Wer die Kamera-Historie des chinesischen Herstellers schon länger verfolgt, dürfte bemerkt haben, dass die MAVO bereits die dritte 6K-Cine-Kamera von Kinefinity ist, während die meisten anderen Hersteller im Mainstream gerade erst bei 4K gelandet sind. Das offensichtliche Vorbild der MAVO ist jedoch ohnehin RED, deren Kameras auch schon seit geraumer Zeit durch besonders hohe Sensor-Auflösungen hervorstechen und die bereits mit 8K-Modellen im Markt vertreten sind.
Ob der Megapixel-Wahn nun auch bei professionellen Cine-Kameras Einzug erhält oder ob die auf 6K erhöhte Pixeldichte auch handfeste Vorteile bietet, wollen wir dabei später im Zuge der Bildqualität erörtern. Erst einmal wollen wir die neue MAVO grundsätzlich betrachten.
Die Unterschiede zwischen MAVO, Terra und Kinemax
Äußerlich unterscheidet sich die MAVO wenig von ihren direkten Vorgängern, den Terra-Modellen. Diese scheint es weiterhin in nennenswerten Stückzahlen nur noch als 4K-Version mit MFT-Sensor zu geben. Einzig ein neues Display auf der linken Seite sowie der MAVO-Schriftzug fallen als Änderung ins Auge.
Das Display wird aktuell allerdings noch nicht sinnvoll genutzt, sondern zeigt nur permanent einen Mavo-Schriftzug an. Mit einem späteren Firmware-Update soll das Display dann Statusinformationen der Kamera wiedergeben. Auch die WIFI-Beschriftung deutet u.a. auf eine Steuerung per App in der Zukunft. Noch gibt es jedoch keine entsprechende App.
Die Mount ist weiterhin modular aufgebaut, d.h. es stehen sämtliche Mount-Optionen des Terra-Vorgängers zur Verfügung. Neben normalen EF-, PL- und Nikon-Mounts gibt es auch Mounts mit eingebautem Focal Reducer oder mit elektronischem VariND-Filter. Wir hatten eine aktive EF-Mount zum Test, welche die elektronische Blendensteuerung unterstützte. Ein Bildstabilisator in der Optik wird dagegen noch nicht unterstützt und auch der Fokusmotor liegt trotz aktiver Mount brach.
Nicht nur die Mounts, sondern auch das meiste andere Zubehör der Terra-Kameras bleibt kompatibel zur MAVO, nicht jedoch das KINABACK, dass nun als neues KINEBACK-W für mehr Anschlüsse an der Kamera sorgt (u.a. SDI, XLR sowie Wlan-Option). Dieses Zuberhörteil stand jedoch ebenfalls noch nicht für unseren Test zur Verfügung.
Neu (und ebenfalls sehr deutlich an RED angelehnt) ist ein austauschbarer OLPF-Filter vor dem Sensor, der das Bild jedoch nur sehr subtil filtert.