UPDATE 13. Mai: Die DJI Mavic 4 Pro ist jetzt offiziell gestartet, hier unsere News dazu mit allen neuen Features wie dem 360° Infinity-Gimbal, der neuen RC Pro 2 Fernsteuerung, der besseren Hinderniserkennung und der 6K Videoaufnahme - und den Wermutstropfen.
Den Gerüchten nach hätte die Mavic 4 Pro schon am 24. April vorgestellt werden sollen, aber der Start wurde von DJI verschoben – jetzt ist aber klar, dass das neue Prosumer-Spitzenmodell am 13. Mai vorgestellt wird. So kurz vor dem Start sind inzwischen dank der üblichen Leaker auch nahezu alle technischen Daten mitsamt der offiziellen Ankündigung sowie der Euro-Preis bekannt. Auch sind zahlreiche neue Fotos online – sowohl von der Mavic 4 Pro selbst als auch vom neuen RC Pro 2 Controller und dem elektronischen ND-Filter. Es gibt demnach sowohl Verbesserungen als auch Enttäuschungen zu verzeichnen, da es wie es scheint keine Cine-Version mehr geben wird und somit keine Möglichkeit zur Aufnahme in Apple ProRes.

Die spannendsten Neuerungen
In welchen Bereichen hat DJI sein Prosumer-Topmodell verbessert? An erster Stelle stehen die Video- und Fotoaufnahme sowie Hinderniserkennung. So kann laut der geleakten Daten die Hauptkamera Videos jetzt mit einer höheren Auflösung – 6K statt bisher 5.1K – aufnehmen und Fotos dank Computational Imaging sogar mit 100 Megapixeln.
Ganz besondere Videoaufnahmen ermöglichen soll der völlig neu designte Infinity Gimbal, denn er kann horizontal 360° rotiert werden und ermöglicht gleichzeitige dynamische Bewegungen in allen Ebenen. Dank ihm (und der neuen Fernsteuerung) können jetzt auch vertikale Portrait-Aufnahmen für Socials leicht produziert werden. Der neue Gimbal samt Kamerasystem ist auf dem folgenden Bild gut zu sehen:

Hier ein schöner Vergleich des alten und des neuen Gimbal-/Kamerasystems der Mavic 3 Pro und der Mavic 4 Pro:
Auch die Hinderniserkennung hat demnach ein Upgrade erfahren – dank neuer lichtsensitiver Kamerasensoren in alle Richtungen kann auch bei schlechten Lichtverhältnissen Hindernissen ausgewichen werden. Laut der durchgesickerten DJI-Ankündigung funktioniert das schon ab 0.1 Lux Helligkeit und dank des neuen, nach vorne gerichteten LiDARs kann auch bei noch weniger Licht geflogen werden.
Anhand erster Bilder des neuen elektronischen ND-Filters ist jetzt klar, dass er abnehmbar ist (eND) und einen stufenlosen Bereich von ND4 bis ND64 abdeckt. Er ist in der Creator Combo enthalten, kann aber anscheinend auch solo gekauft werden.

DJI RC Pro 2 Controller – auch für vertikale Aufnahmen
Eine große Neuerung ist der RC Pro 2 Controller, der in der Creator Combo mit der Mavic 4 Pro mitgeliefert wird. Das Update von DJIs Profi-Fernsteuerung RC Pro ist schon lange überfällig, denn der bereits 2021 auf den Markt gekommene und mit rund 1.000 Euro recht teure Controller RC Pro lässt doch einiges an Funktionen vermissen. So unterstützt er nur DJIs veraltetes Videoübertragungssystem O3 und nicht die neuere, leistungsfähigere Version 4, und sein 5.5" Display ist etwas klein und könnte für die Nutzung draußen noch heller als bisher (1.000 nits) sein.

Einige technischen Daten des RC 2 Pro sind schon bekannt – so besitzt er ein klappbares, sehr helles drehbares 7"-Mini-LED Display, das heruntergeklappt den Controller bedeckt. Durch die neue Halterung ist es möglich, das Display auch hochkant zu drehen, um so vertikale (Portrait-)Aufnahmen z.B. für TikTok oder YouTube Shorts im korrekten Seitenverhältnis zu sehen. Einen Gimmick hat DJI integriert: Wird das Display hochkant gedreht, dann wechselt der Kameragimbal automatisch in den Vertikalaufnahme-Modus.
Neu ist auch ein Drehregler, mit dessen Hilfe wahrscheinlich Kameraparameter wie Zoom, Fokus, Blende oder die Gimbal-Neigung präziser als bisher gesteuert werden könnten. Zudem sieht man auf den Fotos einen großen HDMI-Port an der Vorderseite (die RC Pro hatte nur einen Mini-HDMI-Ausgang), ein Upgrade, das sich viele Drohnenfilmer gewünscht hatten. Die Joysticks ziehen sich automatisch ein, wenn der Bildschirm eingeklappt wird, d.h. sie müssen nicht mehr abgenommen werden. Und eine weitere Verbesserung: die Laufzeit von nur 3 Stunden wurde auf vier Stunden vergrössert. Zudem wird DJIs drahtloses Mikrofonsystem Mic unterstützt, um so zusätzlich zum Video der Drohne auch Audio aufnehmen zu können. Als Speicher für Audnahmen stehen integrierte 128 GB zu Verfügung.
Wie schon bei der Mini-Drohne Flip soll auch bei der kommenden Mavic 4 der Startvorgang vereinfacht sein: Es muss kein Knopf mehr gedrückt werden, um die Drohne zu aktivieren – es muss nur ein Arm der Mavic 4 Pro ausgeklappt oder das Display der RC Pro 2 ausgeklappt werden und schon ist die Drohne aktiv.

Die bekannten technischen Daten der Mavic 4 Pro
- Hasselblad Hauptkamera mit 4/3" CMOS-Sensor mit 28mm f/2-f/11 Objektiv, Video mit 6K bei 60 fps bzw. 4K bei 120 fps und effektiv 100 Megapixeln
// Top-News auf einen Blick:
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- DJI Mavic 4 Pro ist da und filmt mit neuem 360°-Gimbal in 6K
- Panasonic LUMIX S1II im Praxistest: Beste Video-DSLM ihrer Klasse Dank 5.1K Open Gate u. hohem DR?
- Telekamera mit 168 mm Objektiv und 1/1.3" Sensor, f/2.8 Objektiv, Dual Native ISO (400/1600), effektiv 54 Megapixeln, Video mit 4K 60 fps (HDR) bzw. 4K mit 100 fps, Subjekt-Tracking-Fokus und D-Log Aufnahme, ultraweite-Panoramafotos
- Neuer Infinity Gimbal mit 360° horizontaler Drehung ermöglicht auch vertikale Aufnahmen für Hochkant-Videos und Aufnahmen nach oben mit bis zu 70°
- Hinderniserkennung: omnidirektional (vorne/links/rechts/hinten/unten/oben) mittels 6 Lowlight-Kamerasensoren funktioniert auch bei Nacht bei nur 0.1 Lux Helligkeit in allen Richtungen und dank LiDAR auch bei weniger als 0.1 Lux in Flugrichtung vorne
- maximale Flughöhe bei Takeoff: 6.000 Meter
- 10-Bit HDR Video Übertragung per O4+ mit Reichweiten von 30km (FCC) bzw. 15 km (CE)
- 51 Minuten Flugzeit dank 6.654 mAh / 95.3 Wh Akku
- maximale Geschwindigkeit von bis zu 90 km/h
- Gewicht von 1.063 Gramm (Mavic 3 Pro Cine: 963 g)
- Creator Combo mit 240W Ladegerät, aufschraubbarer stufenloser elektronischer ND-Filter mit ND bis ND64 und neue 7" Fernsteuerung

Enttäuschungen – was fehlt? Keine ProRes-Aufnahme mehr
Manche User zeigen sich auch enttäuscht von der neuen Mavic 4 Pro, denn einige erwartete Features bzw. Upgrades sind nicht mit an Bord. So sind die Bildsensoren der zwei weitwinkligeren Kamerasysteme nicht größer als beim Vorgängermodell, allerdings wurde die (Foto-)Auflösung stark erhöht – so verfügt die 28mm Hasselblad Hauptkamera jetzt dank der Kombination mehrerer Bilder per Computational Imaging über eine effektive Auflösung von 100 Megapixeln statt vorher nur 20 MP und die maximale Videoauflösung wurde von 5.5K auf 6K erhöht.
Kameratyp | DJI Mavic 4 Pro | DJI Mavic 3 Pro | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Brennweite | Sensor | MP | Videoauflösung | Brennweite | Sensor | MP | Videoauflösung | |
Weitwinkel-Kamera
(Hasselblad) | 28 mm | 4/3″ CMOS | 100 | 6K/60 fps HDR
4K/120 fps | 24 mm | 4/3″ CMOS | 20 | 5.1K/50 fps
DCI 4K/120 fps |
Mittel-Tele-Kamera
(70 mm) | 70 mm | 1/1,3″ CMOS | 48 | 4K/60 fps HDR
4K/120 fps | 70 mm | 1/1,3″ CMOS | 48 | 4K/60 fps |
Tele-Kamera | 168 mm | 1/1,5″ CMOS | 50 | 4K/60 fps HDR
4K/100 fps | 166 mm | 1/2″ CMOS | 12 | 4K/60 fps |
Außerdem soll es keine Cine Version der Mavic 4 Pro mehr geben und damit auch keine Möglichkeit mehr, in Apple ProRes aufzunehmen. Stimmen die Informationen des bekannten Leakers OsitaLV, dann beträgt die maximale Videobitrate bei der Aufnahme von 6K 10bit YCbCr 4:2:2 Log nur mehr 1.248 Mbps (die Mavic 3 Pro Cine hatte ProRes 422 (LT/HQ) Video mit bis zu 3.772Mbps aufgenommen).
Gestrichen ist wohl auch der DJI RC Track, der der erste Beacon-Controller von DJI gewesen wäre und von dem sogar schon Bilder die Runde machten – seine Funktionalität soll jetzt in den neuen RC Pro 2 Controller integriert sein und es ermöglichen, dass die Drohne dem User direkt per Tracking folgt – auch bei hohen Geschwindigkeiten.

Preis und Erscheinungsdatum
Die europäischen Preise sind dank des Leakers Hakasushi auch schon bekannt. So wird die DJI Mavic 4 Pro (mit 64GB Speicher, DJI RC2 Controller und einem Akku) 2.189 Euro kosten, die DJI Mavic 4 Pro Fly More Combo (mit 64GB Speicher, zwei Akkus, 100W Ladegerät und dem DJI RC2) 2.899 Euro und die DJI Mavic 4 Pro Creator Combo (mit 512GB Speicher, zwei Akkus, eND-Filter, 245W Ladegerät und dem neuen DJI RC Pro 2 Controller) 3.849 Euro kosten. Der elektronische ND-Filter kann für 220 Dollar extra gekauft werden.
Die offizielle Vorstellung soll am 13. Mai erfolgen; in den nächsten Tagen sollte also ein Teaser auf DJIs Page auftauchen.