In typischen Interviewsituationen liegt der Fokus des Schnitts auf dem gesprochenen Inhalt und lässt sich daher mit klassischen Schnitt-Tools eher umständlich realisieren. Da die Worte ja nicht im Bild zu sehen sind, müssen bei der Sichtung interessante Passagen akribisch getaggt und verschlagwortet werden, damit man sie möglichst eindeutig wiederfindet. Ohne jeden O-Ton auswendig zu können, ist ein intuitives Vorgehen auf der Timeline dennoch selten. Mit der neuen textbasierten Editing-Funktion (Text-Based Editing) präsentiert Adobe einen revolutionären Ansatz zur Videobearbeitung in Premiere Pro. Bereits in den letzten Versionen stellte Adobe mit Speech to Text ein KI-basiertes Transkriptions-Tool zur Verfügung, welches den gesprochenen Text im Video automatisch schriftlich erfassen und für Untertitel nutzen kann. Das neue Text-Based Editing, das seit dem Mai-Release verfügbar ist, geht nun noch einen Schritt weiter und ermöglicht das direkte Video-Editing via des zugrundeliegenden, transkribierten Textes. Das Editing des Clips wird dadurch so leicht wie der Umgang mit einem Textverarbeitungsprogramm. Löscht man Teile des transkribierten Textes, so löscht man auch den entsprechenden Teil des Videos auf der Timeline. Verschiebt man Teile des Textes, so verschiebt sich der entsprechende Teil des Clips ebenfalls. Textbasiertes Editing ermöglicht so eine deutliche Vereinfachung der Arbeitsabläufe beim Schnitt von typischen Interviewsituationen. In wenigen Schritten O-Töne schneiden Statt stundenlang Filmmaterial zu sichten, um die richtigen O-Töne zu finden, kann man Transkripte überfliegen, nach Stichwörtern suchen und Textsegmente im gesprochenen Text herumschieben – und so in minutenschnelle einen ersten Rohschnitt erstellen. In der Praxis funktioniert das in drei ganz einfachen Schritten: - Man lässt Premiere Pro ein automatisches Transkript für die aktuelle Sequenz erstellen. - Sobald einige Clips in die Timeline eingefügt wurden, lassen sich Phrasen im Sequenztranskript ausschneiden, kopieren und einfügen. Die Schnitte in der Timeline passen sich daraufhin "live" an diese Änderungen an. - Nach Abschluss erhält man neben einem Rohschnitt in der Timeline mit der textbasierten Bearbeitung ein fertiges Transkript, aus dem man im Anschluss zugleich fertige Untertitel erstellen kann. Übrigens benötigt Premiere Pro für die Transkription keinen aktiven Internetzugang zu einer Cloud, sondern transkribiert lokal im Schnittrechner. Die transkribierten Texte müssen dabei nicht in Englisch vorliegen, denn Premiere Pro kennt zahlreiche weitere Sprachen, darunter natürlich auch Deutsch. Firefly for Video - kommende KI-Funktionen in Premiere Pro Text-Based Editing in Premiere Pro basiert auf Adobes Sensei-Technologie, welche moderne künstliche Intelligenz (KI) zur automatischen Transkription des Quellmaterials nutzt. Im Laufe dieses Jahres sollen noch viele weitere KI-Funktionen für Video, Audio und (Grafik-) Animation in Premiere Pro folgen. Auf der NAB 2023 hatte Adobe unter dem Schlagwort "Firefly for Video" bereits mögliche Ansätze hierzu skizziert: Über eine einfache Textbeschreibung (ein sogenanntes Prompt) könnten in Zukunft Untertitel, Logos und Titelkarten sowie benutzerdefinierte, kontextbezogene Animationen automatisch erstellt werden. Auch ließen sich über Textbefehle Farb- und Stil-Schemata zuweisen, um beispielsweise die Tageszeit oder sogar die Jahreszeiten in bereits aufgenommenen Videos zu verändern. Anhand einer erkannten Szene könnte Firefly passende Atmo-Sounds vorschlagen – erkennt es beispielsweise Straßenverkehr im Bild, könnte automatisch Verkehrslärm in einer Audiospur hinzugefügt werden. Ebenso könnten durch eine KI-Analyse Arbeitsabläufe in der Vorproduktion, Produktion und Postproduktion teilautomatisiert werden. So ließen sich beispielsweise aus Storyboards Vorvisualisierungen erstellen oder automatisch B-Roll-Clips suchen, die zum gesprochenen Text passen. Kommende, intelligente Funktionen wie diese werden nicht nur zeitraubende Fleißaufgaben beim Schnitt übernehmen können, sondern auch die kreativen Möglichkeiten in der Postproduktion entscheidend erweitern. Mehr Info zum Text-based Editing in Adobe Premiere Pro >> Dieser Text erscheint im Rahmen einer Adobe Promo-Kampagne auf slashCAM. |
Textbasiertes Editing und die Zukunft der KI in Adobe Premiere Pro
In typischen Interviewsituationen liegt der Fokus des Schnitts auf dem gesprochenen Inhalt und lässt sich daher mit klassischen Schnitt-Tools eher umständlich realisieren. Mit der neuen textbasierten Editing-Funktion (Text-Based Editing) präsentiert Adobe einen revolutionären Ansatz zur Videobearbeitung in Premiere Pro - und weitere KI-Funktionen werden folgen.