Vorab unsere ersten Aufnahmen mit der Sony FX2 und Janina. Wir schauen uns hier den aufgewerteten Autofokus (aber auch manuellen Fokus), 50p und 100p Zeitlupen, S-Log3 LOG-LUT Workflows in Bezug auf Hauttöne, die Stabilisierungsleistung im Vergleich, unterschiedliche Bildprofile und mehr an:
[ Die Specs der neuen Sony FX2 auf einen Blick in unserer News zur Kamera ]
Ausstattung und Handling
Wer die Sony FX2 das erste Mal in die Hand nimmt, meint eine Mischung aus FX3 und Alpha 7C II in der Hand zu halten – denn das Gehäuse erinnert grundsätzlich an das der FX3 – allerdings mit einer Suchereinheit – ungefähr an der Position wie bei der Alpha 7C.

Doch der Sucher der neuen Sony FX2 bietet deutlich mehr Funktionen als jener der Alpha 7C. Mit 3.68 Million Bildpunkten löst er deutlich höher auf als jener der Alpha 7C – zudem ist er um 90 Grad neigbar gelagert, bietet eine größere gummierte Augenmuschel und verspricht mit seiner Halb-Metal-Fassung die gleiche Solidität wie das u.a. aus einer Magnesiumlegierung bestehende FX2 Gehäuse. Die gesamte Anmutung und Verarbeitung bewegt sich in Sachen Robustheit auf dem Niveau einer FX3 und damit klar in Sony Cinema Line Gefilden.
Der Sucher stellt in unseren Augen ein ziemlich großes Plus im Vergleich zur FX30 / FX3 dar. Dann nicht nur bietet die FX2 damit mehr Flexibilität für den Fotomodus, sondern auch für den Videomodus, da sich hiermit viel genauer die Schärfe bestimmen, bei hellem Umgebungslicht und auch ergonomischer im Videobetrieb arbeiten lässt (hierzu mehr im eigenen Sucherkapitel weiter unten).

Betrachtet man das rückseitige Gehäuse fällt im Vergleich zur FX3 vor allem der neue Modusschalter auf, mit dem sich zwischen Film- (Movie) und Fotobetrieb (Still) wechseln lässt. Dank 33MP CMOS Sensor auf Basis der Sony Alpha 7 IV stellt die FX2 somit die Bewegtbild- oder Cinevariante der A7 IV dar. Bester Beleg hierfür dürfte der in der FX2 integrierte mechanische Shutter sein, der Verschlusszeiten bis zu 1/4000 Sekunde (elektronisch bis zu 1/8000 Sekunde) zulässt – somit verfügt die FX2 quasi auch über all alle Zutaten von Sonys populärer Fotokamera (inkl. gleicher Sucherauflösung). Um den Preis der Sony FX2 im Enytry-Cine-Segment einordnen zu können (3.200 Euro inkl. Mwst und 3.700,- Euro inkl. Mwst mit XLR-Griff), macht es Sinn, diese recht kompletten Fotofunktionen im Hinterkopf zu behalten.
Herzstück der Sony FX2 stellt ihr 33 MP Vollformat CMOS Sensor dar. Sony spricht hier von einem Sensor auf Basis der Alpha 7IV was auch Sinn macht, wenn man auf die Sensorauslesung und Formate der FX2 schaut. Entsprechend teilen sich beide Kameras XAVC HS, X-AVC S sowie A-AVC S-I Formate. Und sowohl bei der A7IV als auch bei der neuen FX2 werden 50p Formate im S-35 Crop aufgezeichnet und beide Kameras verfügen über zwei SD-Kartenplätze, wovon einer optional auch für CFexpress Typ A Karten genutzt werden kann.

Doch es gibt auch eine Reihe von Unterschieden. So verfügt die FX2 über eine interne Lüftereinheit mit der laut Sony bis zu 13 Stunden kontinuierliche Aufnahmen möglich sein sollen. Mit dem Cine EI Modus betritt man die Welt von Sonys Cinema Workflows, mit einem optionalen Adapter sind Timecode Syncs mit anderen Sony Kameras möglich, via HDMI lässt sich 16 Bit lineares RAW ausgeben, das FX2 Gehäuse bietet diverse Tallylights und komplett neu hinzugekommen ist ein sogenanntes Big6 Statusmenü, das uns sehr gut gefallen hat (mehr hierzu im eigenen Big6 Kapitel weiter unten).
Für ein individuelles Kamerasetup stellt Sony bei der FX2 insgesamt 16 Schalter/Drehräder zur Verfügung, die mit benutzerdefinierten Funktionen belegt werden können. Da wir vor allem mit dem Sony FE 24–50 mm F2.8 G gedreht haben, kommt hier noch ein 17ter Schalter am Objektiv hinzu (den wir persönlich bei AF-Objektiven sehr schätzen – hierzu mehr im Kapitel Autofokusperformance und Override).

Was wir uns bei der FX2 beim Thema Handling hingegen noch wünschen würden, wäre ein integrierte False Color Funktion sowie eine benutzerdefinierte Option, den Drehwinkel des Objektivs beim manuellen Fokussieren selbst zu bestimmen, bzw. unabhängig vom Objektiv den manuellen Fokus auf linear schalten zu können. Beides sollte sich via Firmware-Updates realisieren lassen – wir sind gespannt, ob Sony hier noch entsprechende Funktionen nachliefern wird).