Das Sensor-Ausleseverhalten der Nikon D850 im DX-Modus
Wenn man in den S35-Crop-Modus (=DX) geht wird es interessant: Denn bei der 4K Aufzeichnung gelingt das Debayering sichtlich besser als im FF/FX-Modus:

Bis auf eine unerklärliche (aber immer reproduzierbare), leichte Delle im Kreismuster liefert die Kamera hier von 24-30p ein fast perfektes Debayering ab. Fehlende Aliasing Störungen sprechen hier dafür, dass Nikon mit weniger Pixeln beim Downsampling besser klarkommt. Immerhin muss auch in diesem Modus noch von 6K auf 4K herunterinterpoliert werden.
Die bessere Qualität findet sich jedoch nicht bei der Aufzeichnung in FullHD. Von 24-120p bleibt im DX-Modus die FullHD-Sensorauslesung zwar gleich, jedoch auf deutlich niedrigerem Niveau als im FX-Modus:

Immerhin gehen beim Sprung von FX auf DX in FullHD auch in erster Linie “nur” Details verloren ohne dass sich störende Aliasing-Strukturen hinzugesellen.
Rolling Shutter
Gerade für das Filmen aus der Hand, aber auch für einen ruhigen Bildeindruck ist die Auslesezeit des Sensors nicht unerheblich. Hier zeigt sich die D850 durchschnittlich. Während professionelle Cinecams (aber auch u.a. die Panasonic GH5) hier auf Werte von 15ms oder schneller kommen, schätzen wir bei der D850 zwischen 23 und 25ms für einen Sensor-Readout im FX-Modus. Das ist unauffällige Mittelklasse und ändert sich auch nicht im DX/S35-Modus.
1200 LUX und Farben
Bei viel Licht steht die 8 Bit Qualität der Nikon außer Frage. Sehr angenehme Farben “out-of-the-box” treffen auf sehr wenig Rauschen. Im Standard Profil fallen Schatten schnell
ab, was dem unbearbeiteten Bild eine bessere Dynamik verleiht:

Wer mehr Informationen für die Nachbearbeitung retten will, filmt dagegen im Nikon Flat-Profil:

Das Tüpfelchen auf dem i wären ein paar “zertifizierte” Nikon LUTs zur Entzerrung für das Flat-Profil. Denn bislang ist man hier auf die eigenen subjektiven Grading-Fähigkeiten angewiesen.