Vielen, die in kreativen Berufen tätig sind, wird die Forderung bekannt vorkommen, man solle doch bitte kurz mal kostenlos arbeiten (womöglich um dadurch ganz groß rauszukommen) -- das ist ja hin und wieder auch in unserem Forum ein Thema. Wie dieser Artikel amüsant beschreibt, wird immer öfter von Autoren, Grafikern, Musikern oder auch Filmern, Cuttern oä. gewünscht, einen Auftrag für umsonst abzuliefern - die "Entlohnung" erfolgt statt dessen in Sichtbarkeit (um sich einen Namen machen zu können), gesteigerter Bekanntheit oder einfach dem Glück, seinem Showreel noch einen Punkt hinzufügen zu dürfen.
Zwar gibt es tatsächlich immer wieder auch gute Gründe, einmal auf eine Bezahlung zu verzichten -- für ein interessantes Projekt beispielsweise, das quasi ohne Geld realisiert wird --, doch funktioniert dies nur, solange es genug andere, bezahlte Aufträge gibt, um von etwas leben zu können. Etwa wie bei einem Verlagshaus, wo einige Bestseller die künstlerisch wertvolleren, kleineren Editionen mitfinanzieren. Man macht manche Sachen fürs Konto, und andere für den Ruf.
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Ungünstig ist allerdings, wenn sich seitens der Auftraggeber die Einstellung verbreitet, für diese ganzen kreativen Leistungen müsse man eigentlich nie bezahlen -- sie sind ja schließlich im Netz scheinbar im Überfluss vorhanden, können also nicht sehr schwer zu machen sein, und irgendwer findet sich immer, der einen Showcase braucht. Also eine gefühlte Inflation kreativer Werke, die zum subjektiven Gefühl führt, was so verschwenderisch überall vorhanden ist, nichts wert sein kann. Was nebenbei bemerkt zT. auch durchaus zutrifft, in Zeiten des "Contents" (der, wie der Artikel treffend feststellt, vielerorts nur dazu da ist, den Platz zwischen den Bannern auszufüllen) leidet oftmals auch die Qualität. Umso mehr allerdings, je weniger Aufwand in die Herstellung fließt: ein Teufelskreis...