Insta360 hatte die Antigravity ja schon im August angekündigt - Gerüchten nach sollte sie im Januar erscheinen, aber durch DJIs bevorstehenden Start der eigenen Rundumsicht-Drohne Avata 360 wurde der Starttermin jetzt wohl vorverlegt; Insta360 will sich im gerade sehr heissen Konkurrenzkampf mit DJI wohl nicht die Butter vom Brot nehmen lassen.

Die Antigravity A1 ist somit die erste 360°-Drohne auf dem Markt und verfolgt ein interessantes neues Konzept was das Flugerlebnis angeht. Die A1 nutzt Insta360s Technologie, um aus den Bildern einer nach oben und einer nach unten gerichteten Fischaugenkamera ein 360° 8K-Bild in Echtzeit zusammenzusetzen, sodass der Pilot mittels Vision-Brille/Goggles während des Fluges in alle Richtungen blicken kann, ganz unabhängig von der Flugrichtung. Ähnlich wie beim Selfiestick einer 360° Kamera werden die vier störenden Rotoren, die sich genau im Randbereich zwischen den Halbsphären liegen, automatisch aus dem Bild entfernt, so dass der Pilot freie Sicht hat und quasi frei im Raum schwebt. Ersten Userberichten nach ist das eine ganz neue und beeindruckende Erfahrung. Bis zu einer Entfernung von 10 km soll die Bildübertragung samt Steuerung funktionieren.
Aufgezeichnet wird währenddessen ein 360°-Video, aus dem sich dann später beliebige Bildausschnitte exportieren lassen (natürlich nicht mehr in 8K) – das Fliegen wird also komplett losgelöst von der Kameraführung.

Die Steuerung der A1 erfolgt mit Hilfe eines Joysticks, der Handbewegungen intuitiv in Flugbewegungen umsetzen soll (Point-to-Fly-Steuerung). Wird er etwa nach oben geführt, steigt die Drohne, seitliche Bewegungen führen zum Seitwärtsfliegen. Gedreht wird die A1 mittels eines am Griff befindlichen Scrollrads. Komplett neu an der Steuerung ist die Tatsache, dass das Flugbild getrennt unabhängig von der Flugrichtung existiert. Während man zum Beispiel nach links schaut, kann die Drohne per Joystick nach rechts gelenkt werden.

Eine automatische Hinderniserkennung soll Kollisionen vermeiden - z.B. wenn der Pilot nicht in Flugrichtung schaut. Die Goggles verfügen über zwei 1" Omicro-LED-Displays mit einer Auflösung von 2.560 x 2.560 Pixeln. Es gibt aber auch einen automatischen Flugmodus ("Sky Path"), bei dem die A1 einem vorgezeichneten Pfad folgt und man sich - quasi als Fluggast - ganz auf die freie Rundumsicht konzentrieren kann.
Anders als die Avata 360 ist die A1 mit einem Gewicht von 249 g leicht genug, um der Drohnenkategorie A1 anzugehören, sie kann deswegen ohne Führerschein geflogen werden (Registrierung und Versicherung ist jedoch auch in dieser Klasse Pflicht). Die Flugzeit beträgt 24 Minuten mit dem normalen Akku bzw. 39 Minuten mit dem Hochkapazitätsakku - mit letzterem ist jedoch wahrscheinlich das Fluggewicht deutlich höher als 249g und die A1 rutscht in eine höhere Drohnenklasse - DJI hatte deswegen in Europa auf den Verkauf einer solchen Batterie ("Intelligent Flight Battery Plus") bei der Mini 4 bzw 5 Pro verzichtet.

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Antigravity A1 Key-Features
- 8K-360-Grad-Aufnahme mit nach oben und unten angeordneten Objektiven
- 360°-Live-Ansicht und Head-Tracking über die Vision-Brille
- Intuitive Point-to-Fly-Steuerung mit dem Grip-Controller.
- Fly first, frame later: Keine Aufnahme verpassen dank einfacher Bearbeitung nach dem Flug
- 249g leicht, Drohnenklasse A1
- Unsichtbarer Drohneneffekt durch fortschrittliches Bild-Stitching
- Sicherheitsfunktionen wie Return-to-Home und ein Nutzlast-Erkennungssystem
- Dual 1" micro-OLED Vision Goggles
- Zwei Arten von Steuerung per Motion Control im FreeMotion oder FPV Modus
- 24/39 Minuten Akkus

Preis
Die Antigravity kostet im Standard-Bundle mit Vision-Brille, Motion Controller, Akku, Transportkoffer und 4 Ersatzpropellern 1.399 Euro, das Explorer Bundle mit zusätzlich zwei Akkus und einer Ladestation 1.599 Euro. Interessant wird zu sehen sein, ob DJI diesen Preis unterbieten wird und wie gut der FPV-Flugmodus der A1 konkurrieren kann mit dem echten FPV-Modus der Avata 360 durch deren rotierbares Kameramodul.




















