Test Mini RED für wenig Geld? Nikon Z5 II mit interner RAW-Aufzeichnung  - Debayering, Rolling Shutter und Dynamik

Mini RED für wenig Geld? Nikon Z5 II mit interner RAW-Aufzeichnung - Debayering, Rolling Shutter und Dynamik

Bei der Nikon Z5 II trifft ein 6K Sensor auf interne RAW-Aufzeichnung unter 2.000 Euro. Das klingt doch fast zu gut, um wahr zu sein...

// 09:39 Fr, 20. Jun 2025von

Wer mit einer hybriden Kamera sowohl fotografieren als filmen will, stößt bei den Herstellern seit geraumer Zeit auf eine Art "Sweet Spot": Denn am häufigsten finden sich unter den geeigneten Modellen hierbei Geräte mit einem Vollformat 6K-Sensor. Die teureren Modelle bieten dabei mittlerweile auch die Möglichkeit, im Vollformat ohne Auflösungsverluste mit bis zu 60p zu filmen. Günstigere Modelle können dagegen den vollen Sensor nicht ohne Artefakte mit mehr als 30p auslesen, bieten aber oft noch eine 1:1 Aufzeichnung bis 60p mit einer verkleinerten Sensorfläche (sog. Crop).



Die Nikon Z5 II
Die Nikon Z5 II


In diese Kategorie fällt auch Nikons neue Vollformat-Einsteiger-Kamera Z5 II, welche dennoch versucht mit ein paar zusätzlichen Features für Filmer relevant zu sein: So wurde die Nikon Z5 II das erste (und zugleich günstigste) Modell aus der hauseigenen Z-Serie, welches N-RAW auf SD-Karte aufnehmen kann - was nicht nur bei uns natürlich eine gewisse Erwartungshaltung weckt. Doch bei genauerer Betrachtung gibt es ein paar Einschränkungen, die man bei einer vollwertigen RAW Kamera nicht vorfindet.




RAW mit Einschränkungen

Zuallererst funktioniert die interne RAW-Aufzeichnung grundsätzlich nur bis 30p, was Hersteller typischerweise mit der maximalen Aufzeichnungsgeschwindigkeit auf SD-Karte begründen. Nach unseren Messungen überstieg die Datenrate bei der 24p RAW Aufzeichnung jedoch niemals 40 MB/s. Eine 4K-RAW Aufzeichnung mit 60p in N-RAW sollte somit höchstens um die 100 MB/s benötigen, was für ausgewählte SD-Karten keine große Herausforderung mehr darstellt. Auch an der Sensor-Auslesegeschwindigkeit kann es nicht liegen, da die Kamera mit anderen Codecs wie H.264/H.265 den Sensor mit 1.5x (DX) Crop bis 60 fps auslesen kann. Es dürfte daher entweder eine Marketing-Entscheidung oder in den Tico-Lizenzkosten begründet sein, weshalb Nikon hier keine DX RAW-Aufzeichnung mit mehr als 30p ermöglicht.



Schade, denn mit einer internen RAW-Aufzeichnung bis 60p würde sicherlich deutlich mehr potentielle Anwender ansprechen. Zumal die Kamera aktuell auch keine externe RAW-Aufzeichnungsmöglichkeit bietet - denn am HDMI-Port der Z5 II wird immer nur ein skaliertes YUV4:2:2 Signal mit maximal 10 Bit ausgegeben.




4K Debayering

Die nächste Einschränkung liegt im Vollformat, denn hier liefert die Nikon Z5 II nicht unbedingt das, was man eigentlich unter RAW versteht - nämlich einen nativen 1:1 Sensel Readout. Vielmehr wird hier der 6K RAW-Sensor-Output in eine 4K RAW Datei geschrieben - was in der Regel Probleme bei der Zusammenfassung der Bayer-Struktur nach sich zieht. Und tatsächlich kommen hier einige, vor allem chromatische Artefakte zum Vorschein:



Nikon Z5 II: 6K Readout (Full/FX) -> 4K RAW, 24-30p
Nikon Z5 II: 6K Readout (Full/FX) -> 4K RAW, 24-30p




Dass es auch anders geht, zeigt dagegen die 10 Bit 4:2:2 Aufzeichnung im H.265 (H.264 wurde nur in 8 Bit implementiert). Im vollen FX-Sensor Readout sieht die Z5 II definitiv am saubersten aus. Das Downscaling gelingt hier sehr gut, allerdings gibt es diese Qualität ebenfalls nur bis 30p:



Nikon Z5 II: 6K Readout (Full/FX) -> 4K H.265, 24-30p
Nikon Z5 II: 6K Readout (Full/FX) -> 4K H.265, 24-30p


Im 1,5x DX-Sensor-Crop ist dagegen in H.265 auch eine Aufzeichnung bis 60p möglich. Da hier kaum überschüssige Pixel für das Downscaling genutzt werden können, kommen dafür bei der RAW-Aufzeichnung die Artefakte eines typischen 1:1 Sensor-Readouts zum Vorschein (v.a. Zipper in den Sweeps):



Nikon Z5 II: 4K Readout (S35/DX) -> 4K RAW, 24-30p
Nikon Z5 II: 4K Readout (S35/DX) -> 4K RAW, 24-30p


Hinzu kommt in diesem DX RAW Modus noch eine deutliche Nachschärfung.



Das definitiv bessere Debayering für Filmer findet man dann in der H.265-Aufzeichnung. Hier ist auch eine 4K-Aufnahme mit bis zu 60p in 4:2:2 mit 10 Bit möglich. Der "beinahe" 1:1-Readout bewirkt dann zwar leichte Aliasing Strukturen in den Ringen und den Sweeps, jedoch ist dies ein typisches Problem dieses Ausleseverfahrens bei einem Bayer-Pattern in nativer 4K-Sensel-Auflösung:



Nikon Z5 II: 4K Readout (S35/DX) -> 4K H.265, 24-60p
Nikon Z5 II: 4K Readout (S35/DX) -> 4K H.265, 24-60p





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