Test Blackmagic Ursa Mini 4.6K: Praxis und Gesamtfazit

Blackmagic Ursa Mini 4.6K: Praxis und Gesamtfazit

Im konnte die Ursa Mini 4.6K bereits punkten – doch wie sieht es in der Praxis aus? Wir werfen einen Blick auf Hauttöne, die diversen RAW-Varianten, das Handling im Minimal-Setup, den Dynamikumfang, Batterielaufzeiten, die Audioabteilung u.a.

// 13:30 Do, 14. Apr 2016von

Im Testlabor konnte die Ursa Mini 4.6K bereits punkten – doch wie sieht es in der Praxis aus? Wir werfen einen Blick auf Hauttöne, die diversen RAW-Varianten, das Handling im Minimal-Setup, den Dynamikumfang, Batterielaufzeiten, die Audioabteilung u.a.



Blackmagic Design Ursa Mini 4.6K
Blackmagic Design Ursa Mini 4.6K



Handling

Im Gegensatz zu unserem Test der Blackmagic Design Ursa Mini 4 K vom Februar diesen Jahres, die wir mit dem neuen hochwertigen BMD OLED Viewfinder, der Schulterstütze inkl. Rodklemmung und Top-Handle in der aufpreispflichtigen Maximalausstattung testen konnten, stand uns bei der neuen URSA Mini 4.6 K „nur“ die Barebone-Variante zur Verfügung. Hier liegt nur der seitliche Griff inkl. Anschlusskabel bei – sonst nichts – auch kein Tophandle. Für uns eine gute Gelegenheit herauszufinden, ob sich auch mit der Ursa Mini 4.6K in der Minimalausstattung (UVP: 4.838,20 Euro netto) also quasi „guerilla-style“ arbeiten lässt.



Vorab als Einstieg in die Ursa Mini 4.6K unser 60-Sekünder bei Tageslicht:






Für diesen kurzen Testdreh auf der Oberbaumbrücke mit Ricarda hatten wir leider nur anderthalb Stunden Zeit – die NAB drängelt schon - daher diesmal eher kurz – zu sehen gibt es RAW 4:1 Material in voller Sensorauflösung aufgenommen mit 4608x2592 Pixeln in 24 und 60 fps. Bearbeitet wurden die Aufnahmen auf einem aktuellen 8-Core Mac Pro in Resolve 12 skaliert auf UHD. Alle Clips wurden mit BMD Film 4.6K Gamma interpretiert und mit der korrespondierenden 709 BMD LUT in DaVinci Resolve ausgespielt. Außer einer leichten Luma-Angleichung fand keine weitere Farbkorrektur statt.



Ursa Mini 4.6K – nur das Nötigste
Ursa Mini 4.6K – nur das Nötigste




An Optiken kamen Festbrennweiten von Zeiss (CP.2 85mm, CP.2 25mm sowie 35mm) zum Einsatz, die wir zuvor auf den EF-Mount der Ursa Mini 4.6K umgebaut haben. Als ND-Filter stand ein Tiffen ND.09 im ARRI MMB2 Kompendium zur Verfügung, das in diesem Fall auf die CPs ohne Rods draufgeklippt wurde.



Das Gewicht der URSA Mini in der Barebones-Variante liegt bei eher schlanken 2,27 kg – mit dem seitlichen Griff, dem V-Mount Akku, unserem Kompendium sowie den CPs dürfte man irgendwo bei 5 kg landen. Die nahen und Close-Up-Aufnahmen haben wir freihand gefilmt und waren positiv überrascht, wie gut sich mit der abgespeckten Ursa Mini 4.6K aus der Hand drehen lässt. Der 5“ Klappmonitor leistete mit dem zentralen Fokusassist im Verbund mit dem sehr guten Peaking der Ursa Mini 4.6K völlig ausreichende Schärfekontrolle. Vor allem freihand stellt die zentral ausgelegte Suchervergrösserung kein Problem dar, weil man schnell den Ausschnitt selbst bestimmen kann. Auf dem Stativ würden wir uns über einen verschiebbaren Ausschnitt freuen. Bei unserem kleinen Testdreh waren wir bei bedecktem Himmel unterwegs – die Helligkeit des Klappmonitors war hierbei ausreichend - bei direkter Sonne würden wir allerdings auf ein Viewfinder-Setup setzen.



An dieser Stelle lohnt es sich noch einmal darauf hinzuweisen, dass sich die Kosten für eine drehfertige Ursa Mini 4.6K (im Ggs. zu anderen Raw-Kamerasystemen) in eher überschaubaren Grenzen halten: Sieht man mal von Optiken und Akkus ab, kommen bei unserem Testsystem nochmal 115,- Euro für die URSA VLock Battery Plate und um die 400,- Euro (Straße) für die SanDisk Extreme Pro 128 GB (515 MB/s) hinzu. Netto liegt man damit insgesamt um die 5.500,- und kann einfach loslegen, sofern EF-Optik und V-Mount Akku vorhanden sind. Eine günstigere 4K RAW-Lösung mit qualitativ hochwertigem Oversampling dürfte derzeit schwer zu finden sein.



Der seitliche Griff ist (wie die gesamte Magnesium-Kameragehäuse-Konstruktion) ziemlich robust ausgelegt. Wir haben die Ursa Mini 4.6K kontinuierlich während der Testaufnahmen am seitlichen Griff ohne Probleme getragen – auf dem Stativ empfehlen wir allerdings einen Top-Handle, weil es ohne Griff keinen richtigen Halt gibt, um die Kamera in der Stativhalbschale zu nivellieren.



Ursa Mini 4.6K mit robustem, seitlichem Handgriff
Ursa Mini 4.6K mit robustem, seitlichem Handgriff


Gleiches gilt für eine Baseplate mit Rod-Aufnahmen: Der EF-Mount ist zwar bei der Ursa Mini erfreulich robust ausgelegt – wer jedoch über längere Zeit mit schwereren, manuellen Optiken unterwegs ist, dürfte kamerafreundlicher mit Rods und entsprechender Abstützung fahren.



Nach dem Bespielen unserer 128 GB CFast 2.0 Karte (SanDisk Extreme Pro 515 MB/s) standen noch 40% Akkuleistung bei unserem (eher bescheiden dimensionierten) 98Wh V-Mount Akku zur Verfügung - ein guter Wert (bei der 4K-Variante der Ursa Mini waren es bemerkenswerte 60% gewesen).



Für die Belichtungskontrolle stehen bei der Ursa Mini 4.6K in erster Linie Zebras (nicht bei RAW-Recording) sowie ein Histogram zur Verfügung. Zusätzlich lässt sich der Sucher/Monitor mit der BMD-internen „Video“-LUT betreiben, was wir bei RAW und Aufnahmen mit der flachen, neuen „Film-Gamma“ Kurve empfehlen. Ein Waveform-Monitor bietet unserer Meinung nach zwar die schnellste und sicherste Möglichkeit der Belichtungskontrolle und hier würden wir gerne noch ein entsprechendes Firmware-Update sehen aber mit dem Histogramm kommt man ebenfalls aus.



Die einzige wirklich für uns fehlende Funktion stellen integrierte ND-Filter dar. Wären sie an Board, liesse sich der Einsatzbereich der Ursa Mini deutlich in Szenarios mit schnellem „Turn-Over“ erweitern – so sehen wir sie eher im szenischen Bereich angesiedelt, wofür auch die Tonabteilung (s.u.) der Ursa Mini 4.6K spricht.



Die Ursa Mini 4.6 K bietet locker den höchsten Dynamikumfang aller bislang auf slashCAM getesteten Kameras – mehr hierzu im Tageslichtkapitel. Es gelten trotzdem die „üblichen Regeln“ für die korrekte Belichtung: In diesem Fall via Histogramm die Highligts schützen und eher ETTR als zu knapp belichten: Wer stark unterbelichtet und in der Post dann die Schatten hochzieht, riskiert Bildrauschen.



Abschließen wollen wir das Handling-Kapitel mit noch ein Paar kleineren Notizen: Das helle LED-Kameralicht an der Monitoraussenseite der Ursa Mini 4.6K lässt sich im Display Menü „Door LED Brigthness“ deaktivieren. Vor allem für Schultersetups eine sinnvolle neue Option.



Das Seitenlicht lässt sich jetzt bei der Ursa Mini 4.6K ausschalten
Das Seitenlicht lässt sich jetzt bei der Ursa Mini 4.6K ausschalten




Bei der Dual Card Rec Funktion würden wir eine Bestätigung für die Aktivierung begrüßen. Ansonsten kann es schnell passieren, dass man beim Wechsel der „Sensor Frame Rate“, an die man unserer Erfahrung nach häufiger ran muss, am Touchscreen versehentlich mal die darunter befindliche Dual Card Rec Funktion aktiviert, die auch bei nur einer Karte in den Slots ihre Arbeit verrichtet und dann nur jeden zweiten Frame auf die Karte schreibt.




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