995 Dollar für eine Kamera, mit der man prinzipiell Spielfilme produzieren kann, klingt heute eigentlich noch unglaublicher als bei der Vorstellung der BMPCC 4K vor fast 7 Jahren. Denn nach Corona und einem grundsätzlich schwierigen Umfeld im Kameramarkt kosten Kameras mittlerweile durchschnittlich sogar noch deutlich mehr als seinerzeit. Zugleich hat die Kamera seit ihrem ersten Auftritt zahlreiche Firmware-Updates erlebt, unter anderem eine Umstellung des genutzten RAW-Formates von Cinema DNG auf Blackmagic RAW.
Also haben wir die Gelegenheit beim Schopf gepackt und die Kamera noch einmal unseren mittlerweile veränderten Testbedingungen unterworfen. Und so wollen wir einmal sehen, ob die Qualität für den hierzulande geforderten Preis von 1.079 Euro auch in 2025 überhaupt noch ein gutes Angebot darstellt.
Blackmagic Pocket Cinema Camera 4K Sensor-Specs
Zentraler Bestandteil der BMPCC 4K ist ein Micro Four Thirds Sensor, der mit seiner Größe von 18,96mm x 10mm etwas breiter ausfällt als typische Sensoren für MFT-Kameras. Die native DCI-4K Auflösung bei einem 1:1 Sensor Readout beträgt 4.096 x 2.160 Sensel, die mit bis zu 60 fps ausgelesen werden können. Wer für ein breites Bild auf ein paar Zeilen verzichtet, kann sogar 4.096 x 1.720 Sensel (4K, 2,4:1) mit bis zu 75 fps aufzeichnen. Erwähnenswert sind zudem die folgenden Auflösungen, um die maximale Framerate zu erhöhen:
2.880 x 2.160 (2,8K anamorph) bis zu 80 fps
2.688 x 1.512 (2,6K 16:9) bis zu 120 fps
1.920 x 1.080 (HD) bis zu 120 fps
Blackmagic Pocket Cinema Camera 4K - Debayering und Rolling Shutter
Der Sensor wird in allen Modi komplett 1:1 ausgelesen. Das bedeutet, es werden niemals Sensel oder Zeilen beim Readout ausgelassen. Geringere Auflösungen gehen immer mit einem entsprechenden Beschnitt der Sensorfläche (Crop) einher. Für das Debayering in der nativen DCI 4K Auflösung bedeutet dies im Gegenzug, dass es nicht optimal ausfällt, da nicht für jeden Pixel im finalen Clip drei gesampelte Farbinformationen zur Verfügung stehen. Dies zeigt sich dann in deutlichen Artefakten an den Detail grenzen der 4K-Auflösung:
Auch die Auslesezeit des Rolling Shutters ist mit 16,1 Millisekunden für den gesamten Sensor mit 4.096 x 2.160 Senseln nur mittelmäßig, jedoch noch brauchbar. Mittlerweile gelten Werte um die 8 Millisekunden als sehr gut. Dass die Sensorfläche kleiner als S35 ausfällt, lässt sind indes mit einem Trick umgehen. Mittlerweile finden sich - besonders auf dem Gebrauchtmarkt - jede Menge günstige MFT-Focal Reducer/ Speed Booster, welche sich zwischen Objektiv und Mount befestigen lassen. Nachdem die BMPCC 4K keinen praktikablen Autofokus hat und viele Cinekameras sowieso manuell fokussiert werden wollen, ist das eine besonders praktische Kombination für hochwertiges, aber günstiges Altglas.