Logo Logo
/// 

Test : DJI Action 2 in der Video-Praxis: Die modulare Cyborg Action Kamera

von Mi, 27.Oktober 2021 | 6 Seiten | diesen Artikel auf einer Seite lesen

 Einleitung
 Modulares Design, Magnetische Lockpins und Formate

Beim Design seiner neuen Actioncamera hat DJI kaum einen Stein auf dem anderen gelassen und ein clever modulares, magnetisches Konzept umgesetzt. Wir hatten bereits Gelegenheit, die neue DJI Action 2 bei slashCAM zu testen. Wie gut funktionieren also die neue magnetische Montage, das Akku- und Vloggingmodul, die neue Horizon Steady-Stabilisierung und das verbesserte Hyperlapse in der Videopraxis?





Modulares Design, Magnetische Lockpins und Formate



Bereits auf den ersten Blick unterscheidet sich die neue DJI Action 2 spürbar vom Vorgänger: Überraschend klein und sehr quadratisch fällt die neue DJI Action 2 aus. An Stelle des länglichen 16:9 (und GoPro-ähnlichen) Formfaktors besteht die Action 2 quasi nur aus einem kompakten, quadratischen Würfel dessen kreisrunde Frontoptik nahezu den gesamten vorderen Würfel einnimmt.

Mit Abmessungen von 39x39x 2.3 mm bei gerade mal 56g (von uns nachgewogen, inkl. internem Akku) gehört die DJI Action zu den leichteren Actioncams am Markt - und dies trotz robust anmutendem Metallgehäuses. Zum Vergleich: Der Vorgänger Osmo Action brachte es bei 65x42x35 mm auf 124 g und die aktuelle GoPro Hero 10 Black liegt bei 71x 55x33,6 mm bei 153g.

Trotz dieser minimalen Abmessungen ist der Sensor der neuen DJI Action 2 von 1/2.3 Zoll (12 MP) beim Vorgänger auf jetzt 1/1.7“ bei ebenfalls 12 MP gewachsen. Auch bei den verfügbaren Videoformaten hat es ein Update gegeben. So verfügt die Action 2 jetzt erstmalig auch über 4K/120p (zuvor 4k/60p).

Ansonsten finden sich bekannte Videoparameter bei der Action 2: Mit dem D-Cinelike Bildprofil steht wahlweise ein moderates Log-Profil zur Verfügung, die maximale Zeitlupe arbeitet mit 240 fps in HD und als Codecs stehen sowohl H.265 als auch H.264 zur Verfügung. Größere Auflösungen (5K), wie man sie mittlerweile bei einigen Konkurrenten sieht, bietet die DJI Action 2 nicht.

Ein wirklich großer Wurf ist DJI mit den neuen magnetischen Lockpins gelungen, die gleich drei-fach viel Sinn machen: 1. Die Lockpins sind via Adapter mit den universellen Actioncam Halterungen kompatibel. 2. die Action 2 lässt sich in Sekunden von einer Halterung abnehmen und auf eine andere Halterung „clippen“ und 3. mit den Magnet-Clips lassen sich weitere Kameramodule wie ein zusätzliches Akkumodul oder das Vlogging-/Selfiemodul ebenfalls in Sekunden andocken (und auch wieder entfernen).

Da die DJI Action 2 ebenfalls über eine Kontaktleiste an der Kameraunterseite neben den Magnetclips verfügt, lassen sich sowohl Videosignale als auch Steuerfunktionen und Strom von einem Modul auf das andere übertragen.

Modulare Actioncams sind nicht unbedingt neu – die Insta360 One R hatte zuletzt Optik, Sensor und Akku mit einem Steck-System (ohne magnetische Arretierung) voneinander getrennt. DJI hat mit der Action 2 jedoch das Modulsystem in unseren Augen nochmal konsequenter und auch praxistauglicher weiterentwickelt (hierzu im Folgenden mehr).

Aber selbst ohne die modularen Funktionen ist der Magnetverschluss für sich genommen bereits ein starkes Feature. Einfacher und vor allem schneller kann man keine uns bekannte Actioncamera von einer Halterung auf die andere montieren: In der Aufnahmepraxis ein nicht zu unterschätzender Zeitgewinn.

Die hergebrachte Klemmschraube dient hierbei nur noch der korrekten Ausrichtung der Actioncam. Das lästige Hineinfriemeln in (häufig bereits leicht verbogene oder zu eng geschraubte) Actioncam-Aufnahmen und das anschließende Herumstochern mit der Schraube, um sie durch alle Kunststoff-Ösen zu fädeln, entfällt bei der DJI Action 2 ( sobald man einmal die magnetische Aufnahme an der GO-Pro Schelle/Halterung angebracht hat): Chapeau an DJI an dieser Stelle.

Die neue Magnet-Halterung ermöglicht aber noch mehr Montage-Optionen, die viel kreatives Potential freistellen. Als ziemlich clever (vor allem für Hyperlapse-Aufnahmen) hat sich bei uns das sog. Magnetic Lanyard also das magnetische „Schlüsselband“ erwiesen, das mit der DJI Action 2 mitgeliefert wird und ein echtes Alleinstellungsmerkmal der Action 2 darstellt.

Hierbei handelt es sich um ein ca. 5mm dünnes, magnetisches Plättchen (ca. 3,5x4,5 cm), das an einer Schnur um den Hals UNTER dem T-Shirt oder der Jacke getragen wird und mit Hilfe eines weiteren Magneten die DJI Action 2 Kamera dann AUßEN an der jeweiligen Oberbekleidung fixiert.

Die Actioncam scheint bei dieser Montage quasi aus dem Körper zu wachsen – Cyborg – kommt einem bei dem Anblick in den Sinn. (Vermutlich auch für all diejenigen von Interesse, die eher Low Profile ihre Umgebung filmen wollen).

Der große Vorteil dieser „unsichtbaren“ Magnetmontage an der Kleidung ist, dass die Hände komplett frei für anderes bleiben. Wer jetzt auf eine eine Montage für heftige Actionsportsequenzen hofft, muss hier jedoch umdenken. Die Magnet-Montage an der Kleidung eignet sich unseren Tests nach vor allem für unkomplizierte Hyperlapse- und Timelapseaufnahmen, z.B. für Stadtspaziergänge oder das Erkunden neuer Umgebungen, wo man ein „Press Record & Forget about it“ Setup zu schätzen weiss. Doch auch hier gilt: Wer optimal stabilisierte Hyperlapse-Aufnahmen benötigt, kommt um ein Setup mit Ministativ/Aufnahmestick in der Hand nicht herum.

Und das gilt um so mehr, je heftiger die Action wird.

Wir waren mit dem Mountainbike auf unseren Lieblingsstrecken in Berlin unterwegs und haben die DJI Action 2 sowohl direkt an der Fahrradjacke mit Magnetplättchen als auch klassisch am Lenker mit einer GoPro-Klemme montiert. Das Ergebnis bei eingeschalteter Rocksteady Stabilisierung war eindeutig: Die teils recht heftigen Vibrationen waren an der Fahrradjacke zu komplex für das Stabilisierungssystem der Action 2.

Unser Tip für vibrationsreiche Action wie MTB, Ski, Crossmotorrad etc. sind daher entsprechend klassische Montageorte wie Lenker, Helm, am Sportgerät selbst, etc..
Da man hierbei trotz klassischer Klemmschellen und Klebeaufnahmen nicht auf das magnetische Schnellverschlußsystem verzichten muss, bleibt der Vorteil der unkompliziert schnellen Neumontage/Perspektivverlagerung erhalten.

FOVs und Bildprofile in der Praxis


6 Seiten:
Einleitung / Modulares Design, Magnetische Lockpins und Formate
FOVs und Bildprofile in der Praxis
Bedienung: DJI Mimo App für maximale Kontrolle
Verbessertes Hyperlapse / Rocksteady und neues Horizon Steady / Hitzelimits
Akkuleistung und Speicher / Fazit
  

[23 Leserkommentare] [Kommentar schreiben]   Letzte Kommentare:
klusterdegenerierung    11:08 am 19.12.2022
Genau aus diesem Grund habe ich den Würfelzucker verkauft! Im Hochsommer auf der Windschutzscheibe hat das Ding nicht mal mit 24p 5 min geschafft, danach verwandelte sich der...weiterlesen
brain4fun    10:50 am 19.12.2022
Auch nach dem ersten Versuch einer Mängelbeseitigung - Tausch des Kameramoduls: Die Kamera schaltet nicht nur bei 4K-Aufnahmen nach wenigen Minuten (ca. 5-6) überhitzungsbedingt...weiterlesen
Jan    21:27 am 19.11.2021
Der Uran-Reaktor in der Kamera wird vermutlich heiß.
[ Alle Kommentare ganz lesen]

Weitere Artikel:


Test: Panasonic HC-X1500, HC-X2000 und AG-CX10 - 4K Camcorder kompakt und komplett? Mo, 27.Januar 2020
Klein, aber dennoch komplett ausgestattet um auch professionellen Erfordernissen gerecht zu werden. Geht das? Panasonic versucht es mit den neuen 4K-Modellen HC-X1500, HC-X2000 und AG-CX10.
Test: Die Bildqualität der Panasonic HC-X1500, HC-X2000 und AG-CX10 Mo, 13.Januar 2020
Wir haben bereits die Panasonic HC-X2000 von Panasonic bei uns. Um die Wartezeit auf den ganzen Test zu verkürzen, veröffentlichen wir schon einmal vorab unsere Erkenntnisse zur Bildqualität.
Test: Hands On: Sony FX9 - 5.9K Vollformat-Camcorder mit Fast Hybrid-Autofokus und 16 Bit Raw Output // IBC 2019 Fr, 13.September 2019
Wir hatten bei einem Sony PRE-IBC Event Gelegenheit zu einem ersten Hands On mit der neuen Vollformat Sony FX9, die über einen 5.9 K Sensor (15+ Stops) verfügt und den aus der Sony Alpha Serie bekannten Fast Hybrid Autofokus erhalten hat. Hier alles zum Thema FX9 Sensorauslesung, Formate, Autofokus, Frameraten, elektronischer Vario ND-Filter, 16 Bit RAW-Optionen...
Test: Vergleich: DJI Osmo Action vs GoPro Hero 7 Black - wer baut die beste Action Camera? Teil 2 - inkl. Fazit Mi, 29.Mai 2019
Im zweiten Teil unseres DJI Osmo Action Camera Tests im Vergleich mit der GoPro Hero 7 Black dreht sich alles um die Bildqualität bei unterschiedlichen Videofunktionen in der Praxis: 240 fps High Frame Rates, Hypersmooth vs Rocksteady Stabilisierung, Timewarp vs Timlapse sowie D-Cinelike vs HDR vs Flat Bildprofile. Inkl. vielen Unterscheidungsmerkmalen und Fazit ...
Test: Vergleich: DJI Osmo Action vs GoPro Hero 7 Black - wer baut die beste Action Camera? Teil 1 Do, 23.Mai 2019
Test: Panasonic AG-CX350 - 4K-Camcorder mit allem drin und dran? Mi, 20.Februar 2019
Test: Canon XF705 - Teil 2: Sensor-Bildqualität und Bewertung Di, 12.Februar 2019
Test: Canon XF705 1" 4K-Camcorder - Teil 1: Ausstattung, Bedienung und Formate Fr, 8.Februar 2019
Test: GoPro Hero7 Black in der Praxis: Hypersmooth bei 4k 60p, Timewarp, Zeitlupe und Vergleich zur Hero 6 Mi, 30.Januar 2019
Test: GoPro Hero 7 Black - Mehr als nur mehr Bildstabilisation? Mo, 22.Oktober 2018
Test: Panasonic HC-VXF11 (und HC-VX11) - Es lebe der Camcorder im Jahr 2018 Mi, 30.Mai 2018
Test: Sony PXW-Z90 - 4K oder 10 Bit FullHD(R) Mo, 19.Februar 2018


[nach oben]


[nach oben]















Artikel-Übersicht



Artikel-Kategorien:



update am 23.März 2023 - 19:08
ist ein Projekt der channelunit GmbH
*Datenschutzhinweis*