Die Canon C200 ist im Handel und auch in unserer Redaktion hatte die Kamera bereits ein kleines Stelldichein. Vor einem ausführlichen Hands-On Test können wir euch schon einmal unsere ersten Erkenntnisse zum Sensorverhalten mitteilen. Und auch, wie sich das neue Canon RAW Cinema Light in Resolve schlägt.
Der C200 Sensor
Mittlerweile können wir bestätigen, dass in der C200 eigentlich ein 4,5K Sensor der C700 sitzt, dessen zusätzliche Sensel jedoch weder für ein Over-/Downsampling noch für internes 4,5K RAW Recording genutzt werden können. Damit hält sich Canon ein Ass im Ärmel, um gegen Oversampling-Kameras wie die 4,6K URSA Mini (Pro) oder die Panasonic AU-EVA1 eventuell zu einem späteren Zeitpunkt per Update punkten zu können. Gerade dürfte die Canon C200 auch mit ihrem aktuellen 1:1 Sensor-Pixel Readout genügend potentielle Käufer ansprechen, dass dieses 4,5K-Feature in der Kamera vielleicht auch für immer brach liegen wird.
Auflösung in 4K
Trotz 1:1 Readout gibt es erst einmal eine gute Nachricht: Das Sensorausleseverhalten in 4K bleibt in allen gebotenen Auflösungen konstant. Sowohl in MP4 als auch in RAW unterscheidet sich die Qualität bei Veränderung der Framerate bis zu 60 fps nicht. (Über 60p kann die C200 in 4K nicht liefern).
Dafür unterscheidet sich die Aufzeichnungsqualität in 4K zwischen den Formaten recht deutlich. Bei der MP4-Aufzeichnung findet das Debayering in der Kamera statt. Dort werden Details stark (weg)gefiltert (u.a. in den Sweeps gut sichtbar) und in den Kreisen entstehen deutliche Artefakte:

Im Gegenzug fällt das Rauschen im MP4-Modus aufgrund dieser Filterung ebenfalls deutlich geringer aus.
Ein weitaus besseres Auflösung-Ergebnis erhält man dagegen bei der RAW-Aufnahme:

Denn im Gegensatz zum Debayering in der Kamera gibt es keine Falschmuster in den Ringen (dafür leichte Chroma-Schieren) und deutlich mehr Details in den Sweeps zu sehen. Statt grober Filterung treten hier allerdings auch die typischen Zipper-Artefakte zutage, die auf den 1:1 Sensor-Readout zurückzuführen sind.