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Infoseite // DSLR Look OUT?



Frage von Lutz Dieckmann:


Hallo zusammen,

in den letzten Monaten mache ich eine erstaunliche Erfahrung bei Kunden. Man verlangt immer öfter "...scharfe Bilder, nicht immer diese unscharfen Sachen". Bei genauer Nachfrage ergibt sich, man ist des DSLR Looks in Industriefilmen überdrüssig.

Ich selbst sehe es langsam ähnlich, auch wenn ich selber Spielfilm UND Industriefilm drehe und zuweilen den "Tiefenschärfe-Look" mag. Manchmal ist es einfach zuviel. Und seit die DSLRs überall verfügbar sind dreht jeder 90% des Bildes unscharf.

Was macht Ihr für Erfahrungen? Was ist Eure Meinung dazu?

Liebe Grüße
Lutz Dieckmann

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Antwort von macwalle:

Hallo zusammen,

in den letzten Monaten mache ich eine erstaunliche Erfahrung bei Kunden. Man verlangt immer öfter "...scharfe Bilder, nicht immer diese unscharfen Sachen". Bei genauer Nachfrage ergibt sich, man ist des DSLR Looks in Industriefilmen überdrüssig.

Ich selbst sehe es langsam ähnlich, auch wenn ich selber Spielfilm UND Industriefilm drehe und zuweilen den "Tiefenschärfe-Look" mag. Manchmal ist es einfach zuviel. Und seit die DSLRs überall verfügbar sind dreht jeder 90% des Bildes unscharf.

Was macht Ihr für Erfahrungen? Was ist Eure Meinung dazu?

Liebe Grüße
Lutz Dieckmann Naja, Lutz,

die kreative Wertschöpfung beginnt ja immer im Kopfe des Kameramannes/Regisseurs,
und die Frage nach der »Kino-Optik/DOF« ist doch eher sekundär;
im März hatte ich bei einer Wein-Fachmesse gerade Deiner Frage halber beide Techniken im Einsatz, um sie mal zu vergleichen (auch im Blick auf die technischen Vor-/Nachteile in der Alltagspraxis für One-Man-Sessions):
DSLR und Video-Cam.

Die Bildstimmung/Farbe lässt sich heutzutage in der Nachbearbeitung schon sehr gut anpassen (ich arbeite mit FCPX), und als sinnvoll erwies sich folgende Kombination:

DSLR für Close-Ups und wenig Tiefenschärfe bei statischen Verhältnissen,
Videocam für Weitwinkel und den allgemeinen Überblick sowie bei heftiger Bewegung der Cam selbst (wenn Du etwa einer Person folgst – das geht mit den heutigen Stabilisatoren durchaus, zumindest für Ein-, Zwei-Sekunden-Clips).

Wie immer geht es (auch) um die Häufigkeit der eingesetzten Mittel,
oder, wie Paracelsus sagte: »Dosis sola facit venenum«
Nur die Menge macht das Gift.

Jepp, so isses, schon seit Tausenden von Jahren …

Bei reinen Industrie-/Imagefilmen etwa wäre ich extrem sparsam mit geringen Schärfebereichen,
höchstens mal bei einem Close-Up auf eine Maschine oder während eines Interviews;
da geht es sonst nämlich eher um die Informationsvermittlung.

Willst Du hingegen Stimmungen erzielen
(häufig natürlich bei Spielfilmen, auch bei dramaturgisch aufgepeppten Dokus),
dann ist eine geringe Schärfentiefe durchaus mal angebracht.

Es kommt halt auf den Mix an.
Und auf die Absicht des Regisseurs – und da muss jeder für sich entscheiden.

Ich persönlich (ich komme aus der Reporter/Doku-Ecke) bin eher für Bilder,
auf denen der Zuschauer auch etwas erkennen kann –
weitere Gestaltungsmöglichkeiten habe ich ja durch die Wahl des Bildausschnittes, des Lichtes, durch den Schnitt etc.

Ich glaube aber auch, dass der DOF-Hype allmählich nachlässt
und sich die meisten Kameraleute wieder daran orientieren werden,
was Ihnen eigentlich zuallererst am Herzen liegen sollte:
das Auge des Zuschauers.

Und dazu gehört vor allem eine spannende Geschichte.

Aber es ist allemal sinnvoll,
dass Du die Diskussion angeschoben hast – mal schauen, wie das Forum hier reagiert ;-)

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Antwort von rush:

@Lutz: Ich beobachte aktuell den gegenwertigen Trend... immer mehr haben davon gehört was mit Fotoapparaten möglich ist und wollen plötzlich diesen "Look" - ohne zu wissen welche Umstände damit einhergehen... Eine c300 etwa ist nicht für jede Produktion out of the box usable.... dafür benötigt man wie bei vielen anderen Großchippern noch Sucher, followfokus, rigs und co was gern übersehen wird aufgrund von Unwissenheit.

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Antwort von Jalue:

Zum typischen "DSLR" – Look", wie er sich in der Video-Hipster Praxis etabliert hat, gehören ja nicht nur Unschärfen, sondern auch mieser Ton, falsche Belichtung, Rolling-Shutter, ‚normale’ Shuttereffekte (durch sinnfreies Verstellen der Belichtungszeit), Frequenzprobleme bei Kunstlicht oder was eben noch so passiert, wenn man Generation TwitterSmart mit einem nackten FOTOAPPARAT zum drehen schickt, wie ich es hier in Berlin täglich beobachten kann. Dieser ‚Stil’ hat auch längst nichts exklusiv-avantgardistisches mehr, er wird von den Kunden einfach nur noch als das wahrgenommen, was er ist: Pfusch!

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Antwort von WoWu:

Hallo Lutz.
Das gibt sich demnächst von ganz alleine.
Nachdem optisch bei kleinen Sensoren und dem 4K Hype eigentlich nur noch eine Blenden ohne Beugung zu benutzen ist und bei mittleren Sensoren bestenfalls noch zwei Blenden, haben die Hersteller mitbekommen, dass es billiger ist, aufbereitende Software einzuspielen, als gute Objektive zu bauen.

Wir werden also die Flut an kleinen billigen Linsen und kleinen bis mittleren Sensoren aber 4k Auflösung erleben, in denen die Software auch das letzte Stück Unschärfe" beseitigt, egal wie es entstanden ist.
Nach der Unschärfe kommt die (eisenharte) Schärfe jetzt von ganz allein.
Danach werden dann wohl auch die Algorithmen in die NLEs Einzug halten und unsere alten DV Bilder zu 4K aufmotzen.
Wohl dem, der seine alte Kamera noch hat, denn die wird dann ebenso 4K fähig sein, wie die neuen Briketts, die man derzeit kaufen kann.

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Antwort von gunman:

Zum typischen "DSLR" – Look", wie er sich in der Video-Hipster Praxis etabliert hat, gehören ja nicht nur Unschärfen, sondern auch mieser Ton, falsche Belichtung, Rolling-Shutter, ‚normale’ Shuttereffekte (durch sinnfreies Verstellen der Belichtungszeit), Frequenzprobleme bei Kunstlicht oder was eben noch so passiert, wenn man Generation TwitterSmart mit einem nackten FOTOAPPARAT zum drehen schickt, wie ich es hier in Berlin täglich beobachten kann. Dieser ‚Stil’ hat auch längst nichts exklusiv-avantgardistisches mehr, er wird von den Kunden einfach nur noch als das wahrgenommen, was er ist: Pfusch! 100 % deiner Meinung !

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Antwort von beiti:

Mich nervt der DOF-Wahn schon lange. Nicht, dass ich was gegen gezieltes Spiel mit den Schärfenebenen hätte, wie gute Film-Kameraleute es einsetzen. Wenn sich z. B. in einem Horrorthriller der Held nach erfolgreichem Kampf gerade stolz auf die Brust klopf, und man sieht gleichzeitig unscharf im Hintergrund, wie der Bösewicht sich doch nochmal aufrichtet - das kann richtig genial gemacht sein. Oder eine Szene, wo eine Frau sich plötzlich auszieht und ein anwesender Mann dreht sich beschämt weg; die Schärfe geht dann nach vorn auf den peinlich berührten Mann, und wir erkennen noch unscharf die Nackedei im Hintergrund. Auch Schärfeverlagerungen, die bewusst geplant sind und einen Zusammenhang zwischen zwei Personen erzählen, sind ein prima Gestaltungsmittel. Manchmal braucht man die Unschärfe im Hintergrund auch, um in einem allzu detailreichen Bild klarzumachen, was hier gerade wichtig ist und was nur Beiwerk. Wenn solche Einstellungen bewusst geplant und sauber umgesetzt sind, liebe ich sie. Aber das ziellose Herumgefahre um den Schärfepunkt, gepaart mit völlig hirnloser Selbstzweck-Unschärfe im Rest des Bildes, geht mir auf ein nicht näher bezeichnetes Körperteil.

Ich habe die anfängliche Begeisterung und Spielfreude der Kameraamateure verstanden, als videofähige DSLRs erstmals marktreif wurden. Aber leider sind einige noch in dem damaligen Stadium steckengeblieben und haben bis heute nicht gelernt, wann die Technik Sinn hat und wann nicht.

Wenn ich "normale Zuschauer" frage, ernte ich meist Kopfschütteln und Unverständnis darüber, warum man absichtlich und ohne Not das Bild nicht scharf machen sollte. Wenn es als Effekt gut gemacht ist wie in den genannten Beispielen, wissen das auch die (Kino-)Zuschauer zu schätzen. Aber wenn es keinen Zweck verfolgt, verstehen sie es nicht und halten es sogar für einen technischen Fehler.
Ich glaube, man nimmt "durchgehende Schärfe" als den Normalzustand wahr. Für "Selbstzweck-Unschärfe" haben nur wenige Leute einen Sinn. Man freut sich an "selektiver Schärfe", wenn sie einen Mehrwert hat - aber man vermisst sie auch nicht, wenn sie fehlt. Deshalb würde ich schärfekritische und schwer vorhersehbare Motive, etwa im Dokumentarbereich, immer bevorzugt mit großer Schärfentiefe drehen.

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Antwort von Stephan82:

Wie kann man mit einer DSLR überhaupt so filmen, dass "alles" scharf ist?

Geht ja nur, wenn man ne kurze Brennweite nimmt und die Blende schließt, oder? Doch dann ist das Bild, gerade in Innenräumen, meistens so dunkel, dass man entweder die ISO voll hochballern muss (starkes Rauschen) oder ein richtiges 3 Punkt-Licht benötigt.

Genau deshalb wird wahrscheinlich eher die Blende aufgemacht, um mit möglichst geringer ISO filmen zu können und um sich zusätzlich teures Licht-Equipment zu sparen. Die geringe Tiefenschärfe entsteht so ja dann automatisch!

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Antwort von WoWu:

Nun hat aber DSLR gerade durch seinen grossen Sensor und das damit verbundene Binning die Möglichkeit, wie keine andere Kamera, mit einer soliden Lichtempfindlichkeit aufzuwarten. (Das ist ja der eigentliche Vorteil des DSLR)
Insofern stellt sich die Alternative kaum, weil man mit relativ wenig Licht auskommt.
Andere Kameras haben es da schwerer und brauchen mehr Licht.
Insofern nimmt sich das unter dem Strich nicht viel.

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Antwort von beiti:

Doch dann ist das Bild, gerade in Innenräumen, meistens so dunkel Die geringe Tiefenschärfe entsteht so ja dann automatisch! Es gibt auch nicht wenige Filmer, die eigens für viel Geld einen variablen Graufilter gekauft haben, um noch bei Sonne mit Blende 1,4 und 1/50 Sekunde zu drehen...
Nun hat aber DSLR gerade durch seinen grossen Sensor und das damit verbundene Binning die Möglichkeit, wie keine andere Kamera, mit einer soliden Lichtempfindlichkeit aufzuwarten. (Das ist ja der eigentliche Vorteil des DSLR) Theoretisch ja - aber welche heutige DSLR macht schon so ein vollständiges Binning? Bisher bleibt doch die Lichtempfindlichkeit im Videomodus meist hinter den Erwartungen zurück und entspricht der eines deutlich kleineren Sensors. Offenbar kommen sie entweder mit den Datenmengen der hohen Pixelzahlen nicht zurecht, oder sie haben beim vollständigen Auslesen ein Hitzeproblem.
Sony wirbt jetzt für die RX100III mit "Full Pixel Readout" - was doch ein indirektes Eingeständnis ist, dass die Vorgängermodelle auch noch Zeilen ausgelassen haben- und das bei nur 1" Sensorgröße.
Also der Rückschluss von der Sensorfläche auf die Rauscharmut klappt im DSLR-Bereich noch nicht so ganz...

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Antwort von WoWu:

Ganz im Gegenteil. gerade durch das Binning werden die Ausgangskanäle reduziert und so durch den nachfolgenden Rechner beherrschbar denn das Binning geschieht auf dem Sensor und nicht hinterher.
Aber SNR Radios von 1:5 bis 1:7 sind ohne Binning gar nicht erreichbar.
Die D5markII war ja das Paradebeispiel dafür, mit dem alles angefangen hat und an dessen Störabstand sich dann ja jeder zu messen hatte.
Und "Full Readout" bei 1" ist ja kein wirklicher Vorteil, sondern im Hinblick auf Video, eher ein Nachteil.
Nur bei Foto hat das Vorteile.

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Antwort von le.sas:

Hallo zusammen,

in den letzten Monaten mache ich eine erstaunliche Erfahrung bei Kunden. Man verlangt immer öfter "...scharfe Bilder, nicht immer diese unscharfen Sachen". Bei genauer Nachfrage ergibt sich, man ist des DSLR Looks in Industriefilmen überdrüssig.

Ich selbst sehe es langsam ähnlich, auch wenn ich selber Spielfilm UND Industriefilm drehe und zuweilen den "Tiefenschärfe-Look" mag. Manchmal ist es einfach zuviel. Und seit die DSLRs überall verfügbar sind dreht jeder 90% des Bildes unscharf.

Was macht Ihr für Erfahrungen? Was ist Eure Meinung dazu?

Liebe Grüße
Lutz Dieckmann
Das ist doch total einfacvh zu erklären-
wenn man keine Ahnung vom szenischen Drehen hat, und sonst immer nur mit Camcorderngedreht hat, dann bekommt man es mit einer dslr nicht hin.
Keine Ahnung ob es bei dir der Fall ist, aber 90% aller Sachen die man sieht und die mit einer dslr gedreht wurden, sind unscharf weil der "Kameramann" überfordert ist und die Schärfe nicht ziehen kann.
Guck dir jede 2. Doku oder was auch immer im TV an- selbst mit c300 bekommen es die "Kameramänner" meistens nicht auf die reihe, ordentlich Schärfe zu ziehen.

Insofern könnte ich mir vorstellen dass die Leute nicht eine andere Kamera wollen, sondern einfach jemanden der es kann.

Bestes Beispiel- TV Serie bei der ich gearbeitet habe, c300 und c500: Scharf/Unscharf/Scharf/Unscharf.
Ich fand es fürchterlich. "Aber es ist nicht so einfach die Schärfe zu ziehen"
Ach? Echt? na sowas. Hat vielleicht doch nen Grund warum nicht jeder Hans und Franz beim Film arbeitet...

Das wäre so meine Einschätzung.

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Antwort von Bruno Peter:

Meine ich auch!

Wer mit einer DSLR nicht klar kommt und Schärfe von der Frontlinse bis Kiew braucht, der sollte sich eine Filmkamera von Pearl kaufen!

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Antwort von Kranich:

ja, mir geht diese ganze schärfe unschärfe zieherei auch auf die eier!
5d und co...

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Antwort von gekkonier:

Tust halt bissl Licht aufstellen und bissi abblenden, und dann brauchst auch keinen Fokuspull-Assi!

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Antwort von Schleichmichel:

Sobald etwas plötzlich möglich ist, braucht man erst mal eine gewisse Zeit, das rechte Maß zu finden und den richtigen Einsatzzweck. Das war schon damals zB in der Tontechnik mit den ersten bezahlbaren Reverbs, nachher mit den Plugins und dann, um auf Video zurückzukehren, mit den 35mm-Adaptern so (die ich furchtbar fand) und jetzt mit den DSLR. Ich bin zufrieden mit meiner GH2 mit nicht ZU großem Sensor. Große Tiefenschärfe haben auf 35mm oder gar 65mm schon in den 50ern und 60ern die Kameramänner erreicht. Mit Tricks (Trickbelichtungen oder gar Studiobauten und Rückpro) und wenn es ging, viel Licht.

Ich bevorzuge auch scharfe, knackige Bilder mit aufgeräumter Kadrage und gut gewähltem Motiv. Wenn der Hintergrund vollends unscharf ist, spart man sich natürlich auch eine menge Kompositionsentscheidungen...zulasten eines eventuell wirkungsvollen Gesamtbildes, in dem das Auge auch mal wandern kann, ohne dieses shallowDoF-"JETZT GUCK HIER HIN....ES GEHT UM DIESES OBJEKT HIER UND NIX ANDERES!!!!"

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Antwort von Bruno Peter:

Ich selbst sehe es langsam ähnlich, auch wenn ich selber Spielfilm UND Industriefilm drehe und zuweilen den "Tiefenschärfe-Look" mag. Manchmal ist es einfach zuviel. Und seit die DSLRs überall verfügbar sind dreht jeder 90% des Bildes unscharf. Selten so einen Schmarrn gelesen...
Mit "Tiefenschärfe" meinst Du als Profi wohl eher die "Schärfentiefe"?
Wer zu 90% unscharfe Bilder mit seine DSLR liefert, der sollte mal seine Hirnfunktionen überprüfen lassen und mit einem gelben Farbstift auf weißen Papier seine Bilder malen...

Ich gehe doch bei einem Projekt immer mit dem dafür geeigneten Objektivsatz und Kamerasetting an die Arbeit. Das unterscheidet sich je nach Thema, z.B. Wildlife-Video, Naturaufnahmen, Reisefilm, Stadtspaziergang, Hochzeit, Innenaufnahme, Makro, Super-Makro usw.!

Kleine Schärfentiefe oder große Schärfentiefe ist doch kein Problem bei einer DSLR, man muß halt sein Handwerk beherrschen!

Ich bin froh, dass es die Video-DSLR gibt mit APS-C- oder Vollformatsensor, mit einem Betiebssystem Add-on wie Magic-Lantern, mit selbstdefinierbaren Bildstyles, mit Wechseloptiken wie Sand am Meer, mit dem umfangreichsten Zubehör überhaupt.

Was man damit macht oder daraus macht, hängt von der Kenntnis und Intuition der Eigners ab. Wer keine szenische Gestaltung braucht, der muß sich doch nicht eine DSLR kaufen, der wird damit total überfordert sein. Es ist besser wenn sich Strandfilmer eine Fix-Fokus-Automatik-Kamera kaufen. alles andere würde diese Leute überfordern!

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Antwort von Axel:

Ich bevorzuge auch scharfe, knackige Bilder mit aufgeräumter Kadrage und gut gewähltem Motiv. Dazu muss man freilich erst einmal kadrieren können.

Ich selbst stelle fest, dass eine kurze Überlegung (nicht nur Intuition), wie sich eine Person und der Hintergrund zueinander verhalten, mich da deutlich weiter gebracht hat. Und ich war von Haus aus ein reiner "Draufhalter". Seit ein paar Jahren schon achte ich auch in Filmen und sogar TV-Reportagen darauf, wie das Gesamtbild gewichtet ist. Und empfinde ein tiefenscharfes Bild als oft deutlich spannender.

Gemeinhin heißt es, dass shallowDoF filmsprachlich gesehen den Blick auf das Wesentliche konzentriert. So nach dem Motto, zitter, zauder, schneide ich den roten Draht durch oder den blauen?

Das ist nach meinem Dafürhalten falsch. In fast jedem Beispiel, was man sich nur einfallen lassen kann, ist auch hier absolute Tiefenschärfe angebrachter.

Dagegen glaube ich, dass sDoF gut für romantisch aufgeladene Bilder ist. Ein Paar, das sich im Park leidenschaftlich küsst, halbnah. Hier hat der Park nichts zu suchen. Es ist ein Hochzeitsfilmer-Stilmittel, am schönsten mit langer Brennweite vom Stativ ...

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Antwort von le.sas:

Das stimmt so absolut nicht.

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Antwort von domain:

Es ist ein Hochzeitsfilmer-Stilmittel, am schönsten mit langer Brennweite vom Stativ ... Gut geschrieben Axel!
Ich denke, das Hauptproblem liegt bei den Drehbüchern und nicht bei den immer besser werdenden ästhetisch-formalen aber inhaltslosen Filmlooks, die sogar reine Amateure mit neuster Filmtechnik immer besser hinbekommen.
Ich mache gerade einen spontanen geistigen Zusammenhang zwischen Charly Chaplin, den Dreisten Drei, Almodovarfilmen und der Monk-Serie. Gemeinsam ist allen ein gewisses geniales Sketchcomedy-Talent, wobei es bei Chaplin und Monk ganz bewusst und zum allgemeinen Schmunzeln in eine tieferschürfende Handlung eingebaut wurde.
Das ist m.E. etwas ganz Wesentliches: es darf nicht nur rein komödiantischer Stumpfsinn gezeigt werden, es müssen dabei auch ernste Hintergründe, persönliche, gesellschaftliche, politische, und allgemein menschliche Dismembrationen eine Rolle spielen, man denke nur an den Diktator von Chaplin, bei dem es ja auch viel zu lachen gibt, aber mit einem unglaublich realen und schrecklichen Hintergrund.
Solche Drehbücher fehlen in unserem Sprachkreis derzeit ja eher, alles mehr bierernst, analytisch oder total verblödelt, Ausnahmen bestätigen die Regel.
Gibt ja schon auch fortgeschrittene Amateur-Filmer, die was Berührendes, aber gleichzeitig Ironisches geschaffen haben:

Nichts leichter als das Rauchen aufzuhören, habe ich sicher schon 20 mal gemacht ;-)

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Antwort von Axel:

Das stimmt so absolut nicht. Vor Jahr und Tag gab es bei slashCAM einen Wettbewerb namens "Shot Transit", dessen Pi mal Daumen hundert Einreichungen fast alle noch unter diesem tag auf Youtube zu sehen sind. Zu gewinnen gab es die Panasonic AG sowieso (die 4000€-Ziegelstein-Version der GH2). Die Regel lautete, einen maximal eine Minute langen narrativen Clip einzureichen, dessen wesentliches filmsprachliches Mittel eine Schärfeverlagerung sein sollte.

Eine Schärfeverlagerung ist - immerhin - eine gewollte Überblendung. Sie enthüllt im Endeffekt die Pointe, die bis dahin im Blur unerkannt vor sich hin schwummerte.

Sieh dir mal zehn dieser Clips hintereinander an, und sage uns, ob du hinterher nicht den Kaffee auf hast.

Linke uns doch zu einem Filmausschnitt mit krassem sDoF, der deiner Meinung nach ohne diesen nicht funktioniert hätte, bzw. nicht sogar besser funktioniert hätte. Wong Kar Wai natürlich, aber das ist Romantik pur, wie ich ja schrieb.

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Antwort von le.sas:

Ganz genau, Domain.
Man muss dabei bedenken, dass eine Komödie das schwerste ist, was man drehen bzw schreiben kann!
Komödie heißt auch immer Tragödie, das ist untrennbar.
Und das erfordert halt Können.
Bestes Beispiel sind alle "Comedy" Sendungen auf sat1.
Absolut nicht witzig. Deutsche Komödien?
fack you Göthe war ganz ok, auch wenn die Story dumm, vorhersehbar und geklaut war, und der cast und sogar die Location von "Schule" kamen.
Bully hatte einige gute Ansätze.

Aber guckt euch doch mal alle Uni-Abschlußfilme an, oder sonst irgendwas studentisches- keine Komödien, nur tragische Sachen, entweder irgendwas mit Gewalt und Waffen, oder halt der Klassiker- Beziehung, Liebe, Tod.
Die haben es schon nicht leicht, die Hipster-experimentell- Uni Abgänger.
Und deßhalb drehen sie halt nur so ne scheiße, weil es 1. viel einfacher ist alös ne Komödie, und natürlich deep, mit Aussage und so, da kommt man gleich viel intelligenter rüber.


Aber vorsicht- es gehört weitaus mehr dazu, als nur Tiefenunschärfe.
Die ganzen Amateurvideos sind manchmal ganz gut geschnitten, die Idee ist auch gut- aber der Rest- Kadrierung, Spannung, Einstellung und und und,
halt alles was wir beim Studium gelernt haben, ist da halt nicht.
Aber woher sollen sie es auch wissen?
Man kann ja schließlich auch kein Arzt werden ohne zu wissen was wie und warum.

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Antwort von sgywalka:

KOM ÖDIE!
ich reiche ein:
STANDBILD

Eine arme Sau liegt an Boden, von 123trölfmillionen Kameras
erschlagen( die waren schon herje...3 Monate alt= ranzig)
( so was geht ja net)-im LEIKI-LEIKI-HIMMEL schwingt eine
rantzen tunti auf der ach so gutmensch schakel geschpnschert
von Bic-rassierer ( damit die 505 nee 666 Zeichen schlaffer haut
ja net rüba kome) und im Matsch back Dof blur stehn die unbeteiligten
Komiker ( darunter auch ein Arzt der sich Moliere nennt und der magt
unter dem Kitel greift...) und züüka ihre Schmacht-fon und lichte es ab
das
SELFIE

MIT GANZ VIEL BLUT

aber so was von 10000000000 points unmenschlich suba arrogant
mega gut dopple plus gut aaaaaaaa.

ops mein buy new account läuft in 2 sec ab
musda gaufen und dir die neueste kammerahh saufen.
sonnst komst nach quantnamo qautalmareea

es is net des schorle aber des paulana in der drehbause. verz
pause. brause. LEIKI-LEIKI.

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Antwort von sgywalka:

Ps..

ab jetz sind wir bärtigen Öschdereicher ja die hochburg des
und die achse des
und überhaupt..

BÄRTIGE MÄNNER
in Frauenkleidern

wo is die KALSCHNIKOV?

Berge hama auch..

WELT WIRRRRRRRRRRRRRRRRRR WERDEN EUCH BALD
WIE DE RRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRR
UMARMENNNNN:

* beipaktrxt: für alle verschreckten und verstörrten und sensieblen
"Wirhabenesimmerschongewusst-filmer" bei unmut oder bauchweh
gehen sie zum Artz oder Apotheka oder zum Totengräba..

was is asi als nächster OUT?

Porn-os in absoluter Dunkelheit.
3komma 4 K filme?
FARBE
TON

...srry mein Focuspuller haut mit meim 2ten. BIER ab.
i get hin he has Plattfüsse..... und ich bin zu fett = touchete

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Antwort von domain:

Jössas, der Sigi-Nudelwalker schnappt uns noch über.
Es gibt verschiedene Methoden, die Aufmerksamkeit des Zusehers mit Gewalt auf etwas Bestimmtes zu lenken. Die Methode der scharfen und abgehobenen Abbildung des momentan Bildwichtigen über ausgeprägtes DOF ist dabei meiner Meinung nach ja die primitivste.
Unser Auge mit seiner kurzen Brennweite bildet auf der Netzhaut ja sowieso ziemlich alles von vorne bis hinten scharf ab und das hat auch einen sinnvollen evolutionären Hintergrund.
Aber völlig selbständig filtert dann unser Hirn auch im Umfeld von Millionen Details das augenblicklich Wichtige heraus, z.B. Humphrey Bogart im verwirrenden Souk von Casablanca.
Wichtig erscheint mir aber schon auch, das Wesen der Komödie zu begreifen, als Abbildung des Gewöhnlichen und Lächerlichen mit dem Hintergrund eines eigentlich besser werden sollenden Menschen.
Aber, wie uns Umberto Eco gezeigt hat, existiert von gewissen Dingen nicht mehr die Realität und der Duft z.B. der Rose, sondern nur mehr deren Name.
Die ursprünglichen schnell verwelkenden aber extrem stark duftenden Rosen kenne ich zwar auch noch, gibt es aber nur auf dem Lande.

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Antwort von Pray:

Im Grunde genommen kann man sich darüber streiten. Aber eins ist fakt: Es ist und bleibt Geschmackssache. Dem einen gefällts, dem anderen eben nicht.

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Antwort von Maximus63:

Ja. Filmen mit DSLR"s. Ist doch nicht schlecht. Wenn man die Bildsprache beherrscht. Eine gewisse Erzählstruktur in seine Filme legt. Und sich den Leitsatz : Weniger ist mehr ins Hirn meißelt, kann es was werden. Im Amateurbereich. Und ja, der Amateurbereich. Knackige Bilder, tolle Kamerafahrten (?) auf und ab und Drumherum. Super Effekt und toller Sound. Das beste sind immer die kleinen, selbstgemachten Logos zu Beginn jedes Films. Man denkt, jetzt bekommst du ein Hollywood Blockbuster zu sehen. Dann folgen die ersten scharfen Bilder, eine tolle Kamerafahrt (?) Drumherum mit auf und ab Bewegung natürlich. Bis dann folgendes passiert : Der erste " Schauspieler " betritt die DSLR Bühne und alles, wirklich alles geht zum Teufel. Wehe wenn dann noch gesprochen wird mit gestelzten Kommentaren und gehetzten Blicken schreien sie dann durch das immer scharfe Bild gefolgt und verfolgt von coolen Kamerafahrten (!) und auf und ab Bewegungen. Dann schon lieber " Die Wüste lebt " oder Dick und Doof.

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