Autofokusperformance und AF Override
Sonys Autofokussystem stellt in unserer Praxis aktuell den performantesten AF aller uns bekannter AF-Syteme dar. Und dies dürfte vor allem an der ausgefeilten Objekterkennung und dem damit einhergehenden, sehr sicheren AF-Tracking liegen.
Und die Sony FX2 bildet hier keine Ausnahme – schließlich verfügt sie lt. Sony über eben den zusätzlichen KI-Chip, der maßgeblich dazu beiträgt, die Sony AF-Systeme so effizient zu machen.

Sehr deutlich zeigt sich diese Autofokus-Effizienz bei aktiviertem Personen/Gesichtstracking. Verläßt die getrackte Person kurzzeitig den Frame und kehrt dann wieder zurück, heftet sich der Sony AF an genau diese Person erneut ran – auch wenn sich andere Personen/Gesichter im Ausschnitt befinden.
Mit diesem „Erinnerungsvermögen“ ist der Sony AF nach wie vor ziemlich allein auf weiter Flur – kein anderer Hersteller kommt aktuell an diese Tracking-Performance heran. Wir haben diese Trackingfunktion auch bei unseren Aufnahmen mit Janina getestet – wobei sie kurzzeitig hinter einer Säule während eines Kameraschwenks verschwindet – und jedes Mal folgt der AF ihr akkurat sobald sie hinter der Säule wieder hervorkommt. Ziemlich beeindruckend.
Diese bemerkenswerte AF-Tracking-Peformance erstreckt sich jedoch nicht nur auf vordefinierte Motive. Per Touch auf einen beliebigen Bildausschnitt auf dem Touchmonitor wird dieser Ausschnitt getrackt – auch wenn der Ausschnitt auf dem Frame gerät. Dieses Erinnerungsvermögen des Sony AF-Trackings bleibt bemerkenswert.
Persönlich finden wir zwar nach wie vor eine bestmögliche manuelle Fokuskontrolle noch einen Tick wichtiger als einen State of the Art Autofokus – doch für Gimbalshots, Solo-Shooter-Interviews etc. ist ein verlässlicher AF viel wert – zumal Sony mit dem bereits diskutierten Sucher der FX2 hier einen wichtigen Schritt in Sachen guter manueller Fokuskontrolle gegangen ist.
Zum Stichpunkt manuelle Fokuskontrolle gehören auch die unterschiedlichen, gut implemntierten AF-Override Funktionen der Sony FX2. Und auch hier spielt der AF-KI Chip ovn Sony seine Störken aus. Hat man beispielsweise den Gesichts/-Augenerkennungs AF-Modus aktiviert und zudem auch die manuelle Override-Funktion, lässt sich in den AF via Dreh am Fokusring jederzeit manuell eingreifen. Landet man hierbei auf einem Objekt, das nicht zum AF-Modus passt, bkebt der AF inaktiv bis man ihn wieder aktiviert oder bis an auf ein Motiv manuell fokussiert, das dem AF Modus entspricht. Fokussiert man also im AF (Face/Eye) Betrieb manuell ein anderes Gesicht, übernimmt der AF dieses neue Gesicht als Tracking-Motiv. In unseren Augen eine sehr intelignet AF/MF Abstimmung.
Für bestmöglichen Wechsel zwischen AF und manuellem Fokus sei an dieser Stelle auch noch auf den Daumen-Schalter an entsprechenden AF-Objektiven hingewiesen – wie dem von uns hier genutzten kompakten Sony FE 24–50 mm F2.8 G. Grundsätzlich stellt dieser Daumen-Schalter eine ergonomisch sehr gelungene Platzierung dar, (weshalb wohl auch immer mehr Hersteller dazu übergehen, diesen in ihr AF-Objektivportfolio aufzunehmen). Der linken Daumen hat bei der DSLM-Bedienung nicht sonderlich viel zu tun und ruht häufig genau an der Stelle am Objektiv wo sich jetzt der Button befindet. Legt man hierauf Funktionen wie „AF / MF Selctor Hold“ oder „AF/MF Selector Toggle“ erhält man eine hervorragende Möglichkeit, blitzschnell zwischen MF und AF Betrieb zu wechseln. Dies zusammen mit der intelligenten, objektbasierten AF-Override Funktion stellt ein sehr mächtiges Werkzeug für optimale AF/MF Wechsel dar. Klare Empfehlung von unserer Seite an alle, die (wie wir) viel zwischen AF und MF-Betrieb wechseln.

Auch wer schnelle Bewegungsabläufe (wir raten hier zur 50p für detailreichere Bewegungsauflösung und geringerem Rolling Shutter) aufnehmen möchte, ist mit dem Sony AF-System der FX2 gut bedient. Wir haben Janina bei offenen Blende F2.8 auf die Kamera zurennen lassen – wenn man hier Frame für Frame den Take durchshuttelt ergibt sich eine recht hohe Quote an korrekt fokussierten Stils.
Und abschließend sei zum AF System der Sony FX2 gesagt, dass das Face- und AugenTracking auch bei höheren Frameraten wie 100 FPS auf hohem Niveau funktioniert (bei der FX2 sind 100 fps allerdings nur nur in HD-Auflösungen möglich).
Unterm Strich demonstriert die FX2 eindrucksvoll auf welch hohem Niveau sich das AF-System von Sony bewegt – vor allem in Grenzbereichen. Zwar haben die anderen Hersteller den Vorsprung zu Sony in den letzten Jahren deutlich verkürzt – doch das frei definierbare AF-Tracking sowie das „Erinnerungsvermögen“ der Motiv/Gesichtserkennung bleiben klare USPs von Sonys AF-System. Schön zu sehen, dass die FX-Serie mit der FX2 hier jetzt zur aktuellen AF-Implementierung von Sony aufgeschlossen hat.