Die ersten Dosen der lange erwarteten Pocket Cinema Camera 4K werden gerade ausgeliefert und damit hatten auch wir die Möglichkeit bereits erste Sensor-Tests mit der Kamera durchzuführen. Unsere Erwartungshaltung war dabei ziemlich hoch, weil die Kamera ja mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlich den gleichen Sensor benutzt wie die Panasonic GH5s, namentlich den Sony IMX294. Allerdings mit einer eigenen Color Science, eigenem Debayering und eigenen Codecs (ProRES und RAW).
Dieser Sensor bietet mit einer Breite von 18,96mm eine horizontale 1:1 Auflösung von 4096 Senseln, was einer Senselbreite von 4,63 µm entspricht. Blackmagic verspricht hiermit eine Dynamik von 13,1 Blendenstufen (was uns nicht übertrieben scheint). Da der Sensor im Cinema4K-Modus voll ausgelesen wird, liegt der horizontale Crop-Faktor der Blackmagic Pocket Cinema 4K mit 1,9 sogar noch unter den meisten MFT Kameras.
Der neue Blackmagic RAW Codec wurde bislang noch nicht implementiert, weshalb wir unsere Messungen der Schärfe und des Debayerings vorerst noch mit CinemaDNG bzw. ProRES durchgeführt haben. Was uns direkt zu den Ergebnissen führt:
Auflösung und Debayering
Wir haben diesmal unsere Schärfecharts auf 200 Prozent vergrößert, um die Details besser herausarbeiten zu können. Hier einmal unsere 4K-Testaufnahme in CinemaDNG:

Hier sieht man deutlich die typischen Zipper-Artefakte, bei denen Schärfe über eine sanfte Filterung dominiert. Ganz anders dagegen bei der ProRES-Aufzeichnung:

Hier werden feine Details schon im Kamera-Debayering vor der Aufzeichnung digital "gefiltert". Allerdings gibt es dennoch in manchen Mustern Aliasing/Fehlfarben, die man meist nur durch sauberes Oversampling wirksam unterdrücken könnte. Hierfür fehlt der Pocket 4K jedoch die notwendige "überschüssige" Auflösung. Das Debayering verändert sich übrigens auch nicht bei hohen Frameraten. Die gezeigte Auslesequalität ist somit bei allen Frameraten identisch.