Frage von Contentcreator:RED mal eine Expertenfrage – ich freue mich auf Feedback von jemandem, der wirklich tiefere Kenntnisse hat:
Warum schaffen es die neuen DSMC3-Modelle trotz Global Shutter, denselben oder sogar einen besseren Dynamikumfang zu liefern? Wie lösen sie das Problem des begrenzten Pixel-Platzes? Arbeiten sie mit einer Art DGO-Technologie?
Was ist der eigentliche „Trick“ dahinter? Dass RED durchgehend eine Highlight-Recovery ON hat, ist bekannt – aber was macht den Sensor im Kern so besonders?
Ich habe ein Video auf YT gesehen - in dem der GS schon ewig bei RED eingesetzt wird....?
https://www.youtube.com/watch?v=hthVc4zg4-U
Antwort von cantsin:
Contentcreator hat geschrieben:
Warum schaffen es die neuen DSMC3-Modelle trotz Global Shutter, denselben oder sogar einen besseren Dynamikumfang zu liefern? Wie lösen sie das Problem des begrenzten Pixel-Platzes? Arbeiten sie mit einer Art DGO-Technologie?
Was ist der eigentliche „Trick“ dahinter? Dass RED durchgehend eine Highlight-Recovery ON hat, ist bekannt – aber was macht den Sensor im Kern so besonders?
Der Trick ist, dass REDs Marketing - zumindest noch unter seinem alten Management, vor der Nikon-Übernahme - völlig überzogene, ans Fantastische grenzende DR-Werte für seine Kameras verkündet hat, einfach, weil es für DR keine verbindlichen Messmethoden gibt und man theoretisch selbst dann noch eine Blende DR mitzählen kann, wenn irgendwo in den allertiefsten Schatten nur einer von Millionen Sensorpixeln von Schwarz auf Grau umspringt, sobald Licht auf den Sensor fällt.
CineD hat eine ziemlich objektive und anerkannte DR-Messmethode und kommt bei der RED V-RAPTOR 8K VV auf
12.8 Blenden DR bei SNR=2. Das entspricht knapp deren
Messwerten der Panasonic S1ii, die in dieser Disziplin für eine Hybridkamera sehr gut performt. Auch bei der "Exposure Latitude" liegt die Raptor im CineD-Messverfahren mit 9 Stops eine Blende unter der S1ii.
Antwort von pillepalle:
Aber bei der Panasonic haben sie debayertes (und entrauschtes) Material gemessen und bei der RED vermutlich RAW. Da haben die Messwerte schon eine andere Bedeutung. Und knapp 13 Blenden mit Global Shutter in RAW sind schon ziemlich gut. Zumindest gibt's keine andere Global Shutter Kamera die besser wäre. Aber das RED den DR in ihrer Werbung zu großzügig angibt stimmt natürlich schon.
VG
PS: Ach, habe gerade gesehen, dass sie bei der Panasonic auch RAW gemessen haben. Dann wäre der DR tatsächlich vergleichbar. Allerdings bei der Panasonic im DR Boost on Modus mit irgendwie 27ms readout, oder so :)
Antwort von roki100:
pillepalle hat geschrieben:
Aber bei der Panasonic haben sie debayertes (und entrauschtes) Material gemessen und bei der RED vermutlich RAW.
Bei den Lumix FF-Modellen gibt es praktisch keinen Unterschied im DR, egal ob du int in VLOG oder RAW aufnimmst...beide Formate fast identisches Rauschverhalten.
Antwort von roki100:
Was mir bei manchen älteren guten RED vs X Kamera Vergleichsvideos aufgefallen ist, ist der HighlightRolloff bei RED, es sieht einfach gut aus (ähnlich ProMist 1/4?). Kann mit dem Glas vor dem Sensor (z.B.
leicht diffused OLPF) zu tun haben?
Antwort von iasi:
cantsin hat geschrieben:
Contentcreator hat geschrieben:
Warum schaffen es die neuen DSMC3-Modelle trotz Global Shutter, denselben oder sogar einen besseren Dynamikumfang zu liefern? Wie lösen sie das Problem des begrenzten Pixel-Platzes? Arbeiten sie mit einer Art DGO-Technologie?
Was ist der eigentliche „Trick“ dahinter? Dass RED durchgehend eine Highlight-Recovery ON hat, ist bekannt – aber was macht den Sensor im Kern so besonders?
Der Trick ist, dass REDs Marketing - zumindest noch unter seinem alten Management, vor der Nikon-Übernahme - völlig überzogene, ans Fantastische grenzende DR-Werte für seine Kameras verkündet hat, einfach, weil es für DR keine verbindlichen Messmethoden gibt und man theoretisch selbst dann noch eine Blende DR mitzählen kann, wenn irgendwo in den allertiefsten Schatten nur einer von Millionen Sensorpixeln von Schwarz auf Grau umspringt, sobald Licht auf den Sensor fällt.
CineD hat eine ziemlich objektive und anerkannte DR-Messmethode und kommt bei der RED V-RAPTOR 8K VV auf 12.8 Blenden DR bei SNR=2. Das entspricht knapp deren Messwerten der Panasonic S1ii, die in dieser Disziplin für eine Hybridkamera sehr gut performt. Auch bei der "Exposure Latitude" liegt die Raptor im CineD-Messverfahren mit 9 Stops eine Blende unter der S1ii.
CineD würde ich jetzt auch nicht überbewerten.
Andere kommen auf bessere Werte:
https://www.dxomark.com/Cameras/Red/Helium-8K-S35
https://www.dxomark.com/Cameras/Red/Epic-Dragon
Zumal man sich sowieso besser an die Ownern halten sollte, die sich auch in den kompletten Workflow eingearbeitet haben.
https://www.youtube.com/watch?v=xTygbLtfvqo
Antwort von roki100:
https://www.youtube.com/watch?v=StIIon1qOOM
Auch bei den neueren RED-Modelle ist das mit HighlightRolloff weiterhin der Fall. Harte Lichter werden abgemildert.
