Der beste Prozessor?
Als Minimum-CPU für einen 4K-fähigen Rechner sehen wir einen Desktop 4-Kern Prozessor der aktuellen Generation über 3 GHz Basistakt mit Simultaneous Multi-Threading (SMT von AMD) bzw. Hyperthreading (HT von Intel). Letzteres bedeutet, dass der Prozessor dem Betriebssystem vier weitere virtuelle Kerne zur Verfügung stellt und damit effektiv ein 8 Core-System vorgegaukelt wird. Aus einem 6 Core-Prozessor wird dabei ein 12-Core-Prozessor und ein 8 Core-Modell kann mit 16 Kernen rechnen. Unsere Erfahrungen zeigten bislang, dass SMT/HT bei den meisten Schnittprogrammen reale Geschwindigkeitsgewinne bringt und seinen Aufpreis wert ist.

AMD kann nach fast 10 Jahren Technologierückstand jetzt mit seiner neuen Zen-Architektur (Ryzen, Threadripper, Epyc) endlich wieder konkurrenzfähige Prozessoren gegenüber Intel anbieten. Und das sorgt endlich wieder spürbar für echten Fortschritt im Markt - zugunsten des Verbrauchers. So hat Intel erst kürzlich endlich einen Prozessor mit mehr als 4 Kernen in seine Mainstream-Prozessor-Serie (=Desktop) aufgenommen. Der Sprung von 2 auf 4 Kerne war schon 10 Jahre her (damals übrigens ebenfalls aufgrund des Marktdrucks von AMD).
Günstig mit Desktop-Prozessoren
Wer günstig wegkommen will, ist aktuell mit AMD deutlich besser bedient. So gibt es bei den AM4-Desktop-Prozessoren der Ryzen Serie schon heute 4-8 Kerne mit SMT zu äußerst interessanten Preisen. Ryzen-Prozessoren bieten dazu echte 24 PCIe-3.0 Lanes, um beispielsweise eine Grafikkarte (16x), eine NVMe-SSD (4x) und eine Vorschau-Karte (4x) ungebremst zu verbauen. Intels Desktop-Prozessoren für den aktuellen Sockel 1151 bieten dagegen effektiv nur 20 Lanes. 16 PCIe-Lanes für die Grafikkarte(n) und 4 Lanes über eine DMI-3.0 Anbindung, die sich die restlichen Komponenten über den Chipsatz teilen müssen. Bei dieser Intel Desktop-Plattform können sich eine unkomprimierte 4K-Vorschau Karte und eine schnelle NVMe-SSD gegenseitig ausbremsen, da sie sich den DMI-Bus als Flaschenhals teilen müssen.
Die Preise für geeignete Desktop-Mainboards beginnen bei beiden Herstellern ab ca. 80 Euro. Die Prozessoren selbst sind jedoch bei AMD deutlich günstiger: So kostet ein guter AMD 6 Core-Prozessor (z.B. Ryzen 5 1600X mit 6x 3.60GHz + SMT) ca. 170 Euro, während ein vergleichbarer Intel Core i7-8700K (6x 3.70GHz + HT) ca. 320 Euro kostet (Stand Mai 2018). Dazu bietet nur AMD im Desktop-Bereich echte 8 Core-Modelle für noch mehr Leistung zu Preisen von 240-310 Euro. Wer bei der Zusammenstellung seines Schnittsystems auf jeden Euro achten will oder muss, bekommt aktuell bei AMD im Desktop-Umfeld aktuell durchgehend mehr Leistung für tendenziell deutlich weniger Geld.
Im folgenden Teil beleuchten wir dann, warum es sich meistens lohnt, noch eine Leistungsklasse höher zu investieren. Nämlich in Workstation-Plattformen wie Intels HEDT (Sockel 2066/X299) oder AMDs Threadripper (TR4/X399).