Test Blackmagic Ursa Mini 4K – Teil 1 Praxis und Handling

Blackmagic Ursa Mini 4K – Teil 1 Praxis und Handling

Während wir auf die Ursa Mini 4.6 K warten, hatten wir Gelegenheit, die Ursa Mini 4K zu einem kurzen Testdreh in RAW an die Oberbaumbrücke in Berlin einzuladen. Hier unsere Bildeindrücke und Erfahrungen mit dem neuen Ursa Mini Formfaktor, dem neuen OLED Viewfinder, dem Handling beim Dreh u.a.

// 14:01 Di, 9. Feb 2016von

Während wir auf die Ursa Mini 4.6 K warten, hatten wir Gelegenheit, die Ursa Mini 4K zu einem kurzen Testdreh in RAW an die Oberbaumbrücke in Berlin einzuladen. Hier unsere Bildeindrücke und Erfahrungen mit dem neuen Ursa Mini Formfaktor, dem neuen OLED Viewfinder, dem Handling beim Dreh u.a.



Vorab unser kleiner Testclip mit der Ursa Mini an der Spree in Berlin, der viel Laune auf mehr gemacht hat (– auch wenn wir leider nur 3 Stunden Zeit hatten) ...






Aufgenommen wurde mit RAW 3:1 mit 4000x2160 Pixel bei 24, bzw 60p auf einer Sandisk Extreme Pro (128GB). Schnitt und Farbkorrektur erfolgten noch am Drehtag auf dem aktuellen 8-Core Mac Pro unter DaVinci Resolve 12.



Nach all dem 8-Bit-Material das die letzten Wochen durch die slashCAM Redaktion gelaufen ist, empfinden wir das 12-Bit Log der Ursa Mini als erfrischend robust. Zu diesem Bildeindruck dürfte sowohl Raw 3.1 (als für uns optimaler Kompromiss zwischen Datenrate und Farbtiefe) als auch der Global Shutter der Ursa Mini beitragen.



An Optiken kamen Zeiss CP.2 25 und 85mm T2.1 mit EF-Mount zum Einsatz. Da wir am Vormittag einen zwar bedeckten aber recht hellen Himmel hatten, blieb bei allen Aufnahmen ein ND.9 auf dem Kompendium. Montiert waren Leichtschärfe und Kompendium an 15mm Rods, die an der hauseigenen Ursa Mini Baseplate von Blackmagic Design montiert waren, die über eine eingearbeitete Schulterstütze und VCT-14 Aufnahme verfügt.



Ursa Mini 4K von Blackmagic Design
Ursa Mini 4K von Blackmagic Design


Unser drehfertiges Ursa Mini Setup bestand also aus der Ursa Mini 4K selbst inkl. seitlichem Handgriff sowie Zeiss CP Optik, Blackmagic URSA Mini Shoulder Kit zu dem auch der obere Handgriff sowie die seitliche Griffverlängerung gehören, die (massive) Studio Rig Leichtschärfe von Chrosziel, unser MMB2 ARRI Kompendium, der neue BMD OLED Viewfinder, 15mm Rods sowie ein 98 Wh V-Mount Akku, der sich an der ebenfalls montierten URSA VLock Battery Plate befand.



Der Body der Ursa Mini selbst wiegt lediglich 2,27 Kg. Bestückt man die Ursa Mini wie hier beschrieben kommt unser Gesamtsystem der Ursa Mini auf 7,1 kg, wobei 1 kg auf die Cine-Optik und ebenfalls knapp 1kg auf die ebenfalls eher robust gearbeitete MMB2 Mattebox, sowie 1,2 Kg auf die Ursa Mini Baseplate entfallen. Unser V-Mount Akku fließt mit 628 Gramm in die Rechnung mit ein.



Der neue OLED Viewfinder von Blackmagic Design kommt ebenfalls in einem robusten Metallgehäuse daher und bringt mit knapp 700 Gramm entsprechend Gewicht mit – auch der massiv in Metall gearbeitete obere Top-Handle der Ursa Mini dürfte nicht unbedingt zu den Leichtgewichten zählen Trotzdem ist die Ursa Mini komplett drehfertig mit Optik, Batterien, Baseplate, Kompendium, Follow Focus etc. minimal leichter als das reine Kameragehäuse der großen Ursa (7,4 kg) ohne alles. Also eine deutliche Gewichtsreduktion und gute Nachrichten für all diejenigen, die mit der Ursa Mini mobil unterwegs sein wollen (wobei bei unserem Setup noch viel Potential für Gewichtsreduktion vorhanden ist.)





Ursa Mini 4K mit dem sehr guten OLED Viewfinder von Blackmagic Design
Ursa Mini 4K mit dem sehr guten OLED Viewfinder von Blackmagic Design


Wer die URSA Mini auf der Schulter betreiben möchte oder einfach nur die bestmögliche Fokuskontrolle sucht, dürfte den neuen BMD OLED-Viewfinder als No-Brainer ansehen. Mit seiner 1080p Auflösung, sehr guten Peaking-Funktionen, drei frei programmierbaren Funktionstasten, internen Schärfecharts u.v.m. erlaubt er eine hervorragende Bildkontrolle.



Bei unserem Testclip kam er vor allem bei der Close-Up Aufnahme im Schulterbetrieb mit dem recht offenen 85mm zum Einsatz und sorgte sowohl für ergonomisch einwandfreies Arbeiten wie auch optimale Schärfekontrolle auf das Auge von Ricarda. Bei Reissschwenks ist uns ein leichter Strobo-Effekt im Sucher aufgefallen aber nichts, was im Alltag wesentlich stören dürfte.



Wer in erster Linie vom Stativ aus arbeitet, dürfte mit dem großen integriertem 5“ Klappmonitor der ebenfalls mit 1920x1080 auflöst schon sehr weit kommen. Der 5“ Monitor bietet ein sehr gutes Bild und das von Blackmagic Design integrierte Peaking gehört bei vielen Blackmagic Kameras mit zu den besten uns bekannten Implementierungen am Markt - die Ursa Mini macht hier keine Ausnahme. Einziger Wunsch unsererseits beim Monitor der Ursa Mini wäre eine etwas weniger starke Status-LED an der Außenseite. Hat man die Mini auf der Schulter ist das von Weiss nach Rot bei der Aufnahme wechselnde Statuslicht am Monitor etwas hell (schnelle Abhilfe bieten hier ein Paar lagen Tesa oder Frost-Folie).



Der On/Off Button findet sich bei der Ursa Mini auf der linken Gehäuseseite – unterhalb der Klappdisplays. Der Vorteil an dieser Anordnung ist, dass man kaum versehentlich daran kommen dürfte und sich auch beim Transport die Kamera nicht einschalten kann. Der Nachteil liegt darin, dass man für das Einschalten das Klappdisplay öffnen muss. Vor- und Nachteile halten sich unserer Meinung hier die Waage.



Ursa Mini mit vielen Montagemöglichkeiten für Baseplates u.a.
Ursa Mini mit vielen Montagemöglichkeiten für Baseplates u.a.


Ziemlich gelungen fanden wir auch die mit fünf ¼ Zoll Gewinden bestückte Bodenplatte der Ursa Mini. Hierdurch lässt sich die Baseplate über fast die gesamte Länge des Ursa-Mini Bodys montieren und damit die optimale Balance – je nach Kamerasetup – finden. Das Schulterpolster selbst ist nicht verstellbar aber recht ordentlich und wie alle Ursa Mini Komponenten massiv gearbeitet. Die Ursa Mini Baseplate wiegt satte 1,2 Kg und verfügt auf jeder Seite über eine Arri-Rosette sowie 15mm Rod-Aufnahmen mit federgelagerten Klemmhebeln und (abschraubbarer VCT-14 Aufnahme).



Zum Blackmagic URSA Mini Shoulder Kit gehört neben der Baseplate auch die Griffverlängerung und der Tophandle (weitere 3 1/4 Zoll Gewinde im Handgriff). Hierbei sollte man im Hinterkopf behalten, dass in der Tophandlebefestigung auch eine Schiene für die Viewfinder integriert ist. Man kann den Viewfinder höchstwahrscheinlich auch ohne die Schiene befestigen – komfortabler einstellen dürfte er sich jedoch mit der Schiene lassen.



Ebenfalls beachten sollte man bei der Griffverlängerung, dass die Remote-Funktionen im Ursa Mini Handgriff ein entsprechend langes Lanc-Kabel (2,5mm Kinke) voraussetzen. Neben Rec On/Off unterstützt der Remote-Griff der Ursa Mini noch Focus und Blendenkontrolle bei entsprechenden, automatischen Objektiven (Die Suchervergrösserung kann beim Viewfinder-Betrieb entweder direkt an einer der drei Funktionstasten des Viewfinders oder beim Monitor-Betrieb via Doppel-Tab auf den Touchscreen dazugeschaltet werden).




Für unseren kleinen Testclip haben wir unsere 128 GB CFAST 2.0 Extreme Pro Karte bis auf verbleibende 20 GB bespielt. Für die formatierte 120 GB Karte zeigt uns die Ursa Mini folgende Kapazitäten für die unterschiedlichen Formate an:





18 Min bei 4000x2160/24p RAW 3:1


10 Min bei 4000x2160/24p RAW


22 Min bei 3840x2160/24p ProRes HQ


32 Min bei 3840x2160/24p ProRes 422


46 Min bei 3840x2160/24p ProRes LT



Einziger echter Kritikpunkt, den wir an der Ursa Mini finden konnten, stellt die Audio-Abteilug dar. Die integrierten Audio-Mic Verstärker rauschen vor allem im Verbund mit dynamischen Mikros, die in der Regel etwas mehr Verstärkerleistung benötigen überdurchschnittlich. Bei Kondensator-Mikros sieht es schon deutlich besser aus. Auch arbeitet der Lüfter der Ursa Mini nicht völlig geräuschlos und auf dem Audio-Monitor (Mini-Klinke-Out für Kopfhörer) liegt eine unangenehme Latenz. Wir empfehlen für Projekte die bestmögliche Audio-Qualität benötigen den Einsatz von externen Audiorecordern.



Noch Akkuleistung satt nach einer knapp gefüllten 128 GB Karte vorhanden
Noch Akkuleistung satt nach einer knapp gefüllten 128 GB Karte vorhanden


Der Stromverbrauch hielt sich trotz des großen Monitors sowie des Viewfinder-Einsatzes in überraschend moderaten Grenzen. Wir hatten nach Drehende noch 60% Leistung (3 LED-Striche) auf unserem eher moderat konfektioniertem 98 Wh (flugtauglich) V-Mount Akku zur Verfügung.




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