Für unseren Audio-Test des Tascam CA-XLR2d XLR-Adapters haben wir als Referenz-DSLM Setup die Panasonic S1H mit dem vielfach bewährtem DWM-XLR1 Adapter von Panasonic zum Vergleich hinzugezogen. Den Tascam XLR-Adapter hatten wir sowohl im Verbund mit der Canon EOS R3 als auch am Vorserienmodell der Canon EOS R5 C im Einsatz. Als Referenzmikrofon diente bei allen Kameras das Sennheiser MKH 419. Für unseren Test hatten wir das Sennheiser auf einem Tonstativ kurz oberhalb des Sprechers platziert – also in etwa ein Szenario, wie man den auch Ton angeln würde.
Beim Start der Aufnahme mit der Canon EOS R3 gab es erstmal eine kleine Überraschung. Diese genehmigte sich direkt nach dem Start ganze 6 Sekunden, bevor der Ton auf der Bildspur landete. Dieses Verhalten zeigte sich allerdings nur direkt nach dem Start der Kamera. Wer also besonders schnell mit der Kombination Canon EOS R3 und Tascam XLR-Adapter aufnehmen möchte, sollte diese „Warmlaufzeit“ beim ersten Einschalten der Kamera mit einplanen. War die EOS R3 erstmal in Betrieb arbeitete die Tonaufnahme vergleichbar mit der EOS R5 C und der S1H.
Bei dem Vorserienmodell der Canon EOS R5 C sowie bei der Panasonic S1H stand der XLR-Ton beim ersten Start nach 2 Sekunden zur Verfügung. Was uns sehr gut bei der Canon EOS R5 C gefallen hat: Hier stehen 4 Audiokanäle zur Verfügung. Wenn der Tascam XLR-Adapter an der EOS R5 C angeschlossen ist, werden via XLR-Adapter 2 Audiokanäle aufgezeichnet und via internem (Stereo) Mikrofon noch 2 weitere. Bei unserem Vorserienmodell liessen sich die internen Audiokanäle der EOS R5 C nicht deaktivieren. Wenn man also das 4-Kanal-Audio der Canon EOS R5 C in der Postproduktion hat, sollte man daran denken, die internen 2 Kanäle zu muten, was mit einem Klick in der Audiobearbeitung problemlos möglich ist.
Optional stehen bei der Canon EOS R5 C im Tascam XLR-Adapter Betrieb auch die Stereo-Spuren via Klinke zur Verfügung, was ebenfalls ziemlich neu für diese Kameraklasse ist. Damit lässt sich also zusätzlich auch eine Zwei-Kanal-Funkstrecke wie die vor kurzem hier getestete Rode Wireless Go II parallel zum 2-Kanal XLR-Betrieb an der Canon EOS R5 C betreiben. Neben der neuen Panasonic GH6 und der Sony A7S III ist die Canon EOS R5 C damit eine der wenigen DSMLs die 4-Kanal Audio unterstützt.
Canon EOS R5 C Audio Status
Und noch ein kleiner Tip in Sachen Audio-Monitoring bei der Canon EOS R5 C: Wir empfehlen für bestmögliches Audimonitoring den „Audio Status“ Screen. Dieser lässt sich auf einen der 13 userdefinierten Buttons legen. Wir haben ihn auf dem Mode (7) Button. Der Audio Status Screen zeigt u.a. alle vier Eingangpegel auf einen Blick mit eindeutiger dB-Beschriftung und damit auch besser ablesbarem Pegel als das normale OnScreen-Display.
Die Qualität des Tonsignals ist beim Tascam CA-XLR2d XLR-Adapter bei der Canon EOS R3 und der EOS R5 C mindestens auf dem Niveau unserer bewährten Kombination aus Panasonic S1H und DMW-XLR1-Adapter. Wenn man sehr genau hinhört, lässt sich ein minimal höherer Rauschpegel bei der S1H Aufnahme ausmachen, was jedoch auch an einer etwas anderen Aussteuerung bzw. an Umweltfaktoren in unseren Redaktionsräumen liegen kann. Das Sennheiser MKH 416 generiert bei allen Aufnahmen seine typische Mitten- und Höhenbetonung und punktet mit hoher Sprachverständlichkeit und sehr guter Off-Axis-Abschirmung.
Die Qualität der Tonaufnahme ist bei den hier versammelten Setups in erster Linie von der Wahl des Mikrofons abhängig, was ein gutes Zeichen für die Qualität der hier getesteten Komponenten ist. Mit dem Tascam CA-XLR2d XLR-Adapter halten damit qualitativ hochwertige Audio-Optionen Einzug bei den Canon DSLMs – bei der Canon EOS R5 C wie erwähnt sogar als 4 Kanal-Lösung (2x XLR + 1x Stereo Miniklinke/integriertes Stereo-Mikro an der Kamera).
Und hier noch ein allgemeiner Tip: Wer sein Richtrohrmikrofon nicht an einer Angel oder einem Tonstativ sondern direkt an der Kamera oder dem XLR-Adapter befestigen muss (weil er oder sie bsp. als Soloshooter / Run&Gun etc. unterwegs ist) , sollte bei der Wahl des Mikros auf dessen Off-Axis Verhalten achten. Mikros die bei weniger Richtwirkung mehr Off-Axis-Ton aufnehmen, können durch AF-Geräusche, Kamerahandling, Lüfter etc. unerwünschte Nebengeräusche aufnehmen. Hier gilt es sowohl bei der Wahl des jeweiligen Mikrofons als auch bei der Wahl des Objektivs darauf zu achten, dass möglichst wenig Störgeräusche auf der Tonspur landen oder anders gesagt: Richtmikros direkt an der Kamera sind stets ein Kompromiss ;-)
@ vanfre
Falls es möglich sein sollte die Kamera und den Ton während der Aufnahmen durchlaufen zu lassen, dann müsstet ihr Bild und Ton nur einmal synchronisieren und könntet...weiterlesen
vanfre 11:18 am 6.9.2022
Hi Rob,
Danke für die Rückmeldung. Theoretisch möglich wäre es schon - das Problem ist, dass wir für die Studie 360 Stimuli aufnehmen - sprich einzelne ca. 30 sekündige...weiterlesen
rob 11:11 am 6.9.2022
Hi Vanessa,
eine externe Audioaufnahme via XLR (Field)recorder + Tentacle mit Sync in der Post ist hierbei nicht möglich?
Viele...weiterlesen
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