Handling & Ausstattung
Als Monitor hatten wir den speziell für die Terra Serie entworfenen KineMON-5L 5″ Full-HD Monitor dabei. Ähnlich wie bei RED wird der Monitor über einen Lemo-Stecker – in diesem Fall 15 Pin – mit der Kamera verbunden.
Das sog. MOCO cable (KineMON monitor cable) versorgt den KineMON 5L sowohl mit Strom als auch Video und Steuersignalen. Das Ganze resultiert in einem sehr aufgeräumten Setup, das als Zusatzfunktion auch Kamerafunktionen auf den Schaltern des Monitors erlaubt wie Peaking, FalseColor u.a.
Der KineMon Monitor löst mit max. 1080p auf. Allerdings ist der jeweils ausgewählte Menüpukt im 1080p-Betrieb eher zu erahnen als abzulesen – wechselt man beim Monitoring Output in 720p Auflösung, ist das Menü gut ablesbar – hier darf das Kinefinity-Team gerne noch nachbessern – ebenso wie beim Monitoring via Atomos Monitor-Recorder.
Wir hatten kurz mal den Shogun Inferno via SDI an der Kinefinity Terra 6K dran – hier allerdings eine sehr instabile Verbindung trotz Atomos- und Kabel-Check. Auch hier dürfte der Ball eher bei Kinefinity liegen.
Was uns gut in Sachen Monitoring gefallen hat, ist die Focus-Assist Funktion der Kinefinity im Verbund mit dem KineMON-5L und dem sehr guten internen Peaking. Hiermit sind sehr genaue Schärfebeurteilungen auch in kritischen Situationen möglich – perfekt.
Bei Sonnenlicht sollte man an ausreichend Abschattung des Monitors denken – die beiliegende Sonnenblende fällt etwas knapp aus. Zu den auf das Monitorsignal schaltbaren Belichtungstools zählen neben False Color auch Waveform und Histogramm-Anzeigen: Vorbildlich.
Aufpassen sollte man bei sich schnell bewegenden Motiven bzw. bei bewegter Kamera. Der Rolling Shutter der Kinefinity ist recht ausgeprägt und für uns das einzige echte Manko bei der ansonsten überzeugenden Bildqualität.
Auch wenn die Statusfunktionen beim Monitorbild sehr an RED erinnern: Die Navigation und Bedienung ist deutlich anders. An Stelle von Touchscreen-Bedienung hat die Kinefinity ein zentrales, klick- und drehbares Menürad an der Seite, das an Multicontroler bei DSLRs erinnert.
Durch Menüs wird per Drehung des Außenrads navigiert. Hier muss man sich allerdings erstmal an das sehr sensible Rad bei der Menünavigation gewöhnen - vor allem wer die komfortable RED-Bedienung gewohnt ist, muss hier umdenken. Mit etwas Eingewöhnung und einer guten Portion Fingerspitzengefühl kommt man dann allerdings zurecht.
Highlight der Kinefinity ist klar der SSD-Slot der laut Kinefinity mit (handelsüblichen) 2.5″ 7mm SATA3.0 SSDs betrieben werden kann. Wir hatten mit einer SAMSUNG 500GB 850 EVO SSD keine Probleme hinsichtlich Stabilität oder Dropped Frames. Im Hinterkopf sollte man jedoch behalten, dass Kinefinity keine Garantie beim Einsatz von „Off the Shelves“ SSDs übernimmt. Bei Kinefinity heisst es hierzu „performance of 3rd party SSD is not guaranteed, only 7mm KineMAG+ SSD is recommended for serious shootings“. Wer also mehr Sicherheit benötigt, sollte zu den Kinefinity KineMAGs greifen – wer günstig unterwegs ist, setzt auf Fremdhersteller SSDs: Ein fairer Deal, wie wir finden, den wir gerne auch bei anderen Kamera-Herstellern mit proprietären Speichermedien sehen würden …
Was uns noch auffiel: Custom White Balance unter Tungsten Licht produziert einen Grünstich – hier sollte man die Farbtemperatur lieber von Hand einstellen.