Die Kinefinity Terra 4K ist da und wie immer gibts schon mal erste Messwerte von uns, bis wir einen längeren Test-Text für alles drumherum fertig haben. Also stürzen wir uns gleich einmal auf den neuen Sensor...
Der Terra 4K Sensor
Da der Bildwandler der Terra 4K nicht volle Super35mm/APS-C (24mm) sondern nur 19,5mm breit ist beträgt die Senselgröße ungefähr 4,75 µm.

Das ist ein gutes Stück mehr, als bei typischen 4K-MicroFourThird-Kameras, deren Sensor mit 17,3mm rund 2 mm schlanker ist. Aktuelle 4K-MFT Kameras weisen im besten Fall 3.77µm Senselgröße auf. Vielleicht ist auch ein Blick auf direkte Konkurrenten interessant: Die Panasonic EVA1 kommt ungefähr auf 4 µm, eine URSA Mini Pro auf 5,5 µm und eine Canon C200 sogar auf 6 µm. Dies ist deswegen interessant, weil eine größere Senselfläche in der Regel mit mehr Lichtempfindlichkeit und einer höheren Dynamik korreliert.
Da die Kamera bei dieser Sensorbreite einen Crop-Faktor von 1,85 (vs. Kleinbild) besitzt, werden selbst für APS-C gerechnete Optiken nicht in den Randbereichen ausgenutzt. Es gibt jedoch eine Focal Reducer Mount (ähnlich einem Speed Booster) für die Terra Kameras, doch dazu mehr im zweiten Teil.
Kinefinity Terra 4K 4K-Schärfe
Im Vergleich zur Panasonic EVA1 oder der Blackmagic URSA Mini Pro nutzt die Terra 4K nur einen 1:1 Sensor Readout. Das Debayering gelingt dabei jedoch "interessant":

Sieht man sich das Testbild vergrößert an, so erkennt man fast ausschließlich Zipper-Artefakte in den feinsten Details, die gleichzeitig andere typische Artefakt-Probleme verbergen. Das Debayering wirkt damit fast ein bisschen wie ein sichtbares Druckraster in feinen Details, was uns persönlich bei einem 1:1 Sensor-Readout sehr gut gefällt. Dennoch werden feine graue Muster auch durch Schlieren aus Falschfarben durchzogen.
Dieses Sensor-Verhalten bleibt übrigens auch bis zur maximalen 4K-Framerate von 100fps gleich. Es gibt also keine ausgelassen Zeilen oder andere “zusammenfassende Maßnahmen” bei höheren Bildraten.