehlt. Bei voller Sensor-Auslesung (6K, 3:2 Open Gate) sind mit der S1 IIE zudem nur maximal 30p möglich. Deutlich interessanter ist daher die neue "große" S1 II, mit deren Vorserienmodell wir im Vorfeld auch schon ein paar Test machen durften.
Die Panasonic S1 II verfügt über einen neu entwickelten 6K (24,1MP) Vollformat-CMOS-Bildsensor mit partiellem Stacking, der von einer Venus Engine der neuesten Generation angetrieben wird. Dieses Zusammenspiel ermöglicht besonders hohe Bildraten in Formaten wie 4K120p oder 5.8K 60p.
Rolling Shutter - Panasonic S1 II
Während die 4K-Aufzeichnung bis 60p unter Auslesung der gesamten Sensorfläche erfolgen kann, muss die Kamera für Frameraten darüber (bis 4K mit 120p) den Sensor leicht croppen. Für C4K Video mit 17:9 ungefähr 1.17x, und für 4K UHD-Video in 16:9 sogar 1.24x. Dies sieht man dann auch an den Rolling Shutter Zeiten:
Ein 16/17:9-Sensor Readout mit voller Breite (5.888 Sensel bei 3.312 Zeilen) benötigt rund 13,6 Millisekunden. Eine Downscaling-Aufzeichnung in 4K bis 60p benötigt genau gleich lang. In der gecroppten Zeitlupen-Aufzeichnung mit 100/120 Bildern pro Sekunde verkürzt sich diese Zeit dann auf ca. 7,2 Millisekunden.
Debayering - Panasonic S1 II
Dieses Verhalten zeigt sich auch deutlich bei näherer Betrachtung des 4K-Debayerings. Bei voller Sensorauslesung bis 60p gelingt dies nahezu perfekt ohne erwähnenswerte Artefakte:

Beim "Hochschalten" in die Slow-Motion Modi gibt es dann leichte Schärfeverluste - weil nicht mehr alle Sensel mitgenommen werden können. Die Bildqualität bleibt dabei dennoch unterm Strich sehr gut, Aliasing-Artefarke zeigen sich hier nicht.

Die hier sichtbaren Kompressions-Artefakte sind wohl der relativ niedrigen Datenrate der ProRes Intra-Frame Aufzeichnung mit 120 fps geschuldet. In H.264/65 treten diese nicht so deutlich hervor. Die Bildqualität ist damit bei hohen Frameraten deutlich besser als bei einer S1R II, die in diesem Fall aufgrund von Line Skipping sehr deutliche Aliasing-Artefakte produziert.