Ratgeber Computer für 4K-Videobearbeitung konfigurieren --Teil4: SSDs, Festplatten, Netzteile und Gehäuse

Computer für 4K-Videobearbeitung konfigurieren --Teil4: SSDs, Festplatten, Netzteile und Gehäuse

Auch wenn mit Prozessor (CPU), Grafikkarte (GPU) und Hauptspeicher-Ausstattung schon die Rahmendaten eines Rechners für die Videobearbeitung grob abgesteckt sind, lässt sich auch noch einiges zum Drumherum (SSD, HDDs, Netzteile und Gehäuse) beachten…

// 11:39 Mo, 25. Jun 2018von

Auch wenn mit Prozessor (CPU), Grafikkarte (GPU) und Hauptspeicher-Ausstattung schon die Rahmendaten eines Rechners für die Videobearbeitung grob abgesteckt sind, lässt sich auch noch einiges zum Drumherum (SSD, HDDs, Netzteile und Gehäuse) beachten:




Solid State Disc (SSD) vs. Harddisk-Drive (HDD)/Festplatte

Auf einer Harddisk (HDD, auch Festplatte), werden die Daten auf rotierenden Magnetplatten gespeichert. Der Zugriff erfolgt dabei ähnlich einem Plattenspieler mit einem beweglichen Schreib-Lesekopf. Aktuelle Festplatten erreichen zwar heutzutage bemerkenswerte, konstante Datenraten zwischen 100 und 200 MB/s. Allerdings sind die Zugriffszeiten bei willkürlichen Schreib-Lese-Vorgängen relativ hoch, weil der Schreib-Lesekopf erst einmal mechanisch auf die richtige Spur geschoben werden muss um dann noch durchschnittlich eine halbe Umdrehung zu warten, bis der angefragte Sektor "vorbeikommt". Wenn man viele kleine Datenpakete schreibt und wieder löscht und die Festplatte deswegen nach einer Zeit für größere Datenpakete keine zusammenhängenden Bereiche mehr auf der Platte findet spricht man vom Zustand der Fragmentierung. Dies bedeutet, dass sich im Laufe der Zeit die Daten immer mehr über die Magnetplatten verteilen und nicht mehr "am Stück" vorliegen.



Hier eine (geöffnete) Festplatte, bei der man den Schreib-Lese-Kopf gut erkennen kann
Hier eine (geöffnete) Festplatte, bei der man den Schreib-Lese-Kopf gut erkennen kann


Weil der Schreib-/Lese-Kopf in diesem Fall immer wieder andere Bereiche auf den Magnetplatten anfahren muss und die Daten nicht wie bei einer Schallplatte "in einem Rutsch" lesen kann, bremsen diese verlängerten Positionierungszeiten den Zugriff bei einer fragmentierten Festplatte deutlich aus. Daher eignen sich Festplatten bei der Videobearbeitung eigentlich am besten für wenige, große Dateien, die dazu keine Datenraten von weit über 100 MB/s erfordern. Ergo für das Ablegen von großen Clips und anderem Rohmaterial, das man zu Projektbeginn am besten auf eine frisch formatierte Platte kopiert.



SSDs (Solid State Drives oder die nicht so gängige deutsche Bezeichnung Halbleiterlaufwerk) speichern die Daten dagegen auf Flash-Speicherchips. Da hier keine beweglichen Teile vorhanden sein müssen, sind dieses weitaus unanfälliger gegenüber Stößen oder Fallschäden und die Zugriffszeiten sind über den gesamten Speicherbereich gleich schnell. Die klassische Bauform als 2,5 Zoll-Modell hat dabei die gleichen elektrischen Anschlüsse wie eine Festplatte/Harddisk, weshalb diese auch über herkömmliche SATA-Anschlüsse wie Festplatten betrieben werden können.



Eine typische SATA-SSD
Eine typische SATA-SSD


Die gängigsten SSDs, die über Serial-ATA 6 Anschluss finden, reizen heutzutage die maximal möglichen SATA6-Datenraten um die 500MB/s schon voll aus. Einen eigenen slashCAM-Artikel zu gängigen SSD-Interfaces findet ihr hier.





Beim eingesetzten FlashSpeicher gibt es mittlerweile drei Klassen, die sich auch auf die Medienpreise auswirken: Je mehr Bit pro Zelle gespeichert werden können, desto günstiger, aber auch langsamer ist der eingesetzte Speichertyp, besonders beim Schreiben.



Die aktuell günstigsten SSDs nutzen TLC-Speicher (drei Bit). Dieser ist besonders beim Schreiben langsamer, als die teureren MLC/SLC-Speicher. Doch fast alle TLC-Modelle haben jedoch in der Regel einen ziemlich großen Pufferspeicher, weshalb diese Modelle bei kleineren Dateien ebenfalls die maximale SATA-Schreibrate von ca. 500 MB/s erreichen. Wer jedoch mit einer Kamera über einen längeren Zeitraum 4K-RAW mit Datenraten über 200MB/s verlässlich schreiben muss, greift meistens schon aus Sicherheit zu MLC- oder SLC-Speicher.




Leserkommentare // Neueste
markusG  //  21:28 am 26.6.2018
FYI: :D Am Boden soll's wohl mehr stauben :P
Bergspetzl  //  17:42 am 26.6.2018
weil man das beim mac auch so macht...
Frank Glencairn  //  16:39 am 26.6.2018
Nur mal aus Interesse, warum willst du einen Rechner AUF den Tisch stellen?
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