Test Blackmagic Pocket Cinema Camera 4K - Bildqualität und Sensor-Verhalten

Blackmagic Pocket Cinema Camera 4K - Bildqualität und Sensor-Verhalten

Die ersten Blackmagic Pocket Cinema Cameras 4K sind da und wir konnten schon mal ein paar Testaufnahmen machen...

// 17:21 Do, 4. Okt 2018von

Die ersten Dosen der lange erwarteten Pocket Cinema Camera 4K werden gerade ausgeliefert und damit hatten auch wir die Möglichkeit bereits erste Sensor-Tests mit der Kamera durchzuführen. Unsere Erwartungshaltung war dabei ziemlich hoch, weil die Kamera ja mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlich den gleichen Sensor benutzt wie die Panasonic GH5s, namentlich den Sony IMX294. Allerdings mit einer eigenen Color Science, eigenem Debayering und eigenen Codecs (ProRES und RAW).



Dieser Sensor bietet mit einer Breite von 18,96mm eine horizontale 1:1 Auflösung von 4096 Senseln, was einer Senselbreite von 4,63 µm entspricht. Blackmagic verspricht hiermit eine Dynamik von 13,1 Blendenstufen (was uns nicht übertrieben scheint). Da der Sensor im Cinema4K-Modus voll ausgelesen wird, liegt der horizontale Crop-Faktor der Blackmagic Pocket Cinema 4K mit 1,9 sogar noch unter den meisten MFT Kameras.



Der neue Blackmagic RAW Codec wurde bislang noch nicht implementiert, weshalb wir unsere Messungen der Schärfe und des Debayerings vorerst noch mit CinemaDNG bzw. ProRES durchgeführt haben. Was uns direkt zu den Ergebnissen führt:





Auflösung und Debayering

Wir haben diesmal unsere Schärfecharts auf 200 Prozent vergrößert, um die Details besser herausarbeiten zu können. Hier einmal unsere 4K-Testaufnahme in CinemaDNG:



Die Blackmagic Pocket Cinema Camera 4K im slashCAM-Schärfetest - CDNG
Die Blackmagic Pocket Cinema Camera 4K im slashCAM-Schärfetest - CDNG


Hier sieht man deutlich die typischen Zipper-Artefakte, bei denen Schärfe über eine sanfte Filterung dominiert. Ganz anders dagegen bei der ProRES-Aufzeichnung:



Die Blackmagic Pocket Cinema Camera 4K im slashCAM-Schärfetest - ProRES
Die Blackmagic Pocket Cinema Camera 4K im slashCAM-Schärfetest - ProRES


Hier werden feine Details schon im Kamera-Debayering vor der Aufzeichnung digital "gefiltert". Allerdings gibt es dennoch in manchen Mustern Aliasing/Fehlfarben, die man meist nur durch sauberes Oversampling wirksam unterdrücken könnte. Hierfür fehlt der Pocket 4K jedoch die notwendige "überschüssige" Auflösung. Das Debayering verändert sich übrigens auch nicht bei hohen Frameraten. Die gezeigte Auslesequalität ist somit bei allen Frameraten identisch.







Low Light

Gerade auch bei wenig Licht sind die Unterschiede zwischen den Formaten deutlich erkennbar. In CinemaDNG sind im Rauschen 1:1 die einzelnen Sensel erkennbar, was im allgemeinen mit einer digitalen Anmutung verbunden wird:



Die Pocket Cinema Camera 4K bei ISO6400, F2,8 und 1/25s in CinemaDNG
Die Pocket Cinema Camera 4K bei ISO6400, F2,8 und 1/25s in CinemaDNG


"Cinematischer" sieht dies dagegen bei ProRES aus, da sich das Rauschen hier immer über mehrere Pixel im Bild verteilt. Natürlich auch zu Lasten der feinsten Details:



Die Pocket Cinema Camera 4K bei ISO6400, F2,8 und 1/25s in ProRES
Die Pocket Cinema Camera 4K bei ISO6400, F2,8 und 1/25s in ProRES



Interessant bleibt das RAW-Verhalten beim CDNG-Filmen: So bleibt die ISO zwischen 100 und 1000 nur eine Metadaten-Angabe, die keine direkte Veränderung der Aufzeichnung bewirkt. Aufgrund des Dual-ISO-Sensors springt jedoch die Helligkeit ab ISO 1250 (bis 6400) auf einen zweiten, helleren Level in dem die exakten ISO wiederum nur Metadaten sind. Ab ISO8000 setzt dann zusätzlich eine weitere Verstärkung ein, die auch in die RAW-Daten "eingbacken" wird. Die folgende Grafik veranschaulicht dies noch einmal genauer:



Blackmagic Pocket Cinema Camera 4K - Bildqualität und Sensor-Verhalten : Pocket4K DR


Weiters bemerkenswert ist dabei, dass Blackmagic die native ISO des Sensors mit 400 (bzw. 3200 angibt). Da man die ISO jedoch auch bis auf 100 schalten kann und laut den Messwerten von Blackmagic die Dynamik hierbei nicht reduziert wird, darf man dies guten Gewissens auch als einen eingebauten ND-Filter interpretieren und ebenso nutzen. In der Praxis verschiebt man damit natürlich nur den Graupunkt in der ISO-Interpretation (ähnlich einem Exposure Index).





1200 LUX

Bei viel Licht fällt es schließlich schwer, CinemaDNG und ProRES mit bloßem Auge zu unterscheiden. Die Farben scheinen absolut identisch. CinemaDNG wirkt einen Tick knackiger wobei gleichzeitig wieder das Rauschen bei genauem hinsehen etwas mehr ins Auge fällt.



Die Pocket Cinema Camera 4K bei ISO400, F5,6 und 1/48s in ProRES
Die Pocket Cinema Camera 4K bei ISO400, F5,6 und 1/48s in ProRES


Die Pocket Cinema Camera 4K bei ISO400, F5,6 und 1/48s in CinemaDNG
Die Pocket Cinema Camera 4K bei ISO400, F5,6 und 1/48s in CinemaDNG






Rolling Shutter

Der Rolling Shutter liegt bei ungefähr 16 ms (und die Hälfte im HD-Crop-Ausschnitt), was für eine Cinema Kamera einen guten Wert darstellt. Mittlerweile sind Werte um die 15 ms bei vielen Kameras Standard.





Fazit

Die Blackmagic Pocket Cinema Camera 4K hat uns wenig überrascht. Alle Mess-Beobachtungen lagen im Rahmen unserer Erwartungen. Dank RAW- und ProRES-Aufzeichnung stehen zwei unterschiedliche Basis-Bildprofile zur Verfügung, die in naher Zukunft sogar noch um Blackmagic RAW erweitert werden sollen. Dank der DUAL-ISO-Funktion legt die Kamera dazu eine sehr gute Low-Light Performance an den Tag. Damit liefert die Kamera eine standesgemäße Bildqualität, die in diesem Preisbereich nichts zu wünschen übrig und sich sogar noch "speedboostern" lässt.



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