Endlich hat es auch mal ein Serienmodell der Canon R5 C in unsere Redaktion geschafft, mit dem wir unsere üblichen Messungen durchführen konnten. Allzu große Unterschiede zur Canon R5 hatten wir dabei eigentlich nicht erwartet, obwohl deren Test nun schon fast zwei Jahre zurückliegt. Die zugrundeliegende Technik beider Kameras ist nach wie vor sehr ähnlich, nur beim thermischen Verhalten gibt es aufgrund des integrierten Lüfters größere Unterschiede. Der größte Unterschied für den Anwender ist dabei, dass die R5 C beim Filmen nicht zu einer Abschaltung durch Überhitzung neigt.
4K Debayering
Ein nicht so auffälliger, aber dennoch wichtiger Unterschied kam dann bei unseren Debayering-Messungen ans Licht: Es gibt gegenüber der R5 einen dritten Readout Modus:
Zuerst einmal beherrscht die Kamera bis 30p ein perfektes 4K-Debayering- egal ob im 8K-Modus aufgezeichnet und in der Post auf 4K skaliert oder bei interner 4K-Aufzeichnung inkl. Skalierung in der Kamera:
Es sind keine nennenswerten Artefakte auszumachen und die Auslesung entspricht bei der 4K-Aufzeichnung dem 4K HQ-Modus der Canon EOS R5.
Ganz anders verhält sich die R5 C beim Readout der vollen Sensorfläche mit 4K-Frameraten über 60p:
Hier sieht man, dass definitiv nicht mehr alle Sensel in die Bildberechnung einbezogen werden, wodurch deutliche Artefakte bei allen 4K-Frameraten über 60p auftreten. Dieses Debayering-Verhalten zeigt die R5 bereits in allen 4K-Modi über 30p.
Von 32-60p hat Canon in der R5 C jedoch noch einen dritten Debayering-Modus implementiert, der nahezu so perfekt aussieht, wie das Debayering bis 4K30p:
Der Unterschied zum 30p-Debayering fällt dabei nur im direkten Vergleich auf, jedoch scheinen die feinsten Details hierbei etwas unterdrückt zu werden und der Kontrast fällt etwas geringer aus. Gegenüber der "normalen" R5 hat die R5 C somit den klaren Vorteil auch bis 60p ein sauber skaliertes 4K-Signal aufzeichnen zu können.