Sony verbaut in der FX9 einen Vollformat-Sensor mit 6K Auflösung. Leider kann man die volle 6K-Auflösung des Sensors auf keinem Weg ausgeben. Nur herunterskaliertes 4K und FullHD stellt die neue Sony Kamera zur Verfügung. Dieses kann entweder intern mit mit bester Qualität bis zu 10 Bit 4:2:2 in einem XAVC-Intra-Codec landen oder extern über HDMI ausgegeben werden. Über die SDI-Anschlüsse der FX9 fanden bei uns zuerst ausschließlich HD-Signale ihren Weg nach draußen. Dies verwunderte uns, da laut Spezifikation zumindest der erste der beiden SDI-Anschlüsse auch 12G-fähig sein soll. Tatsächlich kann der erste SDI-Port auch UHD ausgeben, allerdings nur wenn der zweite SDI Port nicht belegt ist und die Kamera mit 50 oder 60fps in 4K aufzeichnet. Das bedeutet dann jedoch gleichzeitig eine Beschränkung auf einen 4K-S35-Readout des Sensors (siehe unten). Wer mit vollen 6K-Sensorreadout arbeiten will, kann dagegen nur mit maximal 30 fps auslesen und erhält einzig über HDMI eine 4K-UHD-Ausgabe.
Hier noch einmal eine Übersicht über alle verfügbaren Formate der Sony FX9:

Sensor-Readout 6K Vollformat
Beginnen wir mit der bestmöglichen Qualität der Sensorausgabe. Hierbei wird der komplette 6K-Sensor ausgelesen und anschließend nach 4K skaliert:

Hierbei fällt primär ins Auge, dass die FX9 feine Details sehr stark wegfiltert. Dies verhindert zuverlässig Moire- und andere Artefakte geht dabei aber zu Lasten eines knackigen Schärfeeindrucks. Broadcaster fordern oft eine darartige LowPass-Filterung und Cineasten ist ungefiltertes 4K ebenfalls meistens zu scharf. Der aktuell direkteste Konkurrent, die Canon C500 Mk2 liefert dagegen ein nahezu ungefiltertes 4K Bild, welches aktuell wohl als Stand der Technik im 6K-4K Downsampling bei Vollformat Sensoren gelten darf:

Befürworter eines ungefilterten Bildes führen als Argument an, dass man ein derart sauberes Bild auch bei Bedarf in der Nachbearbeitung filtern kann. (Inwieweit sich eine Kamera auch nachträglich mit einem Lowpass-Filter in Software "entschärfen" lässt wollen wir demnächst einmal bei slashCAM in einem separaten Artikel klären.)
Wir zeigen einmal zum Vergleich auch beide Log-Testbilder mit korrigiertem Kontrast:

