Test Neue kompakte Cine-Referenz? Nikon ZR in der Praxis: 6K 50p RED RAW Monster für 2.349,- Euro mit klassenbester Colorscience?

Neue kompakte Cine-Referenz? Nikon ZR in der Praxis: 6K 50p RED RAW Monster für 2.349,- Euro mit klassenbester Colorscience?

Mit der Nikon ZR präsentiert Nikon die heiß erwartete, erste Version seiner RED RAW Implementierung in einem kompakten Nikon-Vollformat Body. Mit einer UVP von 2.349,- Euro bei 6K 50/60P RED RAW, NIKON RAW, 32 Bit Float Audio Unterstützung, großem 4“ 1.500 Nits Display und weitreichender LOG/LUT Unterstützung hat die Nikon ZR das Zeug zum Überflieger in der kompakten Cine-Klasse. Hier unser erster Praxistest mit der neuen Nikon ZR …

// 05:58 Mi, 10. Sep 2025von

Hier unsere ersten Aufnahme mit Caro und der NIKON ZR, bei denen wir uns das 6K RED RAW 50p Material, Hauttöne, diverse neue RED LUTs, Zeitlupen in 50 und 120p, die Sensorstabilisierung und mehr anschauen:




Zum Einsatz kam neben einem Vorserienmodell der Nikon ZR das Nikkor Z 85mm F1.2S sowie das Nikkor Z 24-70mm F2.8. Fast alle Aufnahmen sind handgehalten und mit natürlichem Licht entstanden.




Ergonomie, Handling und Specs

Beim ersten in die Hand nehmen fallen bei der Nikon ZR gleich mehrere Sachen auf: Eine bei Nikon gewohnt hochwertige Verarbeitung, ein eher reduziertes, schlichtes und dabei kompaktes Design, ein großer Klappmonitor und eine sehr schnelle Betriebsbereitschaft beim Einschalten.


 kompakt aber vor RAW-Power nur so strotzend – die Nikon ZR
kompakt aber vor RAW-Power nur so strotzend – die Nikon ZR

Letzteres teilt sich die neue Nikon ZR mit der Nikon Z6III, die ebenfalls mit sehr schneller Betriebsbereitschaft punktet. Kein Wunder, schließlich werkelt in der Nikon ZR der gleiche schnelle Vollformat CMOS Sensor im Partially Stacked Design wie bei der Nikon Z6III und mit der EXPEED 7 CPU dürfte auch die gleiche, potente CPU in der Nikon ZR zum Einsatz kommen, die wir bereits bei der Nikon Z9 und Z8 als ausgesprochen performant schätzen gelernt haben.



Entsprechend stellt die Nikon ZR quasi auch eine komplette Z6III Fotokamera dar (exklusive Sucher). Via Moduswahlschalter (Photo/Video) auf der Oberseite lässt sich die Nikon ZR bei Bedarf somit auch als Fotokamera betreiben – inklusive aller von der Z6III bekannten Menüs. Wer also schon immer mal eine kompaktere Z6III haben wollte und vor allem mit dem Monitor und weniger mit dem Sucher arbeitet, findet hier vielleicht auch eine ideale Z6III Alternative. Die Nikon ZR stellt damit auch eine recht performante Hybrid-Kamera dar – im Gegensatz zur Z6III allerdings mit einer stärkeren Ausrichtung hin zu Video.


Nikon ZR und Nikkor Z 28-135 F4 PZ Powerzoom
Nikon ZR und Nikkor Z 28-135 F4 PZ Powerzoom



Die spektakulärste Funktion der Nikon ZR stellt für uns die Vielfalt der zur Verfügung stehenden, internen RAW-Formate dar. Uns ist aktuell keine andere Kamera bekannt, die in der Lage wäre, drei RAW-Formate intern aufzuzeichnen: Bei der Nikon ZR stehen RED RAW (max 6K 60p), Nikon RAW (max 6K 60p) und ProRES RAW intern zur Verfügung. Alle RAW-Formate liegen in 12 Bit vor. Hinzu kommen ebenfalls hochwertige 10-Bit Formate in Form von ProRes 422 HQ sowie 10 Bit H.265. Und wer schnelles 8 Bit benötigt kann zusätzlich auch H.265 und H.264 in 8 Bit wählen.



Damit stellt die Nikon ZR ein echtes 6K RAW-Monster dar. Allein 6K RED RAW 50/60p mit Vollformatauslesung inkl. sehr gutem AF in einer Preisklasse unterhalb von 2.500,- Euro zu bekommen, erscheint uns immer wieder mal wie ein Scherz – doch die Nikon ZR ist absolut real und ein durchaus ernst zu nehmendes RAW-Werkzeug - doch der Reihe nach ...



Für die Aufzeichnung steht ein CFexpress sowie ein Micro-SD Cardslot zur Verfügung, der sich im Batteriefach befinden. Hier hätten wir uns zwar ein duales CFexpress Konzept gewünscht aber der kompakte Formfaktor und das Wärmemanagement dürften hier die limitierenden Faktoren sein – zumal die Nikon ZR sehr gut bei unseren NonStop-Recording-Test abgeschnitten hat (– hierzu unten im entsprechenden Kapitel mehr).



Zu den zentralen Videofunktionen der Nikon ZR zählen für uns: Die interne RED RAW Aufzeichnung bis maximal 6K 50/60p, die sehr gut implementierte RED Colorscience, die 32 Bit Float Audio Option, die integrierte Zoomwippe, Waveformmonitoring und Shutterangle-Funktion sowie das große 4“ Klapp-Display, das mit seinen 1000 Nits und DCI P3 Farbraumabdeckung das Zeug hat, einen zusätzlichen, externen Monitor zu ersetzen.


Nikon ZR beim slashCam Dreh mit Caro
Nikon ZR beim slashCam Dreh mit Caro

Tatsächlich konnten wir bei unserem Dreh mit Caro auch bei hellem Umgebungslicht problemlos das Kamerabild am 4“ Display beurteilen. Nur bei direkter Sonnenreflexion auf dem Display muss auch hier für Abschattung gesorgt oder mit einem zusätzlichen Sucher gearbeitet werden. Das qualitativ sehr gute Display – gepaart mit der internen RAW-Vielfalt - lässt dann auch das für uns vielleicht größte Manko der Nikon ZR weniger gravierend erscheinen: Denn im Gegensatz zur Nikon Z6III besitzt die Nikon ZR lediglich eine Micro-HDMI Schnittstelle.



Wie gut sich das 4“ Display gerade auch für manuelles Fokussieren mit der Nikon ZR eignet, klären wir ausführlicher im entsprechenden Monitor-Kapitel weiter unten.


Neue kompakte Cine-Referenz? Nikon ZR in der Praxis: 6K 50p RED RAW Monster für 2.349,- Euro mit klassenbester Colorscience? : NikonREDBack
; Nikon ZR Rückseite inkl. RED Schriftzug

Das große rückseitige Display fordert allerdings bei den zur Verfügung stehenden Buttons auf der Rückseite dann auch seinen Tribut. Hier finden sich ein klickbarer Multikontroller, ein zweifach belegter Quick-/Gesamtmenü Button und eine Play-Taste.



Doch bei der Nikon ZR finden sich auch Tasten, die sich beispielsweise bei der Nikon Z6III nicht finden: Allen voran die bereits genannte Zoomwippe.


Nikon ZR Oberseite mit Funktionsbuttons und Zoomwippe
Nikon ZR Oberseite mit Funktionsbuttons und Zoomwippe



Zusätzlich stellt die Nikon ZR ein klassisches Zeigefinger- und Daumenrad, einen zusätzlichen REC-Button auf der Gehäusevorderseite sowie drei Funktionstasten oben zur Verfügung, die defaultmäßig mit „Display“, „Mode“ und Belichtungskorrektur (+/-) belegt sind und die sich mit individuellen Funktionen belegen lassen,



Vor unserem Dreh mit der Nikon ZR haben wir uns gefragt, ob hier für ein flüssiges Handling zu wenig Funktionen auf externe Schalter geführt werden – doch wir waren dann ziemlich überrascht, wie schnell sich mit der Nikon ZR arbeiten lässt. Hauptverantwortlich hierfür sind das Quickmenü, der Touchscreen bzw der Controller und die Zoomwippe.



Fangen wir mit der Zoomwippe an. Wie bei der Nikon Z6III lässt sich auch bei der Nikon ZR während der Aufnahme für einen Fokuscheck das Monitorbild vergrössern (Ausnahme RAW-Aufnahme analog zur Z6III). Bei der Z6III befindet sich die Vergrösserungsfunktion auf zwei rückseitigen Buttons (Plus- und Minus-Lupe). Diese beiden Buttons fehlen bei der ZR. Stattdessen lässt sich für die Vergrösserungsfunktion die vordere Zoomwippe via Zeigefinger nutzen. Für uns eine sehr gelungene Umsetzung, die wir als viel (Film)praxistauglicher und schneller empfinden als die rückseitigen Buttons der Z6III.



Gleiches gilt für die Menüfunktionen. Via kurzem Click auf den Menübutton wird das sog. „i“ Menü aufgerufen – das bekannte Shortcut oder Quickmenü von Nikon. Dieses lässt sich unter der „Customize i Menu“ Funktion mit eigenen Shortcutfunktionen für Video belegen. Hier findet sich defaultmäßig beispielsweise auch die Weißabgleichsfunktion. Ein längerer Klick auf den Weißabgleichs-Button führt sofort zum manuellen Weißabgleichs-Monitorbild, bei dem man nur noch die Sucher-Box auf seine Grau- oder Weisskarte positionieren muss und via Controller Klick bestätigen muss.



Dieses schnelle Handling setzt sich auch beim tiefen Menüeinstieg fort. Hierfür muss man lediglich einen Tick länger auf den Menübutton drücken und landet sofort im umfassenden Kameramenü, das sich via Controller oder Touchscreen durchnavigieren lässt. Bei all dem verhält sich die Nikon ZR sehr „snappy“. Das Wechseln von Formaten, Datenraten und anderen Kameraeinstellungen ging bei unserem Dreh mit Caro so schnell von der Hand, das wir mehr externe Buttons tatsächlich kaum vermisst haben. Richtig bewußt wurde uns das, als wir die Funktionen durchgegangen sind, die wir gerne auf externe Buttons belegen: Blende, Peaking, Suchervergrösserung Plus und Minus, Waveform, Weissabgleich, ISO, Display Info On/Off, sowie Picturecontrol. All diese Funktionen lassen sich entweder auf einen der externen Buttons oder in das Quickmenü legen.


 Nikon ZR mit zusätzlicher, vorderer REC-Taste
Nikon ZR mit zusätzlicher, vorderer REC-Taste

Haptisch sind wir zwar immer noch große Fans von echten Buttons aber Nikon zeigt bei der ZR recht eindrucksvoll, wie schnell sich auch mit einem reduzierten Kameradesign bei cleverer Buttonbelegung arbeiten lässt. Gegen ein schnell aufrufbares Big-Six Menü - wie es schon seit Jahren bei ARRI zu finden ist - und zunehmend auch bei kompakteren Kameras Einzug hält, hätten wir zwar auch bei der ZR nichts einzuwenden, aber auch so kommt einem die ZR beim Dreh kaum in den Weg, was man nicht von allen Kameras in diesem Segment sagen kann.



Und noch ein interessantes Detail am Rande: Die Nikon ZR verfügt im Gegensatz zur Nikon Z8 (und Nikon Z9) wie die Nikon Z6III ebenfalls über einen OLPF, der sie ein weiteres Stück Richtung ernstzunehmendes Videowerkzeug rückt ...




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