Schon die Sensor-Spezifikationen lassen ahnen, dass wir bei der Nikon D850 nicht mit einem vollen Sensor-Readout rechnen dürfen. Der Kleinbild/FullFrame-Sensor weist fast 50 Millionen Sensel auf, was theoretisch sogar eine 8K-Aufzeichnung ermöglichen könnte. Doch weiter als 4K will sich Nikon offensichtlich erst einmal nicht aus dem Fenster lehnen und für den Großteil der Anwender dürfte dies ja auch erst einmal völlig ausreichen. Im Timelapse-Modus wird als große Stärke der Kamera dennoch gleich deren 8K-Fähigkeit betont. Man sieht hier also durchaus schon eine Gewisse 8K-Nachfrage am Horizont.
Bei der 4K/UHD-Aufzeichnung erlaubt die Nikon D850 Frameraten bis 30p, C(inema)4K-Formate bietet sich nicht. Es gibt zwar einen 24p-Modus, jedoch kann die Kamera keine 1/24s oder 1/48s Belichtungszeit einstellen. 1/25s bleiben beim Filmen (wie bei vielen anderen Nikon Modellen auch) die längste Belichtungsdauer.
Der Anwender hat beim Filmen in 4K die Wahl zwischen der Nutzung der kompletten Sensorfläche (FX) und eines Sensor Ausschnitts, der ungefähr APS-C/S35 entspricht (DX). Auch in FullHD gibt es diese beiden Optionen. Eine Zeitlupen-Aufzeichnung steht mit bis zu 120 FPS nur in FullHD im DX-Modus zur Verfügung. Sehen wir uns also einmal näher an wie Nikon seine 50 Megapixel in den Griff bekommen hat...
Das Sensor-Ausleseverhalten der Nikon D850 im FX-Modus
4K in FullFrame/FX optimal aufzuzeichnen, würde ein volles Downsampling von 8K auf 4K bedeuten. Dies haben wir bisher noch in keiner DSLR erleben dürfen. Nikon macht bei der D850 hier auch keine Ausnahme und nutzt ganz offensichtlich Lineskipping, um die monströse Pixelzahl des Sensors in den Griff zu bekommen. In den Ringen unseres Testbildes bilden sich dabei die typischen Aliasing-Geisterkreise. Über die Horizontale leidet die Abbildung dagegen kaum. In unseren Augen ist diese Form des Debayerings auf jedenfall auf Augenhöhe mit typischen 1:1 Sensor-Readouts, zumal die übrigen Struktur-Details ohne visuelle Auffälligkeiten “gut rüberkommen”:
Wenn wir auf FullHD-Aufzeichnung bei voller Sensorfläche (FX) bleiben fehlen überraschenderweise bei 1080p die feinsten Details. Dies entspricht auf jeden Fall einer eher cinematischen Anmutung entspricht, ist aber nicht signifikant besser, als die FullHD-Aufzeichnung einer D810 oder D750. FullHD bleibt hier - typisch Nikon- soft, aber komplett Artefaktfrei:
Das Sensorausleseverhalten in FullHD bleibt übrigens von 24p bis 60p im Fullframe/FX-Modus gleich.