4. Die Gerätesteuerung

Die Gerätesteuerung ist bei einer Standard Firewirekarte genauso wie der Codec Bestandteil des Betriebssystems. Aus diesem Grund ist die Mindestvoraussetzung für den Betrieb einer solchen Karte auch Windows 98SE, denn erst hier sind sowohl ein Controller - Treiber als auch ein DV - Geräte Treiber enthalten. Der Codec wird mit dem DirectX - Paket aktualisiert. Sollte also ein DV - Gerät nur Klötzchen produzieren, hilft häufig ein Update auf die neueste Version. Der Nachteil dieser Lösung liegt auf der Hand: Funktioniert ein Gerät nicht, hilft im Extremfall nur der Wechsel des Betriebssystems. Gerade beim Umstieg auf Windows XP und ME mussten viele Benutzer die Erfahrung machen, dass ältere DV - Geräte wie z.B. Sonys DHR 1000 oder VX700/1000 nicht mehr korrekt funktionierten. Neuere dagegen machen in der Regel keine Probleme. Das ist natürlich bei dazzle und Canopus anders. Funktioniert ein Gerät unter Windows98SE, so funktioniert es auch unter XP, die Protokolle, mit denen die DV - Geräte angesprochen werden, ändern sich ja nicht. Apropo Protokolle: in der dazzle - Gerätesteuerung muss man angeben, von welcher Firma das DV - Gerät ist, Canopus erkennt das automatisch. Wird das Gerät unterstützt, funktioniert bei allen drei Karten die Gerätesteuerung unauffällig. Manchmal muss man die Hochlaufzeit des DV - Gerätes kalibrieren, aber alle Kandidaten bieten dafür die notwendigen Einstellmöglichkeiten.





5. Die verwendeten Codecs

Dass der dazzle - Codec in Premiere - Projekten im .dif - Format arbeitet, wurde ja schon erwähnt. Wer keine anderen Programme gleichzeitig verwendet, dürfte darin keinen Nachteil sehen. Andernfalls stehen einem diverse Formatwandlungsorgien bevor. Da dazzle leider kein eigenes Tool dafür mitliefert (dafür ist allerdings ein kostenloser .dif - Player erhältlich) sollte man sich vielleicht einen der beiden DV - Konverter unter http://www.baobab.net/dvfeatures.htm und http://members.chello.hu/mezei.attila/dvtools/index.html anschauen.


Die wichtigeren Unterschiede der Codecs beziehen sich auf die Qualität, die Rechengeschwindigkeit, das Pegelverhalten und die Einstellmöglichkeiten. Rechengeschwindigkeit und Einstellmöglichkeiten sind schnell abgehakt. Canopus, dazzle und Mainconcept sind ungefähr in derselben Geschwindigkeitsklasse. Je nach Rechner und Aufgabenstellung liegt mal der eine, mal der andere vorne. Auf den meisten Systemen ergibt sich die Reihenfolge Canopus, dazzle, Mainconcept. Der Microsoft - Codec ist dagegen immer auf dem letzten Platz und zwar mit Abstand. Um das an einem Beispiel zu verdeutlichen: Ein 1Ghz - Rechner braucht für das Rendern eines Effektes mit dem MSCodec 120sec. Würde man einen der anderen Codecs verwenden, so wäre man in der Größenordnung von 100 - 105 sec. Um diese Geschwindigkeit mit dem MSCodec zu erreichen, müsste man auf einen 1.4GHz - Rechner aufrüsten. Da ist häufig die Anschaffung einer Videoschnittkarte oder nur eines besseren Codecs deutlich billiger. Wer sich für mehr Renderergebnisse interessiert, sollte sich mal die Slashcam DV-Codec Benchmarks anschauen.



Bei den Einstellmöglichkeiten fällt sowohl bei MainConcept



Schnittkarten und Konzepte im Vergleich : MainconceptCodec


als auch bei dazzle



Schnittkarten und Konzepte im Vergleich : DazzleCodec




die 16:9 - tauglichkeit auf. Canopus erlaubt dagegen mehr Eingriffe ins Signal.



Schnittkarten und Konzepte im Vergleich : CanopusCodec


Die Qualität und der direkte Zusammenhang zum Pegelverhalten ist recht komplex und war mir einen eigenen Artikel wert. Grundsätzlich ist aber zu sagen, das die Qualität und das Pegelverhalten von dazzle und Mainconcept identisch ist (wen wundert es?). Der Microsoft - Codec verhält sich pegeltechnisch identisch, liefert aber an einigen Stellen Artefakte, die vermeidbar wären. So gibt es im Bereicht von hellen Titeln oder in stark verrauschten Bildern manchmal kleine grüne Klötzchen oder Schlieren, die die anderen Codecs nicht zeigen.


Canopus benutzt als einziger Codec den gesamten DV - Wertebereich. Aus diesem Grund kann er sowohl Superschwarz erzeugen als auch Effekte in überpegeligen Szenen ohne Helligkeitssprung berechnen. Die Tatsache, dass er ohne umrechnen mit den originalen DV - Werten arbeitet, verhilft ihm an einigen Stellen zu einer besseren Qualität als der seiner Kontrahenten. Allerdings fordert diese auch vom Benutzer etwas mehr technisches Verständnis. So ist es bei Canopus - Karten notwendig, Titel und Grafiken mit den eingeschränkten Luminanzwerten 16 - 235 zu produzieren und natürlich auch die Chrominanzwerte entsprechend umzurechnen. Außerdem können beim Export in andere Formate wie MPEG oder Real Anpassungsfehler passieren, hier sollte man also auf die mitgelieferten Canopus - Utilities zurückgreifen.





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