Automatik - Nicht nur Nachteil

Auch wenn es gelernte Kameramänner wahrscheinlich nicht gerne hören: Spezielle Produktionen können gerade von Automatiken profitieren. Smartphone an, draufhalten und gleich schnell weiter gilt nicht nur für den szenischen Rebel Filmer mit der Mordszene neben dem Eingang vom Bundestag.



Wer heute schnell produzieren will, schätzt vielleicht Quantität vor Qualität. Um zum Beispiel kurze Statement-Meinungen nach einem Großkonzert einzufangen, hat man nicht viel Zeit, um die scheidenden Konzertbesucher zu befragen, bevor sich die Menschenmasse aufgelöst hat. Um viele Menschen in kurzer Zeit "abzuklappern" muss man sich auf die Automatiken der Kamera verlassen können. Und tatsächlich finden sich in aktuellen Top-Smartphones häufig sehr potente Automatiken, die professionellen Run and Gun-Kameras kaum nachstehen oder diese sogar übertreffen.



Mit dem Smartphone filmen -- ernsthaft! Teil 2: die Vorteile : header1





Bildqualität und neue Ästhetik

Zumal die Bildqualität der mit den automatiken gefilmten Clips ebenfalls nicht von schlechten Eltern ist. Puristen bemängeln zwar sicherlich schnell die geringe Dynamik und die meist überschärften Kanten in den Aufnahmen eines Smartphones. Doch man darf auch nicht vernachlässigen, dass diese Eigenschaften von der jüngeren Generation oft als moderne Ästhetik wahrgenommen wird. Gerade wenn etwas so aussieht, wie mit dem neuen iPhone gefilmt, kann dies für Millennials gerade besonders authentisch sein. Und was die Alten als künstlich und digital bezeichnen, wird von jungen Menschen vielleicht gerade darum als besonders modern empfunden. Schon alleine weil es anders als das übliche wirkt.




Neue Workflows, neue Tools

Tatsächlich öffnet die Arbeit mit einem Smartphone auch komplett neue Workflows. Man stelle sich z.B.ein Youtube-Format vor, dass nach jeder Großveranstaltung die schon oben erwähnten Zuschauermeinungen beim Verlassen des Events direkt einfängt und zeitnah ins Netz stellt. Womit könnte ein One-Man-Team wohl schneller agieren und online sein? Kamera mit Laptop und UMTS-Modem oder vielleicht doch einfach ein Smartphone mit einer geeigneten App?



Tatsächlich bieten Smartphones schon ohne weitere Hardware-Investitionen sogar direkte Möglichkeiten zum Streamen. Auch das Sammeln von Material während einer Veranstaltung mit mehreren Kameramännern/frauen an einer zentralen Stelle kann über Cloud praktisch ohne Mehrkosten realisiert werden. Dazu gibt es für viele spezielle Produktions-Einsätze spezialisierte Apps, welche die Smartphone Kamera schnell zum günstigen universellen Produktionstool mutieren lassen.



Sogar Adobe setzt mit Rush nun auf den Schnitt am Smartphone
Sogar Adobe setzt mit Rush nun auf den Schnitt am Smartphone


So fangen etablierte Branchengrößen wie Adobe an, den Schnitt auf dem Smartphone ernst zu nehmen. Und kürzlich wurde sogar eine waschechte Compositing-App angekündigt.



Es ist gerade die fast unbeschränkte Wandlungsfähigkeit durch Apps, die das Smartphone über seinen reinen Kamera-Einsatz hinauswachsen lassen und den Workflow-Rahmen gleich mitliefern können. Eben diese Einbettung in ein flexibles Workflowsystem können klassische Kameras nicht bieten. Hier ist stattdessen oft teures Spezialzubehör notwendig.




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