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Infoseite // 24 Mikrofone für Sprachaufnahmen im Vergleich



Frage von Pianist:


Schönen guten Tag!

Die Frage, welches Mikrofon man für Sprachaufnahmen nehmen soll, und welches Mikrofon nun eigentlich wie klingt, kommt ja immer mal wieder auf. Da die Unterschiede zum Teil sehr groß sind, habe ich mal einen kleinen Vergleichsfilm mit 24 verschiedenen Mikrofonen produziert:



Auf Youtube kann man jedes Mikrofon einzeln anspringen. Am Ende muss natürlich jeder für sich selbst testen und ein Gefühl dafür entwickeln, welches Mikrofon er für welchen Sprecher und welche Sprecherin nimmt.

Viel Spaß beim Anschauen und -hören wünscht Matthias!

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Antwort von pillepalle:

Danke für den gut gemachten Vergleich. Du kannst auch Kapitel in's Video einfügen, wenn du mit 00:00 als Timestanp anfängst. Dann kann man auch in der Zeitleiste des Videos zu verschiedenen Kapiteln springen, ohne in die Bescheibung gehen zu müssen.
In the Description, add a list of timestamps and titles.
- Make sure that the first timestamp you list starts with 00:00.
- Your video should have at least three timestamps listed in ascending order.
- The minimum length for video chapters is 10 seconds.


Was hast du bei den Aufnamhen an EQ gemacht? Für alle gleich, oder individuell?

VG

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Antwort von Pianist:

Da oben ja permanent die Mikrofonbezeichnung steht, hielt ich das für verzichtbar. Allerdings müsste ich auch erst mal schauen, wie das geht.

Zu Deiner EQ-Frage: Es gab bestimmte Einstellungen, die praktisch immer nötig waren. Ich muss mich immer bei 125 Hz schmalbandig absenken. Und dann muss ich mich immer bei rund 1,2 kHz schmalbandig absenken, weil ich da so eine gewisse "Härte" produziere. Das war bei allen Mikrofonen das gleiche Ergebnis. Sehr unterschiedlich war es im Mittenband: da muss ich normalerweise so etwa zwischen 300 und 400 Hz etwas wegnehmen, aber beim M 92.1s (im Test war es noch das geliehene UM 92.1s) muss ich bei 700 Hz was rausnehmen. Und je nach dem, wie tiefenbetont ein Mikrofon ist, drehe ich bei 60 Hz unterschiedlich viel rein. Beispiel: Beim M 92.1s mehr, weil die M7-Kapsel nicht so basslastig ist, und bei der M930-Familie, speziell beim M 990, etwas weniger. Also wir reden hier bei allem immer so über minus vier bis fünf Dezibel. An den Höhen (also dem gelben Regler am TM 105) habe ich nie was gemacht.

Wichtige Erkenntnis: Der Grundcharakter eines Mikrofones bleibt trotz EQ immer erhalten. Daher muss eben jeder für sich selbst schauen, was zu ihm oder ihr passt.

Konkret habe ich das übrigens so gemacht, dass ich das Signal in den TM 101 geleitet habe und dann mit einem Sound Devices MixPre 6 ii aufgenommen habe. Dann habe ich es für die unbearbeitete Aufnahme zurück in den Line-Eingang des TM 101 geleitet und den TM 105 und den TM 119 ausgeschaltet. Für die bearbeitete Aufnahme habe ich dann den TM 105 und den TM 119 eingeschaltet, damit ich wirklich in Ruhe in mehreren Durchläufen an den Reglern drehen kann, um die beste Einstellung zu finden, bei der das Signal am klarsten wird. Gehört habe ich über Geithain RL 940 und Sennheiser HD 25, das gibt mir beides weitgehende Sicherheit, wie es klingt.

Entrauscht habe ich übrigens nichts. Wenn man wirklich mal eine Aufnahme macht, die für sich selbst steht, und die über Kopfhörer in einem ruhigen Umfeld gehört wird, also beispielsweise ein Audioguide in einem Museum oder einem Infozentrum, dann ist es heute ja kein Problem mehr, sowas mit Izotope zu entrauschen, ohne das Nutzsignal anzugreifen. Meine beiden Lieblingsmikrofone, also das M 990 und das M 92.1s, rauschen ja etwas mehr, aber das kann man getrost ignorieren.

Matthias

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Antwort von Frank Glencairn:

Wow, -8,2 db, das ist ne ganze Menge.

image_2024-12-04_070731072.png
Was die Mikros betrifft (Achtung Ketzer Alarm) - wie zu erwarten, minimaler Unterschied zwischen Großmembran und dem Rest, ansonsten nicht der Rede wert, schon gar nicht nach EQ/Dyn.

Und ja, ich weiß das sowas Miko-Liebhabern wie Mathias völlig gegen den Strich geht - aber das ist nun mal die Realität. Im richtigen Leben spielt es quasi keine Rolle, welches der 24 man genommen hätte, weil alle anderen Faktoren stärker sind, und die Mikrowahl komplett überschreiben.

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Antwort von Pianist:

Da kann ich im Prinzip zustimmen. Jedes dieser Mikrofone ist benutzbar, und man wird nie total verkacken. Aber gerade Leute, die sich selbst aufnehmen, wollen doch immer das Optimum rausholen, und wenn es einem selbst ein gutes und sicheres Gefühl gibt, wird auch die Aufnahme besser. Ich bin ja ein Fan der Mikrofone aus Gefell, und weiß die Qualität der M930-Familie (mit dem M 990 an der Spitze) sehr zu schätzen, würde die für andere Leute auch immer nehmen, wähle für mich selbst aber am liebsten das M 92.1s, weil die M7-Kapsel meine Stimme etwas "männlicher" macht, während sie von der M930-Kapsel etwas zu "hauchig" gemacht wird. Aus dem gleichen Grund bin ich ja ein Fan des U 87, welches aber nicht so transparent und feinauflösend wie die Mikrofone aus Gefell ist.

Wer von Hause aus eine knalligere Stimme hat, dem kan das alles recht egal sein.

Zum Pegel: Ich habe nach EBU R 128 gemischt, also auf -23,0 LUFS. Wenn ich mittels EQ die störenden Überhöhungen rausgenommen habe, konnte ich jeweils den Pegel leicht anheben.

Die Leute diskutieren ja auch über winzige Unterschiede im Abbildungsverhalten verschiedener Objektive und nehmen dann Canon K35 oder Cooke, weil ihnen Zeiss zu "clean" ist. Genau so ist es mit den Mikrofonen: wem ein TLM 193 oder ein M 930 zu "clean" ist, nimmt eben ein Röhrenmikrofon mit Übertrager, was beides etwas mit dem Klang macht, und landet dann beim M 990 oder M92.1s oder im Extremfall beim Voxorama Typ 47, was mich ja durchaus auch anlacht.

Matthias

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Antwort von pillepalle:

Ich verstehe schon, dass die Röhrenmikros die Favoriten von Matthias sind, aber für jeden der mit Ton nicht wirklich seine Brötchen verdient, natürlich ein völliger Overkill. Für die meisten einfachen Sachen, reicht natürlich auch ein relativ günstiges Mikro. Das Video zeigt aber ganz gut, dass Großmembrane schon eine deutliche und angenehme Färbung/Sound haben. Man kommt also schneller zu dem gewünschten Sound, als mit Kleinmembranen.

Für mich täte es auf jeden Fall auch eine Großemembran mit Transistor. Für alles was ich mache wäre mir die Röhre den Aufpreis nicht wert.

VG

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Antwort von Frank Glencairn:

Pianist hat geschrieben:

Zum Pegel: Ich habe nach EBU R 128 gemischt, also auf -23,0 LUFS. Wenn ich mittels EQ die störenden Überhöhungen rausgenommen habe, konnte ich jeweils den Pegel leicht anheben.



Verstehe - ich denke das ist ähnlich wie bei Video.
Wenn man 800% in ein Standbild rein zoomen muß um irgendwelche Unterschiede zu sehen, dann sind die Unterschiede offensichtlich nicht relevant.

Bei Audio ist es halt der berühmte "wirklich teure Kopfhörer" der immer bemüht wird - wenn man den schon braucht, weil normal nix zu hören ist, dann ist es meistens ebenfalls nicht relevant.

Unabhängig davon hab ich natürlich auch volles Verständnis für Technik Nerds, die Spaß mit sowas haben.
Gut gemachter Vergleich, und wahrscheinlich besser und umfangreicher als das meiste, was sonst so auf YT rumgeistert.

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Antwort von pillepalle:

Wobei der von Matthias eingesetze HD25 eher ein billiger Kopfhörervertreter ist. Aber wenn man den gut kennt, dann kann man damit auch gut arbeiten. Der Objektivvergleich passt da schon ganz gut und bei Mikrofonen werden für manch alte Modelle ähnliche Mondpreise bezahlt, wie für alte Optiken.

VG

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Antwort von Frank Glencairn:

pillepalle hat geschrieben:

Für mich täte es auf jeden Fall auch eine Großemembran mit Transistor. Für alles was ich mache wäre mir die Röhre den Aufpreis nicht wert.
Ich frage mich immer, was man am Ende tatsächlich von all dem Aufwand hört.
Über Handy Lautsprecher und BT Ohrstöpsel brauchen wir ja erst gar nicht reden.
Solche Sachen wie Matthias sie macht, werden bestenfalls im TV oder am Rechner angeschaut, die Qualität der durchschnittlichen Lautsprecher ist auch da bekannt.

Mich würde mal interessieren, was passieren würde. wenn Matthias ein schreddliges Billigmicro nimmt, aber alles andere (Raum, Sprache, Post) genau so macht wie mit den anderen 24, und man das fertige Ergebnis (also ein Clip mit zusätzlich Musik und Atmo) dann auf durchschnittlichen Endverbraucher Geräten sieht/hört.

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Antwort von rush:

Kannst du den Text mittlerweile im Schlaf @ Matthias? ;-)

Krasser Aufwand und ein fettes Portfolio an hochpreisigen Mikrofonen - auch wenn das ein oder andere geliehen ist.

Hatte jetzt noch nicht die Gelegenheit über Kopfhörer/Monitore abzuhören - aber am Smartphone sind die Unterschiede faktisch nicht oder maximal marginal wahrnehmbar im Schnelldurchlauf.

Für mich sind Mikrofone der Oberklasse daher auch eher Overkill. Also ich meine einen oder zwei "Klassiker" im Portfolio zu haben kann ich verstehen - aber dann hört's für mich auch langsam auf und driftet ganz schnell in den Bereich Liebhaberei ab.

Zumal es eben auch im Budget Bereich extrem spannende Mikrofonen gibt die teils eine seichte und wunderbare Färbung mitbringen und je nach Stimme schmeichelnd daherkommen können. Zumal das alles on top auch super subjektiv ist und mit EQing und etwas Post nicht mehr reproduzierbar ist.

Wenn ich mal einen Abend Zeit finde werde ich mir den Vergleich nochmal etwas genauer anhören - aber ehrlich gesagt zeigt ein solcher Großtest das die Hersteller hier alle nur mit Wasser kochen und es eher um Nuancen und subjektive Wahrnehmung geht was "gefällt".

PS.... Für meine Begriffe hast du - insbesondere bei den Großmembranern einen relativ großen Sprechabstand gewählt. Bewusst?
Insbesondere der Nachbesprechungungseffekt solcher Mikrofone kann aber auch spannend sein und einen deutlichen Unterschied machen.

Beim Shure bist du dann instinktiv auch etwas näher heran weil es bekanntermaßen eher etwas schwach daherkommt...

Danke für die Arbeit und den Aufwand allemal ;-)

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Antwort von pillepalle:

@ Frank

Natürlich würden die meisten Zuschauer wenig davon merken. Da lauscht auch niemand nach Unterschieden im Sound.

Aber wenn man z.B. Musik aufnimmt, dann kann die Wahl eines passenden Mikros schon den Unterschied machen. Und bei etwas anspruchsvolleren Sprachaufnahmen sicher auch. Ob man dann die Kunden dafür hat, die das auch bezahlen und verstehen, ist eine andere Frage. Die meisten werden das vermutlich nicht. Ich z.B. ganz sicher nicht. Mein wichtigster Kunde möchte meist den Lavaliersound möglichst trocken haben, obwohl der geangelte so viel besser klingt. Aber für Social-Media ist das scheinbar relativ egal. Da geht es nur um Verständlichkeit, nicht um Schönheit, oder die Nuance.

VG

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Antwort von Pianist:

"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Gut gemachter Vergleich, und wahrscheinlich besser und umfangreicher als das meiste, was sonst so auf YT rumgeistert.
Das war ja der Grund, warum ich das gemacht habe... :-)

Der Vergleich zeigt übrigens, dass man nicht die teuersten Mikrofone braucht, um gute Aufnahmen zu machen. Wenn heute jemand neu anfängt, und erst mal nur ein einziges Mikrofon kaufen möchte, würde ich ihm wohl ein MKH 416 empfehlen. Damit kann er draußen angeln und drinnen Kommentar aufnehmen. Auch das OC 818 aus Wien liegt bei unter 1.000 EUR und hat vor allem in der Mischung eine ziemlich gute Figur gemacht.

Mein persönlicher Preis-Leistungs-Sieger wäre wohl das M 930 Ts, da holt man mit einem mehr als doppelt so teuren Mikrofon kaum noch mehr raus.
pillepalle hat geschrieben:
Wobei der von Matthias eingesetze HD25 eher ein billiger Kopfhörervertreter ist. Aber wenn man den gut kennt, dann kann man damit auch gut arbeiten. Der Objektivvergleich passt da schon ganz gut und bei Mikrofonen werden für manch alte Modelle ähnliche Mondpreise bezahlt, wie für alte Optiken.
Ja, die Leute kaufen irgendwo für astronomische Summen ein U 47 in unbekanntem Zustand, um es dann noch mal für Unsummen überholen zu lassen. Da würde ich dann ein nagelneues M 92.1s aus Gefell empfehlen, da hat man eine originale M7-Kapsel und keinerlei Kummer. Und das zu einem Bruchteil des Preises.

Früher konnte ich den HD 25 überhaupt nicht leiden, inzwischen habe ich davon vier Stück im Einsatz, zwei blaue und zwei gelbe. Wenn man die Kabel direkt reinlöten lässt, hat man auch keine Wackler mehr. Klanglich kann ich damit besser bewerten als mit DT 770 oder DT 990.
rush hat geschrieben:
Für meine Begriffe hast du - insbesondere bei den Großmembranern einen relativ großen Sprechabstand gewählt. Bewusst?
Insbesondere der Nachbesprechungungseffekt solcher Mikrofone kann aber auch spannend sein und einen deutlichen Unterschied machen.

Beim Shure bist du dann instinktiv auch etwas näher heran weil es bekanntermaßen eher etwas schwach daherkommt...
Der Abstand sieht fast größer aus als er ist. Du schätzt ihn vermutlich so auf 40 cm ein, dabei waren es ungefähr nur 30 cm. Ich wollte auch nicht rein technisch rangehen, und nun überall genau den gleichen Abstand nehmen, sondern wenn ich weiß, dass ein Mikrofon wie das SM7B für Nahbesprechung ausgelegt sind, mache ich das natürlich auch so.

In einem guten Raum sollte aber ein gewisser Abstand schon da sein, das kommt der Luftigkeit der Aufnahme sehr zugute.

Auf einem Smartphone-Lautsprecher sind die Unterschiede minimal, aber schon wenn da jemand einen vernünftigen Kopfhörer anschließt, sieht es anders aus. Viele Unterschiede hört man auch eher so im direkten Vergleich, das Gehirn bügelt ansonsten ja vieles weg. Aber man soll sich ja auch selbst beim Sprechen wohlfühlen, daher ist es schon gut, wenn man Mikrofone einsetzt, wo die Sprecherinnen und Sprecher schon bei der Aufnahme hören, dass es gut klingt.

Und es ist immer gut, wenn sich eine Stimme schon von Hause aus in der Mischung gut durchsetzt, und da ist man eben mit einem U 87 oder einem M92.1s weiter vorne, wobei letzteres feiner und transparenter klingt. Außerdem ist mir eine sehr saubere Wiedergabe der S-Laute wichtig, und auch das macht die M7-Kapsel (im M 92.1s und im MT 71s, welches ich aber nicht mit im Video habe) hervorragend. Ich höre meine Filme ja oft, wenn ich dabei bin, wenn sie beispielsweise in großen Sälen wiedergegeben werden. Und da bin ich einfach daran interessiert, dass das alles so gut wie möglich klingt. Meine Stimme ist ja nun nicht so besonders "knallig", daher wird sie von der M930-Familie etwas zu "hauchig" wiedergegeben, während die M7-Kapsel aus Gefell oder auch die K870/67 im U 67 oder U 87 sie etwas "männlicher" macht. Wenn ich das weiß, kann ich diesen Umstand ja für mich nutzen.

Matthias

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Antwort von pillepalle:

Ich habe den HD26 Pro auch gerne genutzt. Hat den gleichen Schallwandler wie der HD25, Ist aber besser gebaut (bequemer), hat wechselbare Ersatzkabel und einen zuschaltbaren ActiveGuard-Hörschutz für Lastspitzen. Bin aber mittlerweile wieder beim eher höhenlastigen DT880 Pro gelandet. Mit beiden kann ich lange und ermüdungsfrei arbeiten. Jedes Jahr ein neues Ohrpolster, sollte man sich dafür gönnen. Dann kann man die über viele Jahre nutzen.

VG

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Antwort von Jörg:

pillepalle erzählt
Bin aber mittlerweile wieder beim eher höhenlastigen DT880 Pro gelandet ich habe zu meinen (nun mit mittlerweile 40 jahren, schon sehr betagten)
DT 880 Studio, und dem DT 990 gerade einen DT 770 pro angeschafft.
Es ist erstaunlich, welch guten Eindruck die Oldies noch machen.
Am Rechner kannst du kaum einen Unterschied hören, erst am Hifi amp erkennt man deutlicher die Unterschiede.

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Antwort von Pianist:

Beim DT 770 pro höre ich Probleme, wo keine sind. Der gibt die S-Laute nicht sauber wieder, daher verwirrt der mich.

Matthias

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Antwort von Jörg:

Ich habe mir deinen Mic Beitrag gerade mal auf dieses Problem hin
angehört.
Mir fällt die, von dir bemängelte, S Laut Wiedergabe, nicht negativ auf.
Das 770 wird hier ja von etlichen Mitgliedern genutzt, vielleicht haben
die ähnliche Erfahrungen wie du.

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Antwort von pillepalle:

Ist ja auch vor allem eine Frage der Anwendung, ob man einen geschlossenen, einen halboffenen, oder einen offenen Kopfhörer nimmt. Am Set, oder als Monitor bei der Aufnahme, macht ein Geschlossener nun mal Sinn.

Mit zunehmenden Alter hört man einfach auch weniger Höhen. Daher gefällen mit die Beyer vermutlich auch recht gut :)

VG

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Antwort von Pianist:

Ich habe gerade aus Spaß noch mal meine sämtlichen Kopfhörer durchgetestet: DT 770 pro, DT 990 pro, DT 100, Austrian Audio Hi-X 65, AKG K-371, Audio Technica ATH M50 X und Sennheiser HD 25. Nur letzterer liefert ein Klangbild, welches ungefähr der Lautsprecherwiedergabe über Geithain RL 940 entspricht. Alle anderen machen etwas total anderes und irritieren daher mehr, als dass mit ihnen irgendeine Beurteilung möglich wäre. Die meisten sind untendrum zu "dünn" und obenrum zu "spitz".

Es hat schon seinen Grund, warum ich inzwischen vier HD 25 im Einsatz habe. Das ist insofern lustig, weil ich den HD 25 ursprünglich überhaupt nicht leiden konnte.

Matthias

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Antwort von Cinemator:

pillepalle hat geschrieben:
Ich verstehe schon, dass die Röhrenmikros die Favoriten von Matthias sind, aber für jeden der mit Ton nicht wirklich seine Brötchen verdient, natürlich ein völliger Overkill. Für die meisten einfachen Sachen, reicht natürlich auch ein relativ günstiges Mikro. Das Video zeigt aber ganz gut, dass Großmembrane schon eine deutliche und angenehme Färbung/Sound haben. Man kommt also schneller zu dem gewünschten Sound, als mit Kleinmembranen.

Für mich täte es auf jeden Fall auch eine Großemembran mit Transistor. Für alles was ich mache wäre mir die Röhre den Aufpreis nicht wert.

VG
Ich gehöre auch zu denen, die Röhren-Mikros gut finden. Es gibt auch Modelle, die nicht so teuer sind und trotzdem Stimmen wärmer, voller und nuancierter hervorbringen können. Manche "dünne" Stimme kann damit verbessert werden.

Fürs Heimstudio eignet sich z.B. das "the t.bone" Retro Tube II für 222,00 Euro. Baubedingt hat es einige Nachteile, steht aber klanglich recht gut da, und darauf kommt es ja manchmal an. Sonst muß man eher das 5-fache ausgeben.

Wie gesagt, eigentlich nur fürs Heimstudio. Und dass es nachher kaum jemand - wie bei allen Röhren-Mikros - raushört, muß man eben in Kauf nehmen. Zumindest kann man ja selbst genau hinhören und sich daran erfreuen.

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Antwort von Pianist:

Jedenfalls hat mein Vergleich ganz klar gezeigt, dass man auch schon für 2.500 EUR extrem gute Röhrenmikrofone bekommt, mit denen man zu besten Ergebnissen kommt. Man muss nicht 5.000, 8.000 oder 12.000 EUR ausgeben.

Und übrigens: schon wenn das dazu führt, dass sich die Sprecherinnen und Sprecher bei der Aufnahme gut fühlen, hat das ja Auswirkungen auf die Qualität des Vortrages und somit auch auf die Qualität der Aufnahme.

Matthias

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Antwort von freezer:

Danke für diesen aufwändigen Vergleich.

Abgehört bei mir im Studio über Adam A7X und Adam Sub 10 MKII.

Am besten gefallen haben mir Neumann TLM 103 und M149, sowie das Gefell M930 und Neumann BCM 104 (beide schöner Klangcharakter).
Ebenfalls gut die Sennheiser MK50 und MKH416, sowie das Schoeps MK 41 (sehr fokussiert) und Austrian Audio OC 818 (seidig schon ohne EQ/DYN).

Schlecht fand ich Neumann TLM 170 R, Microtech Gefell UM 92.1s, Sennheiser MD 441 und am schlechtesten Voxorama Typ 47 und Shure SM7B.

Das Neumann M 49v reagierte ganz unangenehm schon auf kleine Abstandsänderungen deinerseits.

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Antwort von Pianist:

Ja, das M 49v hat mir auch nichts gegeben. Das M 149 schon eher. Was fandest Du denn am UM 92.1s und am Voxorama so schlecht? Ich habe mir ja inzwischen ein M 92.1s und ein MT 71s zugelegt und bin damit äußerst zufrieden.

Klänge ein heute gekauftes TLM 103 so wie das alte, wäre das tatsächlich eine schöne Lösung.

Das OC 818 fand ich in der Mischung besser als einzeln. Dass die K89-Familie (U 89, TLM 170, TLM 193) nicht so zu mir passt, wusste ich schon vorher. Es gibt aber Stimmen, wo sowas gut ist.

Matthias

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Antwort von freezer:

Pianist hat geschrieben:
Ja, das M 49v hat mir auch nichts gegeben. Das M 149 schon eher. Was fandest Du denn am UM 92.1s und am Voxorama so schlecht? Ich habe mir ja inzwischen ein M 92.1s und ein MT 71s zugelegt und bin damit äußerst zufrieden.
Ich fand das UM 92.1s sehr dünn (gerade bei Deiner Stimme) und unangenehm scharf. Zudem bringt es das kratzige Deiner Stimme zum Vorschein. Für mich wäre es alles andere als die erste Wahl für Dich als Sprecher.
Das Voxorama hatte für mich geradezu gruslige Abbildung der Zischlaute und wenig Charakter, zwar besser nach EQ/DYN trotzdem empfand ich es gegenüber dem zB BCM 104 als fad und Deiner Stimme nicht förderlich.

Ich muss dazu anmerken, dass die Adam Lautsprecher durch ihre speziellen X-ART Bändchenhochtöner die Höhen mit chirurgischer Präzision darstellen.

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Antwort von Pianist:

Dann verfälscht das möglicherweise, so wie es auch viele Kopfhörer tun. Gerade die M7-Kapsel ist an sich für ihre sehr saubere Abbildung der S-Laute berühmt. Und gerade das, was Du als "kratzig" bezeichnest, will ich ja haben, weil es meine Stimme etwas "männlicher" macht, während die M 930-Familie sie ein wenig "hauchiger" macht. Das ist ja auch der Vorteil des U 87, das macht das auch, also etwas kerniger, allerdings eben nicht so transparent und feinzeichnend wie die Mikrofone aus Gefell. Dass die M7-Kapsel untenrum nicht so andickt, ist eigentlich ein Vorteil, weil dadurch die Gefahr sinkt, dass der relativ kleine Raum eine gewisse "Boxigkeit" bekommt. Das ist sehr geschickt gemacht. Man kann ja nachträglich wunderbar unten was reindrehen, um für mehr Fundament zu sorgen. Ich hätte zum Beispiel überhaupt nicht damit gerechnet, dass das M 92.1s bei mir so gut funktioniert, weil es (anders als die M 930-Familie) keine strenge Niere ist, sondern eher eine "eingedellte Kugel". Das erweist sich in der Praxis aber als Vorteil.

Beim Voxorama ist es ein wenig eigenartig, dass da eine Senke im Bereich zwischen 500 und 800 Hz ist, dadurch klingt es ein wenig "hohl". Und man könnte es sinnvoll eigentlich nur mit einem Deckenstativ betreiben, womit man sich dann wieder die schnelle Wechselmöglichkeit zwischen Sitzen und Stehen nimmt, weil das Mikrofon dann nicht automatisch mitfährt.

Das BCM 104 fand ich tatsächlich auch ganz interessant, hatte vor langer Zeit auch mal eins im Bestand, aber es ist dann unter dem Strich schon zu "schepperig", das kann man auch mit noch so gutem EQing nicht in den Griff bekommen. Das müsste dann in Deiner Wiedergabe-Situation eigentlich sogar noch unangenehmer rüberkommen, von daher bin ich ein wenig verwundert, dass es Dir gefällt.

Aber ist es nicht wirklich erstaunlich, wie unterschiedlich so die Geschmäcker sind?

Matthias

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Antwort von pillepalle:

Pianist hat geschrieben:
Aber ist es nicht wirklich erstaunlich, wie unterschiedlich so die Geschmäcker sind?
Das ist wie bei Wein. Hauchiges Bouqet mit kratiziger Note und boxig im Abgang :)

VG

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Antwort von Frank Glencairn:

... und nicht vergessen, das richtige Weinglas dabei zu benutzen, weil der Wein aus nem anderen Glas natürlich völlig anders schmeckt ;-)

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Antwort von Pianist:

Ich finde nicht, dass man das vergleichen kann. Wir hören doch, dass verschiedene Mikrofone sehr unterschiedlich klingen. So wie verschiedene Objektive unterschiedlich abbilden. Dein Einwurf wäre nur dann passend, wenn wir hier darüber diskutieren würden, dass Mikrofone unterschiedlich klingen, wenn man unterschiedliche Stative verwendet.

Matthias

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Antwort von pillepalle:

...auch unterschiedliche Kabel :) Nein. War nur Spaß. Klar gibt es Unterschiede. Nur wird's bei zuvielen Adjektiven eben auch schnell etwas schwurbelig.


@ Frank

Und ja, Wein schmeckt aus unterschiedlichen Gläsern auch anders. Trink den mal aus der Kaffetasse :)

VG

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Antwort von Pianist:

pillepalle hat geschrieben:
...auch unterschiedliche Kabel :) Nein. War nur Spaß.
Zumindest kommen verschiedene Mikrofonleitungen mit Einstreuungen unterschiedlich gut klar. Das Nutzsignal klingt da zwar nicht anders, aber die Störungen sind weniger oder mehr.

Matthias

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Antwort von pillepalle:

Der Punkt war einfach, so wie nicht jedem ein guter Wein schmecken muss, muss auch nicht jedem der Klang eines hochwertigen Mikrofons gefallen. Es gibt technische Unterschiede und es gibt Geschmacksfragen.

VG

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Antwort von Pianist:

Genau. Deshalb betonen Leute wie Kühnast oder Wuttke auch bei jeder Gelegenheit, dass eben nicht nur die technischen Daten entscheidend sind, sondern dass am Ende immer das Ohr entscheiden muss. So haben beispielsweise das M 930 und das M 930 Ts vollkommen identische technische Daten, klingen aber unterschiedlich. Deshalb gibt es beide.

Matthias

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Antwort von Frank Glencairn:

Pianist hat geschrieben:
Ich finde nicht, dass man das vergleichen kann. Wir hören doch, dass verschiedene Mikrofone sehr unterschiedlich klingen.
Der ganze Punkt ist: Wenn man einen bestimmten Kopfhörer und ein bestimmtes Modell, einer bestimmten Marke dazu braucht (oder überhaupt einen Kopfhörer), um überhaupt was wahrzunehmen - so wie du das oben beschrieben hast - ist es eigentlich irrelevant.
pillepalle hat geschrieben:


@ Frank

Und ja, Wein schmeckt aus unterschiedlichen Gläsern auch anders. Trink den mal aus der Kaffetasse :)
Die Frage ist doch - aus welchem Gefäß schmeckt er "richtig"?
Womöglich aus der Kaffeetasse, oder nem Pappbecher ;-)

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Antwort von Pianist:

Man braucht ja keine Kopfhörer, um die Unterschiede zu hören. Das geht auf jedem Lautsprecher mindestens genau so gut. Nicht nur im Studio, sondern auch in einem gewöhnlichen Wohnzimmer, und vor allem auch im Auto.

Oder denke mal an große Säle, wo auf einer Tagung ein Einführungsfilm läuft. Da möchte ich wirklich perfekte Ergebnisse abliefern.

Matthias

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Antwort von rush:

Naja man kann sich aber auch an einem gewissen Sound gewöhnen - wenn du zuletzt bevorzugst immer den HD25 verwendest und dann ausgerechnet dieses oder jenes Mikrofon bevorzugst, bedeutet dies nicht automatisch eine gewisse Allgemeingültigkeit.

Ich bin bis heute kein Fan des HD25ers - schon gar nicht "on Location". Viele andere, insbesondere Brillenträger schwören aber in der Tat auf ihn. Persönlich kann ich dem Ding denn nichts außergewöhnliches attestieren und nehme ihn daher eigentlich nur noch als Backup mit. Das liegt aber eben sicher auch daran das ich über die Jahre einige davon verschlissen habe bzw. mich Kabelbrüche/Kontaktprobleme plagten und das für mich in die Gesamtbetrachtung mit hineinspielt.

Generell finde ich einen solchen Vergleich extrem schwierig zu beurteilen/einzuschätzen - da gibt es viel zu viel subjektive Präferenzen und eine analytische Einschätzung ist im Bereich Audio selten das was man hintenraus haben möchte.

Natürlich kann man dann in der Post hier und da wieder was nachjustieren, aber wenn ein 250€ Mikrofon bereits Out of the Box wie so manch 10fach so teures klingt darf man zumindest berechtigten Einwand geben. Pille bringt etwa ein knapp 250€ teures t.bone Röhren Mikrofon ins Spiel - und du landest dann direkt in der 2500€ und aufwärts Klasse als Reaktion darauf ;-)

Zum Wein: in guter Gesellschaft schmeckt der selbst aus'm Kaffeebecher wahrscheinlich besser als auf einer steifen und lahmen Stehparty :-)

Gleiches gilt für Audio: ein Guter Sprecher kann auch mit dem 250€ Mic einen fesselnden Kommentar abliefern... Notfalls überklebt man halt das t.bone Logo mit dem Markenaufkleber seiner Wahl - dann fühlt sich auch der Profi-Sprecher heimisch.

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Antwort von Pianist:

rush hat geschrieben:
Naja man kann sich aber auch an einem gewissen Sound gewöhnen - wenn du zuletzt bevorzugst immer den HD25 verwendest und dann ausgerechnet dieses oder jenes Mikrofon bevorzugst, bedeutet dies nicht automatisch eine gewisse Allgemeingültigkeit.
Irgendwelche Referenzen braucht man nun mal. Und da habe ich großes Vertrauen zur Geithain RL 940. Wenn ich dann fünf verschiedene Kopfhörer vergleiche, und einer davon liefert mir ein Klangbild, welches sehr nahe am Referenzlautsprecher liegt, dann gebe ich diesem Kopfhörer natürlich den Vorzug.

Und auch bei den Mikrofonen kommen tonkundige Leute ja überwiegend auch zu ganz ähnlichen Ergebnissen. Da hängt es nun auch ein wenig von der Grundhaltung ab, also ob ich sage, das Mikrofon soll von Hause aus möglichst perfekt klingen, oder es mir wichtiger ist, dass ich es mittels EQ gut bearbeiten kann. Und da würde ich mich immer am erzielbaren Endergebnis orientieren.

Allerdings bleibt die Grundcharakteristik eines Mikrofones immer erhalten, die kann man nicht komplett verändern. Daher sollte man durchaus verschiedene Mikrofone bereithalten, die mit unterschiedlichen Stimmen unterschiedlich gut funktionieren.

Matthias

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Antwort von berlin123:

Warum hast du im Bild oben eigentlich nur die Neumann und M. Gefell dabei?

p.s. sorry für meine Nachlässigkeit, aber ich kann das gerade nicht auf guten Lautsprechern hören: reicht mein MKH50 auch für gute Sprachaufnahmen, oder muss ich doch nochmal ein Neumann kaufen?

p-p.s. In einem anderen Vergleich hab ich neulich das 102 und das 103 im Vergleich gehört, und das 102er hat mir sogar besser gefallen.

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Antwort von freezer:

"Frank Glencairn" hat geschrieben:
... und nicht vergessen, das richtige Weinglas dabei zu benutzen, weil der Wein aus nem anderen Glas natürlich völlig anders schmeckt ;-)
Wennst mal wieder in Graz bist, lade ich Dich auf einen guten Rotwein ein - aus einem Zalto-Burgunderglas. Du wirst den Unterschied tatsächlich schmecken.

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Antwort von Pianist:

Du kannst mit einem MKH 50 sehr gute Sprachaufnahmen machen, da besteht keinerlei Zweifel.

Und der Grund, warum nicht alle Mikrofone auf dem Gruppenfoto sind: Ich hatte nie alle Mikrofone gleichzeitig da, sondern habe an vier oder fünf verschiedenen Tagen aufgenommen, so über zwei Monate verteilt. Einige waren ja geliehen oder gemietet.

Auf dem Foto ist im Prinzip mein Eigenbestand plus M 49v, M 149 und U 67. Mehr Platz im Bild wäre eh nicht gewesen, so dass ich meine Kleinmembraner sowieso weggelassen habe.

Matthias

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Antwort von TheBubble:

Ich finde solche Vergleiche interessant (obwohl ich Audio an sich nie besonders spannend fand), aber eine Frage, die in meiner Vorstellung an sich die entscheidende Frage sein müsste, bleibt für mich praktisch immer unbeantwortet: Welches Mikrofon nimmt den Ton so auf, wie man ihn vor Ort hören würde? Damit man ihn, theoretisch, irgendwann exakt so wiedergeben kann?

Und ergänzend: Spielt eine "Realitätsnähe" derzeit überhaupt eine Rolle, wenn schon fast jedes Paar Kopfhörer gefühlt leicht anders klingt (und Lautsprecher sowieso)?

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Antwort von Pianist:

Diese Frage wird in der Tonmeisterei seit Jahrzehnten diskutiert. Die einen wollen die Realität "scannen", die anderen einfach eine schöne Aufnahme machen, die gut klingt. Daher ist diese Frage schlichtweg nicht zu beantworten. Das Ohr hört nun mal anders als jedes Mikrofon. Beziehungsweise ist die Frage schon zu beantworten, nämlich dass es sowas nicht gibt.

Und das klärt dann auch Deine zweite Frage: man kann immer nur versuchen, eine Lösung zu finden, die für möglichst viele Hörsituationen funktioniert. Was die Leute dann am Ende wirklich hören, darauf hat man ja ohnehin keinen Einfluss, außer man ist selbst für die Hörsituation verantwortlich.

Ist aber das gleiche mit dem Bild, weil man ja nie weiß, wie die Leute ihren Monitor oder ihren Fernseher wirklich eingestellt haben.

Matthias

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Antwort von TheBubble:

Pianist hat geschrieben:
Ist aber das gleiche mit dem Bild, weil man ja nie weiß, wie die Leute ihren Monitor oder ihren Fernseher wirklich eingestellt haben.
Völlig richtig, vor allem früher waren das teils richtige Katastrophen.

Trotzdem habe ich bei Displays immerhin eine Möglichkeit auf einen genormtes Ausgabegerät mit genormten Farbraum, Helligkeitskurve, usw. hinzuarbeiten. Das geht sogar bereits mit recht geringem Aufwand los (einfach selbst ein vom Werk aus kalibriertes Display verwenden), aber ja, man kann sich auch hier hineinsteigern und Dinge wie die genormte Umgebungsbeleuchtung umsetzen.

Nur beim Ton ist es für mich gefühlt anders, mir fehlt eine vergleichbare Festlegung, die die Richtung vorgibt und an der man sich orientieren kann.

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Antwort von Pianist:

Das geht meiner Meinung nach nur über den Erwerb eigener Hörerfahrung. Ausgangspunkt könnte dann sein, wie andere es machen, denen man gute bis sehr gute Ergebnisse zutraut. Also beispielsweise öffentlich-rechtliche Hörspiel- oder Feature-Produktionen der jeweiligen Kulturwellen. Oder bei klassischen Konzerten könnte man sich mal anhören, wie ein Wiener Neujahrskonzert klingt, oder eine Übertragung der Berliner Philharmoniker aus der "Digital Concert Hall".

Ich diskutiere meine Aufnahmen ja auch mit Leuten auf recording.de und da kommen wir im Regelfall alle unabhängig von einander zu annähernd gleichen Ergebnissen. Und weltweit auf gearspace.com ist es praktisch genauso. Es gibt da also schon allgemein gültige Grundlagen.

Matthias

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Antwort von ruessel:

Welches Mikrofon nimmt den Ton so auf, wie man ihn vor Ort hören würde? Kunstkopf.

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Antwort von Pianist:

Hier noch mal ganz kompakt zwei Aufnahmen, die zwei unterschiedliche Klangcharakteristiken abdecken: Das M 990 mit moderner Kapsel löst etwas feiner auf, hat obenrum einen etwas seidigeren Glanz, macht meine Stimme allerdings auch ein wenig "hauchiger". Das M 92.1s hat eine traditionelle M7-Kapsel und macht meine Stimme etwas "kerniger", was ihr vor allem in einer kompletten Mischung mit Atmo und Musik bei der Durchsetzung hilft.

Es kommt also immer auf das jeweils gewünschte Klangbild und den Einsatzzweck an. Das Rauschniveau beim M 92.1s ist etwas höher, bei einer Solo-Aufnahme kann man das aber mit Izotope leicht verschwinden lassen, ohne das Nutzsignal anzugreifen.

Beide Mikrofone haben einen Röhrenverstärker und einen großen Ausgangsübertrager. Beides wirkt sich sehr positiv auf den Klangreichtum aus. Das bekommt man mit transformatorlosen Mikrofonen mit Transistorverstärker nicht hin, auch wenn das MT 71s oder das M 930 wirklich sehr gut sind.

Matthias

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Antwort von freezer:

TheBubble hat geschrieben:
Ich finde solche Vergleiche interessant (obwohl ich Audio an sich nie besonders spannend fand), aber eine Frage, die in meiner Vorstellung an sich die entscheidende Frage sein müsste, bleibt für mich praktisch immer unbeantwortet: Welches Mikrofon nimmt den Ton so auf, wie man ihn vor Ort hören würde? Damit man ihn, theoretisch, irgendwann exakt so wiedergeben kann?

Und ergänzend: Spielt eine "Realitätsnähe" derzeit überhaupt eine Rolle, wenn schon fast jedes Paar Kopfhörer gefühlt leicht anders klingt (und Lautsprecher sowieso)?
Das Problem beginnt halt schon dabei - was möchtest Du aufnehmen? Und wie wiedergeben?
Bei Sprache will man in der Regel eine gute Verständlichkeit und Transparenz aber auch eine Schönungfärbung des Stimmklangs.

Bei der Stereowiedergabe über Lautsprecher gibt es ein akustisches Übersprechung vom linken Lautsprecher, der zuerst das linke Ohr erreicht und etwa 200 µs später das rechte Ohr, wobei in beiden Fällen Beugung um den Kopf sowie Interaktionen mit den Ohrmuscheln auftreten. Für eine zentrierte Phantomquelle geschieht natürlich auch der umgekehrte Weg. Die 200 µs Verzögerung zwischen dem benachbarten und dem gegenüberliegenden Lautsprecher sowie die akustische Summierung verursachen eine Einkerbung in der Frequenzantwort um 2 kHz sowie Welligkeiten in der Impulsantwort oberhalb dieser Frequenz.
Mikrofone mit Präsenz-Peaks im 2-kHz-Bereich gleichen das aus. Mischt man diese aber in 5.1 Surround, so tritt das Stereoproblem nicht auf - es gibt nur den echten Center und kein Phantom-Center. Dann klingt die selbe Stimme plötzlich zu schrill.

Bei einem Schlagzeug brauchst Du ein Mikrofon welches die schnellen Übergänge der Transienten aufzeichnen kann. Regiert das zu träge, klingen die Transienten verwaschen.

Ein komplexes Klangereignis wie zB ein großes Orchester benötigt eine großen Aufwand bei der Raumakustik und Mikrofonierung. Da reicht ein Stereopaar nicht aus. Zudem hört der Zuschauer vor Ort je nach Sitzposition das Orchester völlig anders. Die jeweiligen Abstände zu den Instrumentengruppen, die Raumreflexionen sind ganz stark an den Sitzplatz gebunden.

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Antwort von Pianist:

So isses. Deshalb gibt es ja auch die sehr umfangreichen Tonmeister-Studiengänge in Berlin und Detmold. Gibt es in Österreich sowas auch?

Für schönfärbende Sprach- und Gesangsaufnahmen nutzt man ja gerne Großmembranmikrofone, während man für perkussive Instrumente lieber Kleinmembranmikrofone nimmt, wegen der höheren Impulstreue. Aber es gibt auch Leute, die bei Sprachaufnahmen die Kleinmembraner bevorzugen. Im Prinzip kann man sogar mit einem KM 184 gute Sprachaufnahmen machen, wenn man es sinnvoll bearbeitet.

Matthias

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Antwort von freezer:

Pianist hat geschrieben:
So isses. Deshalb gibt es ja auch die sehr umfangreichen Tonmeister-Studiengänge in Berlin und Detmold. Gibt es in Österreich sowas auch?
Ja, die Kunstuni Graz bietet das zum Beispiel. Von dort kommen auch immer wieder interessante Spin Offs. Der Audioplugin-Hersteller Sonible ist so eines und hat seinen Sitz in Graz.
https://www.kug.ac.at/studium/studienan ... ningenieur
https://www.sonible.com/de/about-us/

Als AKG noch ein eigenständiges Unternehmen war, kamen viele der Ingenieure von der Kunstuni Graz bzw. TU Graz. Nachdem Samsung die Fertigung aus Österreich wegverlegt hatte, machte sich das AKG Team selbstständig:
Austrian Audio war geboren.

In Wien ist das ähnlich.
Einer der wichtigsten Anbieter von symphonischen Sample-Bibliotheken kommt aus Wien:
https://www.vsl.co.at

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Antwort von Pianist:

Wie siehst Du das als österreichischer Medien-Unternehmer eigentlich? Wenn Du jetzt ein neues Mikrofon in Deinen Sprecherraum hängen wollen würdest – läge Dein besonderes Augen- und Ohrenmerk dann auf dem OC 818, weil Du es gut findest, ein österreichisches Mikrofon zu nutzen? Oder wäre Dir das total egal? Und weißt Du zufällig, wie der ORF in dieser Hinsicht tickt?

Immerhin gibt es ja nicht so viele Länder auf der Welt mit eigenen Mikrofonherstellern. Den anderen kann es sowieso wurscht sein.

Analog dazu könnte ich mir vorstellen, dass in Wien und anderen österreichischen Städten auch deutlich mehr Bösendorfer-Flügel im Einsatz sind als Steinway oder Bechstein.

Matthias

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Antwort von Blackbox:

"Welches Mikrofon nimmt den Ton so auf, wie man ihn vor Ort hören würde?"

Eine eins zu eins Reproduktion des Klangs vor Ort ist in aller Regel aus guten Gründen überhaupt nicht wünschenswert, von der prinzipiellen Nicht-Machbarkeit mal ganz abgesehen.
Gerade im Musikbereich geht es darum mit tontechnischem Können und ggf. mit musikwiss. Expertise eine Klangwelt zu schaffen, die sich am Inhalt und der ästhetischen Qualität des 'content' orientiert.
Es gab vor allem mal zu Beginn der CD-Zeit Versuche puristisch zB aus der 10. Reihe Mitte eines Konzertsaals xy mit nur zwei Mikrofonen möglichst auch noch im 'natürlichen' Ohrabstand ohne spätere Dynamikbearbeitung (96dB-DR Digitaleuphorie) aufzunehmen. Da die Ergebnisse - wie zu erwarten - unbefriedigend und konsumentenuntauglich ausfielen, verschwanden solche Experimente dann schnell wieder im Kuriositätenkabinett.
In der Regel sollten Aufnahmen (etwa im klassischen Bereich oder akustischen Jazz etc.) hörbar machen was in der jeweiligen Komposition/Interpretation passiert (also zB die Partitur hörbar repräsentieren incl. der Hornstimme, die 'live' oft im Raumbrei untergeht, etc.), es soll eine für die Musik adäquate Raumillusion erzielt werden mit ansprechendem Umhüllungsgrad, die Dynamik soll ästhetisch passend und Wohnzimmertauglich eingegrenzt werden, usw.
All das ist eher das Gegenteil von dem Ansatz mit 'idealen' Mikrofonen einen Ohrersatz vor Ort aufzustellen.
Wie oben schon geschrieben ist bei all dem die grundlegende Problematik der diversen Lautsprecherwiedergaben zu berücksichtigen, teils ist auch Monokompatibilität wichtig.
Das üblich gewordene Stereo hat neben vielen erheblichen Vorteilen auch, wie oben schon beschrieben, einige spezifische Nachteile, und das Ideal von 'unverfälschter Wiedergabe' ist da eh nicht zu erreichen.
Das geht am besten bei den zwei Extremen, nämlich der unterschätzten Mono Wiedergabe, und andererseits in immersionsfähigen Räumen mittels Wellenfeldsynthese (Hochschule Detmold hat nen interessanten WFS-Konzertraum mit >300 Lautsprechern) oder mittels umfangreicher Surroundinstallation (9.1.4, 9.2.6, etc.)

Ähnlich wie beim Bild (wo soll die Schärfe/Unschärfe liegen ...) sind jedenfalls immer Entscheidungen zu treffen wie das künstliche Produkt 'Tonkonserve' passend mit möglichst guter Illusion gestaltet bzw. gegenüber einer vermeintlich 'echten' vor-Ort Zweiohrenrealität um-gestatet werden soll.
Kunstkopfaufnahmen musikalischer Aufführungen kommen den Realwahrnehmungen prinzipiell zwar u.U. am nächsten, aber die Einschränkungen sind doch recht groß:
- klingt über Lautsprecher schlecht
- klingt bei jedem Hörer komplett unterschiedlich, es sei denn es wurde eine individuelle HRTF angefertigt und in die Wiedergabekette integriert
- Verbesserungen der klanglichen Schwächen von zB Reihe10 Mitte sind nicht möglich, das Horn etwa bleibt stumm, Direktheit/Tiefenstafflung ist unbefriedigend usw.
Kommt Film dazu wird's zusätzlich unpraktisch, etwa wenn es bei Nahaufnahme der Oboistin leider keinen wahrnehmbarer Oboenklang auf die Ohren gibt.
Interessant ist das m.E. eher für Hörspiele, oder für Sachen, die eingens für Kunstkopfaufnahme konzipiert sind (was dann aber ebenfalls meist ziemlich artifiziell ist), sowie für Anwendungen für seheingeschränkte Personen, die dann idealerweise eine individuelles HRTF-file an die Hand bzw. auf's Ohr kriegen.
Kurzum:
bis auf Ausnahmen ist es überhaupt nicht der Job des Tonschaffenden 1zu1 Abbilder einer vor-Ort Realität zu schaffen, sondern es geht immer um Gestaltung/Interpretation, also Neugestaltung, dieser 'Klangquellen-im-Raum-Realität'.
Dabei allerdings ist es höchst hilfreich Mikrofone zur Hand zu haben, die möglichst verzerrungsarm und frequenzlinear mit möglichst präziser (also kalkulierbarer) Richtcharakteristik und Transiententreue Schall in Strom umwandeln können.
Wissen und Erfahrung rund um den Einsatz der 'färbenden' Mikrophone bei Multimikrofonierung und Sprecher:innen-aufnahmen ist allerdings auch sinnvoll und (zB im Pop/Rock) teils notwendig, da der Sound schon mal eine gewissen Richtung kriegt, und sich bestimmte Mikrofonauswahlen nicht im Nachhinein umbearbeiten lassen (Z.B. Bändchen vs. Tauchspule, etc.). Die angestrebten Frequenzbereiche für das jeweilige Instrument können durch Mikrofonauswahl etwas vorgeformt werden, der HiHat kann penetrante Schärfe genommen oder gegeben werden usw.
Die Nichtlinearitäten oder die träge Transientenübertragung einiger Mikrofone kommen dann den Zielvorstellungen schon mal etwas entgegen, man kriegt das dann quasi 'out of the box', was ansonsten mühsam mit PlugIns nachgebaut werden müsste, wobei ja der übertriebene Einsatz von PlugIns den Sound nicht gerade besser macht.

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Antwort von Pianist:

Ja, sehr schön zusammengefasst. Und am Ende macht ja auch zuhause die private Hörsituation einen Unterschied. Da müsste der Raum dann auch recht groß und akustisch behandelt sein, damit er mitspielt. Ob es übrigens so eine erstrebenswerte Lösung wäre, in Reihe fünf einen KU-100 hinzustellen, und dann zu hoffen, dass man zuhause mit einem offenen Kopfhörer dasselbe hört, was man als Zuhörer im Saal gehört hätte, da melde ich zumindest Zweifel an.

Wenn jemand eine entsprechende Aufnahme hat, von mir aus auch mit einem Ohrwurm, dann höre ich mir das gerne an. Muss nur mal schauen, welcher meiner zahlreichen Kopfhörer überhaupt ein offenes System hat, die werden eher geschlossen sein.

Matthias

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Antwort von ruessel:

Ein komplexes Klangereignis wie zB ein großes Orchester benötigt eine großen Aufwand bei der Raumakustik und Mikrofonierung. Da reicht ein Stereopaar nicht aus. Habe ich schon öfters gepostet, ein DIY Stereopaar, direkt aufgenommen 2014 auf einer Canon XHA1 Kamera, klingt doch nicht schlecht. Davon wurden damals sogar CDs gepresst (von der Audiotonspur der Kamera):

Konzert für Klarinette und Orchester KV 622 Allegro:

https://vimeo.com/86261045

Konzert für Klarinette und Orchester KV 622 Adagio:

https://vimeo.com/87032740


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Antwort von Pianist:

Das klingt wirklich nicht schlecht, aber ich hätte schon so das eine oder andere Fragezeichen bezüglich der Verteilung der Phantomschallquellen auf der Stereobasis. Und ich wundere mich, dass da ziemlich viel Nachhall genau aus der Mitte kommt. Ist der nachträglich hinzugefügt worden?

Matthias

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Antwort von rabe131:

Pianist hat geschrieben:
Wie siehst Du das als österreichischer Medien-Unternehmer eigentlich? Wenn Du jetzt ein neues Mikrofon in Deinen Sprecherraum hängen wollen würdest – läge Dein besonderes Augen- und Ohrenmerk dann auf dem OC 818, weil Du es gut findest, ein österreichisches Mikrofon zu nutzen? Oder wäre Dir das total egal? Und weißt Du zufällig, wie der ORF in dieser Hinsicht tickt?

Immerhin gibt es ja nicht so viele Länder auf der Welt mit eigenen Mikrofonherstellern. Den anderen kann es sowieso wurscht sein.

Analog dazu könnte ich mir vorstellen, dass in Wien und anderen österreichischen Städten auch deutlich mehr Bösendorfer-Flügel im Einsatz sind als Steinway oder Bechstein.

Matthias
In der Staatsoper in Wien hatten sie früher für alles das AKG C414 verwendet, jetzt vor allem auch Schoeps aus der Colette-Serie. Ja, es stehen dort überall Bösendorfer-Flügel. Aber wenn
das nicht so üppig (staatlich) finanziert wäre, würde das wohl keiner sonst bezahlen.

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Antwort von rabe131:

Ergänzend: die Ö1 Hörfunk Leute laufen immer noch mit dem AKG C1000s herum.
Ist wohl nicht immer das Preisschild, was eine Sache interessant macht.

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Antwort von BildTon:

Pianist hat geschrieben:
Meine beiden Lieblingsmikrofone, also das M 990 und das M 92.1s, rauschen ja etwas mehr, aber das kann man getrost ignorieren.

Matthias
Vielen Dank Matthias für deine große Mühe und das exakte Arbeiten.

Für mich als Laien klingen eigentlich alle Aufnahmen mit den Handy Lautsprecher sehr professionell. Darf ich fragen, was der Vorteil bei deinen Lieblingsmikrofonen, also das M 990 und das M 92.1s, ist?

Vielleicht sollte ich auch die Aufnahmen mit einem hochwertigen Kopfhörer anhören.

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Antwort von Pianist:

BildTon hat geschrieben:
Darf ich fragen, was der Vorteil bei deinen Lieblingsmikrofonen, also das M 990 und das M 92.1s, ist?
Aus meiner Sicht decken beide Mikrofone zwei sehr unterschiedliche Klangsignaturen ab, und dies jeweils am oberen Ende der Qualitätsskala.

Das M 990 hat die Kapsel des M 930, also eine moderne Entwicklung aus den 90er Jahren, die mit einer Mylar-Membran bespannt ist. Diese Kapsel zeichnet sich durch eine sehr feine Auflösung, Offenheit und hohe Transparenz aus. Also im Vergleich beispielsweise zum U 87 ist es, wie wenn man einen Vorhang wegzieht, auch wenn der nur dünn und seidig ist. Der Übertrager und die Röhre machen das Signal wärmer, schöner und runder im Vergleich zum M 930, welches (wie beispielsweise das Neumann TLM 107) ein wenig "kühl" wirkt. Allein schon der Übertrager macht da einen großen Unterschied, daher produziert Mikrotech Gefell das M 930 seit vielen Jahren auch in einer Variante mit Übertrager, dann heißt es M 930 Ts (für trafosymmetriert). Aber schon mit einem gewöhnlichen M 930 bekommt man schönere Aufnahmen hin als Beispielsweise mit einem neuen TLM 103, welches man erst mal 20 Jahre liegenlassen müsste, damit es nicht mehr so nervig klingt. Das Sprecher-Ensemble des WDR hat das M 930 zum Lieblingsmikrofon gewählt.

Das M 92.1s ist technisch fast vollkommen identisch mit dem M 990, bis auf die Kapsel: Da steckt eine traditionelle M7 drin, wie sie damals von Georg Neumann und dem Vater des Microtech-Gefell-Miteigentümers Kühnast entwickelt wurde. Da ist die Membran mit einem PVC-Material bespannt. Das altert über die Jahrzehnte zwar mehr und anders als Mylar, kann dann aber neu bespannt werden. Heute wird die M7 nur noch in Gefell und von Familie Thiersch gefertigt (die liefert sie dann an verschiedene Firmen, die U47-Nachbauten herstellen). Charakteristisch für die M7 ist, dass sie etwas mittenbetonter ist, so wie eine K870/67 im U 87 oder U 67, ohne jedoch ins "Knorzige" abzugleiten. Gleichzeitig gibt sie sie S-Laute extrem sauber wieder. Das sorgt dafür, dass die Aufnahme sich in der Mischung immer ein wenig besser durchsetzt als mit anderen Kapseln.

Es gibt aber noch einen weiteren Unterschied: Die M930-Kapsel ist sehr bass-stark. Das kann in recht kleinen Räumen zum Problem werden, da muss man untenrum sehr präzise EQen, weil selbst ein akustisch gut ausgebauter Raum, wenn er klein ist, zu einer gewissen "Boxigkeit" neigt. Die M7 ist keine ganz so strenge Niere, öffnet sich nach unten hin etwas weiter, betont dafür aber die Bässe nicht so extrem. Daher liefert sie in kleinen Räumen eine sehr saubere Aufnahme, und man kann mittels EQ der Stimme ohne Probleme ein wenig mehr Fundament geben.

Mein Fazit: Weibliche Stimmen nehme ich eher mit dem M 990 auf, und mich selbst und andere Kerle eher mit dem M 92.1s. Da die mechanisch identisch sind, kann man sie auch schnell tauschen, und es reicht eine Aufwärmzeit von 10 Minuten. Muss nur mal schauen, ob es Leute gibt, die sich davon ablenken lassen, dass dann ggf. das bronzefarbere Mikrofon in der silbernen Spinne hängt. Dann muss ich alles wechseln.

Das MT 71s ist jedenfalls sehr nahe dran am M92.1s und das M 930 Ts ist sehr nahe dran am M 990. Also wer keine Röhre haben will, käme auch mit Transistormikrofonen sehr weit. Das M 1030 hingehen ist sehr nahe am M 930 ohne Ts, wirkt bei mir auch ein wenig zu "hauchig".

Nachteil der beiden Röhrenmikrofone: man kann sie nicht einfach an einem Mika-Arm betreiben, weil der eben auf 3pol-XLR festgelegt ist, während man es bei denen ja mit einem 7pol-Großtuchel zu tun hat. Das M 92.1s ist (anders als das MT 71s erstaunlicherweise) trotz Spinne relativ körperschallempfindlich, so dass ich jetzt wieder mein Rollstativ in Betrieb genommen habe, welches ansonsten eher so in Hörspielkomplexen verwendet wird. Damit ist das Mikrofon vollständig vom Tisch entkoppelt. Wenn mal jemand im Stehen sprechen möchte, muss ich eben das Stativ höhermachen, und dann den Tisch hochfahren. Mal schauen, ob mir da noch was einfällt.

Jedenfalls muss man keine Unsummen für ein M 49v, ein U 67 oder gar für diese Telefunken/Neumann-Nachbauten aus den USA ausgeben, die allesamt zwischen 6.000 und 12.000 EUR kosten. Davon wird es definitiv nicht besser.

Matthias

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Antwort von pillepalle:

Pianist hat geschrieben:
Muss nur mal schauen, ob es Leute gibt, die sich davon ablenken lassen, dass dann ggf. das bronzefarbere Mikrofon in der silbernen Spinne hängt. Dann muss ich alles wechseln.
Das ist natürlich ein riesen Problem in jedem Studio... Leute die sich von Mikrofonspinnen ablenken lassen ;)

VG

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Antwort von Pianist:

Du ahnst nicht, wovon sich die Leute so alles ablenken lassen. Es gibt eine Gebärdensprachlerin, für die muss ich immer extra die Studiouhr ausschalten gehen, habe sie schon auf einen eigenen Sicherungskreis legen lassen, damit ich nicht immer ein schwarzes Tuch davorhängen muss.

Matthias

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Antwort von BildTon:

Pianist hat geschrieben:

Mein Fazit: Weibliche Stimmen nehme ich eher mit dem M 990 auf, und mich selbst und andere Kerle eher mit dem M 92.1s. Da die mechanisch identisch sind, kann man sie auch schnell tauschen, und es reicht eine Aufwärmzeit von 10 Minuten.
Oh, als Laie hast du mir gerade einen Einblick in eine Welt von Mikrofon Kenntnis gegeben die mir bisher fremd war. Es ist wahrscheinlich wie man guten Wein speziell zu jedem Essen anders aussucht.

Deine Mikrofone kosten ungefähr etwa 3000 Euro pro Stück.

Wie siehst du denn die YouTube und Podcast Szene wo oft neben einem speziellen Gamer Bürostuhl auch ein großes Mikrofon zu sehen ist. Shure SM 7 dB für etwa 500 Euro oder etwas günstiger von Rode.

Warum verwenden die YouTube Sprecher nicht die von dir genannten Mikrofone?

Vielleicht geben YouTube Stars nur 300 Euro aus und Tonstudios 10 mal mehr?

Oft habe ich bei YouTube Sprecher auch den Eindruck, dass das Mikrofon umso größer sein muss je niedriger die fachliche Kompetenz der sprachlichen Inhalte ist.
:-)

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Antwort von Pianist:

Ja, das ist so... :-)

Irgendwann auf der Tonmeistertagung hat der ehemalige Schoeps-Chefentwickler Wuttke mal ein Foto eines gigantisch großen Mikrofons mit riesigem Einsprachekorb gezeigt. Und im zweiten Foto war zu sehen, wie jemand den Korb abgedreht hat – und darunter dann ein winziges MK 41 zum Vorschein kam.

Zu Deiner Frage: das SM7B scheint beliebt zu sein, weil es nicht besonders teuer ist, und außerdem allgemein bekannt ist, dass es bei vielen Privatsendern im Einsatz ist. Und warum ist es dort häufig im Einsatz? Weil es sich in der Regel um gemietete Büroräume mit minimalem akustischen Ausbau handelt. Solche nahe besprochenen dynamischen Mikrofone kommen besser mit nicht idealen Räumen klar als hochwertige Kondensatormikrofone, bei denen man schon so 20 bis 40 cm Abstand halten sollte. Aber dafür muss der Raum eben auch sehr gut sein.

So total verkackt hat in meinem Vergleich das SM7B ja auch nicht.

Man muss doch aber immer auch an den wirtschaftlichen Aspekt denken. Wenn Privatleute oder gemeinnützige Organisationen Podcasts aufnehmen, dann können und wollen die natürlich keine Unsummen für Mikrofone ausgeben, zumal deren Räume ja in der Regel auch nicht perfekt sind. Wenn man als Filmer immer gute Aufträge hat, und einen gut ausgebauten Sprecherraum im eigenen Haus hat, dann kann man auch ein wenig mehr Geld für ein paar Mikrofone ausgeben. Wobei mir schon klar ist, dass das eine Form von Luxus ist, den ich eher für mich selbst und einige wenige Feinschmecker treibe. Ich käme mit einem Mikrofon der 1.000-Euro-Klasse genau so gut klar.

Vermutlich würde sich keiner beschweren, wenn ich am Schnittplatz und im Sprecherraum jeweils ein OC 818 oder ein BCM 104 hätte. Wobei ich das österreichische Produkt dann schon fast vorziehen würde. Ich könnte in den Sprecherraum auch ein zweites MT 71s hängen (eins habe ich am Schnittplatz für die schnellen Sachen) und alle wären zufrieden.

Matthias

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Antwort von Darth Schneider:

An alle Mikrofon Profis, kennt jemand das da ?

Spielt natürlich in einer ganz anderen Preisklasse.;)
Aber ich finds schon spannend.
Schaut mal es da alles dabei ist…
https://techstudio.ch/products/comica-v ... -48khz-32b

Gruss Boris

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Antwort von Pianist:

Finde ich auf jeden Fall besser als diese kleinen Kästlein, die die Leute sich jetzt immer anstecken oder gar in der Hand halten. Da ich zum Angeln jedoch zwischen MKH 416, MKH 50, MKH 8060 und MK 41 wählen kann und fast nie ohne mein SQN aus dem Haus gehe, wäre das für mich nicht so richtig interessant.

Klanglich kann ich es nicht beurteilen, man hört ja die ganze Zeit nur diese fürchterliche KI-Stimme.

Matthias

(das könnte übrigens eine Lösung für Leute sein, die bisher noch nicht wissen, wie sie O-Ton in ihre Alexa mini bekommen sollen, wenn sie alleine unterwegs sind)

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Antwort von Darth Schneider:

@Matthias
Die KI Stimme nervt mich auch brutal, kannst du aber in YouTube auf Original Sprache wechseln.

Und angeln geht schon mit den kleinen Kästchen, man muss einfach ein Richt Mikro an den Sender anschliessen und schauen das der Sender nicht zu nah beim MIK ist, sprich beim Handgriff vom Boompole. Braucht also ein Verlängerungskabel.
Sonst kann es je nach angestöpseltem Mik zu Störungen kommen. Zumindest beim Rode Wireless Pro.

Bei dem da oben ist halt der Vorteil das der Sender im MIK schon drin ist…..Man spart sich ein Kabel und das geht wahrscheinlich ohne Störungen.
Gruss Boris

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Antwort von Pianist:

Sowas gab es übrigens schon vor 30 Jahren, nur zu deutlich anderen Preisen. Ich habe gerade den Hersteller vergessen, war das Audio Ltd.? Das sind kleine Sender gewesen, die den Durchmesser eines Schoeps-Kleinmembranmikrofons gehabt haben und mit denen zusammengesteckt wurden. Sowas hatte zum Beispiel Hans Meiser in der Hand, als er "Notruf" moderiert hat, mit einem Softie drüber.

Matthias

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Antwort von berlin123:

Pianist hat geschrieben:

Zu Deiner Frage: das SM7B scheint beliebt zu sein, weil es nicht besonders teuer ist, und außerdem allgemein bekannt ist, dass es bei vielen Privatsendern im Einsatz ist. Und warum ist es dort häufig im Einsatz? Weil es sich in der Regel um gemietete Büroräume mit minimalem akustischen Ausbau handelt. Solche nahe besprochenen dynamischen Mikrofone kommen besser mit nicht idealen Räumen klar als hochwertige Kondensatormikrofone, bei denen man schon so 20 bis 40 cm Abstand halten sollte. Aber dafür muss der Raum eben auch sehr gut sein.

So total verkackt hat in meinem Vergleich das SM7B ja auch nicht.
Beim SM/7B geht es sicher auch um den typischen Klang. Joe Rogan hat bestimmt keine finanziellen Engpässe oder Schwierigkeiten mit dem Aufnahmeraum bei über 30 Millionen Abonnenten auf Spotify und Youtube. Trotzdem ist das SM7B ein Markenzeichen von ihm.
Screenshot 2024-12-18 at 18.39.05.jpg Auch bei Talk Radio Legende Howard Stern kommt das SM/7B neben anderen Klassikern für Gäste zum Einsatz. Er selber benutzt im Moment glaube ich das TLM 103.

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Antwort von Pianist:

Das TLM 103 dürfte das meistverkaufte Neumann-Mikrofon sein, davon gibt es schon weit über 100.000 Stück. Das, was ich mir ausgeliehen hatte, trägt eine Seriennummer im 3.000er-Bereich und ist ungefähr 25 Jahre alt. Ich hatte selbst ja auch mal eins.

Problem beim TLM 103: zumindest an hochwertigen Mikrofonvorverstärkern verhält es sich extrem nervig, schiebt wahnsinnig von unten und macht sehr scharfe S-Laute, außerdem werden dadurch so kleine unerwünschte Geräusche überbetont, die man beim Sprechen manchmal macht. Das kriegt man dann kaum vernünftig ausgeregelt, ohne dass man die Regelung hört. An billigeren Geräten scheint es nicht ganz so schlimm zu sein. Aber nun kann man ja nicht heute ein TLM 103 kaufen und es dann erst mal 25 Jahre liegen lassen, bis es durch Alterung etwas zahmer geworden ist. Das geliehene hat mir klanglich sehr gut gefallen.

Daher muss man beim TLM 103 wirklich vorsichtig sein. Viele lassen sich eben davon leiten, dass es ein extrem niedriges Eigenrauschen hat, und dass die Kapsel von der K 870/67 abgeleitet ist, also vom U 67 und U 87. Neulich hat den Klang mal jemand als "vulgär" bezeichnet.

Matthias

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Antwort von Cinemator:

@Matthias: Mal eine Nebenfrage: Hast du Erfahrungen mit modernen Röhren Micros bei der Instrumentenabnahme direkt vor einem Röhren Combo? Es geht mir um R&B Music, die möglichst betont vintage-mäßig klingen soll. Bringt hier ein Röhren Mikro einen Zugewinn oder ist es eher Voodoo? Bei Gesang soll es ja so sein.

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Antwort von Pianist:

Da fehlen mir die Erfahrungen, aber ich denke mal, im Recording-Forum würden einige sagen, dass sich das lohnt.

Matthias

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Antwort von Cinemator:

Danke, werde ich mal vorbeischauen…

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Antwort von Pianist:

Wenn Du Dich gerne auf englisch mit Leuten rund um den Globus austauschen möchtest, die sich weltweit mit musikalischen Aufnahmen beschäftigen, ist Gearspace.com auch eine sehr gute Adresse. Hier auf Slashcam ist der gute Ton ja eher ein Nebenaspekt (was man angesichts des immensen Aufwandes für das Bild ja auch verstehen kann).

Matthias

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Antwort von Cinemator:

Ja, alles ins Bild. Dabei macht aber immer der Ton den Film - Atmo, Sprecher, Musik, Effekte :-)

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Antwort von Pianist:

So isses. Das ist aber eigentlich auch keine neue Erkenntnis, dass schlechter Ton die Leute eher abschalten oder wegrennen lässt als ein nicht ganz optimales Bild. Daher ist es schon irgendwie unverständlich, dass der Ton oft ein wenig stiefmütterlich behandelt wird.

Matthias

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Antwort von berlin123:

Pianist hat geschrieben:
Daher ist es schon irgendwie unverständlich, dass der Ton oft ein wenig stiefmütterlich behandelt wird.
Das liegt mmn daran, dass uder Ton während der Produktion leider ein viel weniger kreatives Handwerk ist als Kamera. Während der Kameramann mit dem Regisseur kreative Gedanken bespricht ist der Toningenieur damit beschäftigt dass es nirgendwo raschelt und knackst

In der Postproduktion wird es je nach Aufgabe ein bißchen kreativer. Aber wer ein Interesse an Ton hat geht doch lieber in die Musikbranche.

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Antwort von Pianist:

berlin123 hat geschrieben:
Aber wer ein Interesse an Ton hat geht doch lieber in die Musikbranche.
Das könnte tatsächlich sein!

Allerdings bin ich ja immer noch der Meinung, dass insgesamt sehr viel mehr Sprache als Musik (ob nun Gesang oder Instrumente) über Mikrofone aufgenommen wird. Das kann ich zwar nicht statistisch belegen, meine aber, dass ich damit richtig liege.

Matthias

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Antwort von berlin123:

Cinemator hat geschrieben:
@Matthias: Mal eine Nebenfrage: Hast du Erfahrungen mit modernen Röhren Micros bei der Instrumentenabnahme direkt vor einem Röhren Combo? Es geht mir um R&B Music, die möglichst betont vintage-mäßig klingen soll. Bringt hier ein Röhren Mikro einen Zugewinn oder ist es eher Voodoo? Bei Gesang soll es ja so sein.

Ich hab eben mal nach Röhrenmikros vor Gitarrenamps gesucht aber nichts gefunden. Die traditionell benutzten Mikros zum Abnehmen des Amps sind alle keine Röhrenmikrofone. Das edelste in der Liste ist das Neumann U87, ansonsten überwiegend dynamische Mics wie das SM 57.

Auch Bändchen wie das Royer 121, angeblich wegen seiner Wärme genommen. Das kam aber erst in den späten 90ern auf den Markt. Die früheren Bändchenmikros klangen dumpfer, weshalb sie nicht so populär waren.

Ich habe früher einen Fender Twin Reverb gespielt, den zum Beispiel auch Curtis Mayfield hatte. Der hat ja schon so einen satten Sound, dass es wahrscheinlich kein extra Mikro braucht, um das noch mehr Vintage klingen zu lassen.

Die Sound Ingenieure des Apple Logic Teams haben für den Amp Designer bekannte Kombinationen nachgebaut. Vor einen Soul und R&B Amp wie den Twin Reverb mit clean Sound haben sie dabei virtuell ein dynamisches Mikro geschnallt, das Sennheiser 421:
Screenshot 2024-12-18 at 22.00.36.jpg

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Antwort von ruessel:

ADC_3576.JPG
Ich werfe noch eine Möglichkeit für guten aber preiswerten Ton in die Runde. Freche Klone. Gibt es für Oktavia oder Neumann oder oder.....
Habe hier einen Neumann KM184 Klon gefunden, der ist so gut gelungen, er hört sich auch wie ein KM184 an, bei 15% des Originalpreises. Kein Wunder, man hat alles 1:1 kopiert, bis auf die Goldfolie (Schallmembran), hier konnte oder wollte man nicht direkt kopieren. Messtechnisch weicht der Klon bei ca. 4 kHz mit einer kleinen Delle um 3 dB ab, hören tue ich es in der Praxis nicht sofort. Es gibt diverse Klons, die auch teilweise mistig klingen, dieser hier hat sogar die kleinen wichtigen Fasen am Schalleingang kopiert. Die Elektronik wurde auch kopiert, man hat aber am Ausgang einen anderen (billigen) Kondensator aufgelötet, kann man(n) wechseln. Für mich ist das Teil so gut, dass ich die Kapsel/Elektronik noch ein wenig Basspimpe (ich mag das KM184 wegen dem blassen Bassverlauf nicht), und einen knapp 6dB Wert weniger Eigenrauschen rausholen konnte (bin da seit einen Jahr dran), sollte nun um 7-8 dBA Eigenrauschen liegen und damit etwas hinter dem Rode NT1A, dem leisesten Eigenrauschen der Mikrofonwelt (oder wurde der wert 6dBA schon von einer anderen Firma geknackt?). Genau messen kann ich es nicht. Habe vom chinesenmann selektierte Kapseln (gleiche Empfindlichkeit) bekommen, wird bei meinen nächsten DIY Kugelflächenmikro eingesetzt, für exzellente Naturtöne in Stereo.

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Antwort von Pianist:

berlin123 hat geschrieben:
Ich hab eben mal nach Röhrenmikros vor Gitarrenamps gesucht aber nichts gefunden. Die traditionell benutzten Mikros zum Abnehmen des Amps sind alle keine Röhrenmikrofone. Das edelste in der Liste ist das Neumann U87, ansonsten überwiegend dynamische Mics wie das SM 57.
Wie gesagt: Auf recording.de und gearspace.com gibt es Leute, die sich mit genau sowas beschäftigen. Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich da auch mal irgendwo was zum Thema "Röhrenmikrofon vor Gitarrenverstärker" gelesen. Ob es da um ein U 67 oder ein M 49v ging, weiß ich aber nicht mehr. Irgendwas in der Richtung. Aber das geht dann ganz gewiss auch mit einem M 92.1s oder einem Vanguard V 13.

Matthias

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Antwort von berlin123:

Pianist hat geschrieben:
berlin123 hat geschrieben:
Ich hab eben mal nach Röhrenmikros vor Gitarrenamps gesucht aber nichts gefunden. Die traditionell benutzten Mikros zum Abnehmen des Amps sind alle keine Röhrenmikrofone. Das edelste in der Liste ist das Neumann U87, ansonsten überwiegend dynamische Mics wie das SM 57.
Wie gesagt: Auf recording.de und gearspace.com gibt es Leute, die sich mit genau sowas beschäftigen. Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich da auch mal irgendwo was zum Thema "Röhrenmikrofon vor Gitarrenverstärker" gelesen. Ob es da um ein U 67 oder ein M 49v ging, weiß ich aber nicht mehr. Irgendwas in der Richtung. Aber das geht dann ganz gewiss auch mit einem M 92.1s oder einem Vanguard V 13.
Ja Gearspace finde ich auch gut. Wobei da die Meinungen oft weit auseinander gehen, aber das regt zum selber experimentieren an.

Was ich sagen wollte: Experimente kann man natürlich machen, macht ja auch Spass. Aber soweit ich sehe war es nicht so, dass R&B Gruppen in den 70ern traditionell zu einem bestimmten Röhrenmikro für die Amp Abnahme im Studio gegriffen hätten. Also man braucht kein U67 für einen authentischen, cleanen 60er / 70er Gitarrensound. Probieren kann man es natürlich trotzdem.

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Antwort von Pianist:

berlin123 hat geschrieben:
Gearspace finde ich auch gut. Wobei da die Meinungen oft weit auseinander gehen, aber das regt zum selber experimentieren an.
Das ist ja hier nicht anders. Soll man FCP oder Da Vinci nehmen? Soll man Cooke SP 3 oder Zeiss Nano Primes nehmen? :-)

Matthias

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Antwort von berlin123:

Btw weiß jemand welches Mic das ist?
impressions_studio_0.jpg

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Antwort von Cinemator:

@berlin123: Das SM 57 ist natürlich eine sehr günstige und bewährte Lösung. Bislang habe ich es auch verwendet für Musikabnahme. Aber Zweifel kommen meist schleichend. Die Welt der Mikros scheint viel von Geheimnis und Unübersichtlichkeit geprägt zu sein. Aber irgendwie will man was besonderes und begibt sich dann vorschnell auf die Ebene von Glauben und Hoffen. Hinzu kommt: fast jeder hört anders. Bei mir habe ich festgestellt, dass ich von Zeit zu Zeit unterschiedlich höre. Meine Partnerin meint das auch.

@ruessel: Der Hinweis auf das KM184 als Klon ist interessant. Original wäre es mir zu teuer. Kennst du eine Bezugsquelle? Ich habe noch nichts gefunden.

Letztlich ist es ja sowieso so, dass ein guter Sprecher mit low Budget Recording Technik besser ist als ein schlechter Sprecher mit high End Technik.

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Antwort von Pianist:

berlin123 hat geschrieben:
Btw weiß jemand welches Mic das ist?
Meiner Meinung nach sind das zwei Neumann U 47, und auf dem vorderen sitzt ein gewaltig großer Korbwindschutz, von dem ich gar nicht wusste, dass es ihn in diesen Dimensionen gab. Warum der Sänger da so nahe ran wollte, sollte oder musste, dass das nötig war, weiß ich allerdings nicht.

Matthias

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Antwort von TomStg:

Pianist hat geschrieben:
Hier auf Slashcam ist der gute Ton ja eher ein Nebenaspekt (was man angesichts des immensen Aufwandes für das Bild ja auch verstehen kann).
Ich finde es sehr gut, dass in diesem Forum endlich auch mal wieder sachlich fundiert über Filmsound geredet wird. Denn ordentlicher Ton hat mindestens so viel Einfluss auf die technische Qualität eines Film wie die Kamera. Es wäre sehr wünschenswert, dass solche fachlich anspruchsvollen Beiträge wie in diesem Thread öfters diskutiert werden.

Für 80% der User hier ist ja schon ein Rode Video Mic das höchste der Gefühle - am besten noch in Verbindung mit einen H1n. Die Streichholzschachteln für die Spielzeugfunkstrecken und ein Kopfhörer zum Mischen scheinen hier auch die geeignetste Sound-Hardware zu sein. Ob dafür einfach Unkenntnis, ein begrenzter Budgetrahmen oder ein vermindertes Hörvermögen eine Rolle spielen, ist sicher verschieden.

Wie ungleich hier in der Regel ordentliche Bild- und Tonqualität bewertet werden, hat aus meiner Sicht mit Logik oder rationalem Verhalten nichts zu tun. Denn entweder benutze ich ein Rode Video Mic oder eine Audio-Streichholzschachtel mit einer besseren Web- oder Actioncam, oder ich nehme ein MKH 416 zusammen mit einer Ursa oder FX6. Aus guten Gründen fährt ein Dacia fährt nicht mit Pirelli-Rennreifen und ein Porsche nicht auf Fahrradreifen.

Im Übrigem ist an diesem merkwürdigen Missverhältnis auch die slashcam-Redaktion stark beteiligt, die zB Marketing-Texte für Audio-Spielzeug ohne jegliche Bewertung oder Kritik einfach übernimmt. Wenn das Redaktionen wie bei videoaktiv oder ähnlich „qualifizierten“ Medien tun, kann man das einfach übergehen. Aber es passt definitiv nicht zum fachlichen Level, den slashcam für sich in Anspruch nimmt. Oder gibt es den garnicht?

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Antwort von Axel:

TomStg hat geschrieben:
Aber es passt definitiv nicht zum fachlichen Level, den slashcam für sich in Anspruch nimmt. Oder gibt es den garnicht?
Es gibt Einsteiger, für die ein Rode und ein Zoom-Recorder schon ein Upgrade zum Kameramikro darstellen. Warum sollte das hier nicht behandelt werden? Die Tendenz, selbst für Amateure, ist, dass tiefergehende Diskussionen auf slashCAM zur Anschaffung von besserem Equipment führen. Besser muss nicht heißen objektiv bestes, da das ja i.d.R. auch das teuerste ist. TomStg hat geschrieben:
Denn ordentlicher Ton hat mindestens so viel Einfluss auf die technische Qualität eines Film wie die Kamera.
Ich habe ein Video vor ein paar Monaten nicht gebookmarkt, das die besten, preisgekrönten Fotos der Jahre vor 2000 darauf befragte, welche technische Qualität die verwendeten Kameras - verglichen mit heutigen Standards - hatten. Das ist kein technikfeindliches it‘s-not-the-camera-Argument, im Gegenteil. Threads wie dieser schärfen das Bewusstsein dafür, was gut ist, was besser und was gut genug.

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Antwort von Jörg:

Axel schreibt
Es gibt Einsteiger, für die ein Rode und ein Zoom-Recorder schon ein Upgrade zum Kameramikro darstellen. Warum sollte das hier nicht behandelt werden? genau so ist es momentan bei mir.
Ton selbst"machen" war jahrzehntelang nicht nötig.
Als blutiger Anfänger in solch wichtigen Dingen der Filmerei, bin ich froh, hier mit Leuten zu diskutieren, deren Meinung zu Equipment zu hören.
Dass diese Leute dann auch noch bereit sind, Hilfestellung und/oder Beratung zu geben...
Forum as its best.
Die hier als Spielzeugschachteln verteufelten Funkmics, bieten a l l e
ein besseres Ergebnisse als das Schrottmikro meiner cams.

Wenn man als zusätzlichen Tonteil ein DJI/ Sennheiser oder noch viel übler,
ein t-bone set testet, wird man (ich) erstaunt sein, über die wenig relevanten Unterschiede im Ton.
Dass man für Gear mit Preisfaktor 10 vermutlich besser "klingendes"
Material nutzt....
An den DJI Pockets, die Außenfahraunahmen machen, deren Ton total
unbrauchbar ist, sind die zusätzlich dazu im Innenraum aufnehmenden Mics hier eine sehr gern gehörte Alternative.

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Antwort von Pianist:

Es ist und bleibt eine Exponentialfunktion: will ich von gefühlt 80 auf gefühlt 90 Prozent Qualität kommen, verdoppelt sich der Preis. Von 90 auf 95 Prozent verdoppelt er sich dann noch mal. Trifft auf die Mikrofone sogar ziemlich genau zu. Wobei ich ja nicht mal finde, dass die teuersten auch am besten klingen. Daher ist das doch eigentlich eine schöne Erkenntnis, wenn man sich merken kann, dass man bereits für unter 1.000 EUR was Ordentliches bekommt, und man eben nicht 2.000, 4.000 oder 8.000 EUR ausgeben muss. Außer man möchte unbedingt.

Matthias

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Antwort von pillepalle:

Besseres Equipment ist eben eher selten die Lösung. Falsch eingesetzt nutzt auch das dollste Mikro nichts.

VG

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Antwort von berlin123:

Auch interessant was verschiedene Boom Mics unter erschwerten Bedingungen abliefern:

https://www.youtube.com/watch?v=wZCbxtLUEjw

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Antwort von Pianist:

pillepalle hat geschrieben:
Besseres Equipment ist eben eher selten die Lösung. Falsch eingesetzt nutzt auch das dollste Mikro nichts.
So isses. Zumal eben gerade die teureren Kondensatormikrofone nach akustisch gut ausgebauten Räumen verlangen. Daher kann es sein, dass jemand mit einem SM7B dann doch besser klarkommt.

Matthias

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Antwort von Pianist:

berlin123 hat geschrieben:
Auch interessant was verschiedene Boom Mics unter erschwerten Bedingungen abliefern:
Da war ich jetzt überrascht, dass sich das CMIT nicht besonders hervorgetan hat. Nun war der Verkehrslärm zwar nicht durchgängig gleich, je nach Ampelphase, aber irgendwie würde ich jetzt mal so ganz aus dem Bauch heraus sagen, dass man in so einer Situation mit dem MKH 416 und dem MKH 50 am besten fährt. Das könnte ungefähr aufs Gleiche hinauslaufen: das MKH 416 ist stärker gerichtet, aber das MKH 50 ist kürzer und ich bin mit der Kapsel ein paar Zentimeter näher am Kopf.

Matthias

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Antwort von iasi:

Seitdem es die Kamera gibt, gehen Kameradiskussionen eigentlich nur noch über marginale, für 99.5% aller Zuschauer unsichtbare Bildqualitätsunterschiede ... Um mal Cantsin aus diesem Thread
viewtopic.php?f=66&t=161845&p=1249437#p1249437
zu zitieren.

Man muss nur "Kamera" durch Mikrofon" und "Bild" durch "Ton" ersetzen ...

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Antwort von Blackbox:

Das im Vergleich wieder mal gute Abschneiden des 416 in diesem Szenario liegt nicht an der allgemeinen Richtwirkung des Mikros, sondern an dem recht stark nichtlinearen (färbenden) off-axis Sound, während beim CMIT ja sozusagen das Gegenteil intendiert ist, nämlich möglichst geringe Differenz zwischen On- und Off-Axis.
Hat schon sehr objektive Gründe, warum das 416 nach wie vor gern hergenommen wird.
Da lässt sich auch recht gut klarmachen, wie scheinbar(!) negative Eigenschaften (off-axis Färbung) bzw. negativ klingende Features die usability erhöhen können.
'Not a bug, but a feature' stimmt in diesem Fall ausdrücklich.
Stärke des Mikros war schon immer die gute Isolation von Dialog und die optimierte Sprachverständlichkeit on-axis.

Randbemerkung:
Unverständlich, wieso sich jemand die Mühe macht so einen schönen Vergleichtest anzustellen, aber keinen 1khz Sinus (zB per Bluetooth Lausprecher) zum genauen Pegelabgleich benutzt.Der Testton lässt sich ja in der Nachbearbeitung frequenzmäßig steilflankig freistellen wodurch dann der Einfluss unterschiedlicher Lautstärken minimiert wird, bzw. leichter und objektiviert kleingehalten werden kann.

p.s.:
das 416 ist übrigens das einzige MKH mit diesen Eigenschaften, die anderen (auch die 70er 60er und 50er) sind für möglichst geringe off-axis Verfärbung ausgelegt, weshalb die auch, ebenso wie das cmit, bei Multimikrofonierungen zB im Orchester eingesetzt werden können, etc.
Ein 416 wäre da fehl am Platz.

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Antwort von BildTon:

Pianist hat geschrieben:
Da die Unterschiede zum Teil sehr groß sind, habe ich mal einen kleinen Vergleichsfilm mit 24 verschiedenen Mikrofonen produziert:


Wie bereits erwähnt bin ich sehr beeindruckt von dem ausführlichen Vergleich. Lässt sich daraus auch erschließen, welches Mikrofon wenig rauscht beziehungsweise auch einen relativ hohen Pegel für weniger gute Aufnahmegeräte oder leise Geräusche erzielt?

Welches Mikrofon würdest du für Autonomous Sensory Meridian Response (abgekürzt ASMR; deutsch „Autonome sensorische Meridianreaktion“) Videos mit leisen Geräuschen vom Reiben der Händen oder Lippengeräusche, ruhige Stimmen und sanftes Flüstern, empfehlen?

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Antwort von Pianist:

BildTon hat geschrieben:
Wie bereits erwähnt bin ich sehr beeindruckt von dem ausführlichen Vergleich. Lässt sich daraus auch erschließen, welches Mikrofon wenig rauscht beziehungsweise auch einen relativ hohen Pegel für weniger gute Aufnahmegeräte oder leise Geräusche erzielt?

Welches Mikrofon würdest du für Autonomous Sensory Meridian Response (abgekürzt ASMR; deutsch „Autonome sensorische Meridianreaktion“) Videos mit leisen Geräuschen vom Reiben der Händen oder Lippengeräusche, ruhige Stimmen und sanftes Flüstern, empfehlen?
Das mit dem Rauschen lässt sich schon aus den technischen Daten rauslesen, und so ist es dann auch in der Praxis. Es gibt einige wenige Mikrofone mit 7 dB (A) Rauschen bzw. 87 dB Rauschabstand, in erster Linie das TLM 103 und das M 930. Dann gibt es einige im Mittelfeld, die rauschen so mit 10 bis 12 dB (A), oder haben einen Rauschabstand von 82 bis 84 dB, zum Beispiel das U 87 oder das TLM 107. Und dann gibt es eben auch welche, die deutlich oberhalb liegen, zum Beispiel das U 89 oder das TLM 170, weil die K89-Kapsel etwas kleiner und daher im Nachteil ist.

Noch mal drüber liegen die Röhrenmikrofone. Das sauteure M 49v rauscht mit 20 dB (A) bzw. hat einen Rauschabstand von nur 74 dB. Aber das scheint die Anwender nicht zu stören. Meist werden die ja für Gesangsaufnahmen genutzt, die Sängerinnen und Sänger haben meist ein eher lautes Organ, sind recht nahe dran und vor allem ist der Gesang in Musik eingebettet, so dass das da keine Rolle spielt.

Was den Pegel angeht, kommen die meisten Vorverstärker (ob nun einzeln, in den kleinen Recordern oder Interfaces) damit gut klar. Es gibt ein paar Extremfälle, so hat das U 47 fet einen sehr niedrigen Ausgangspegel, das hat Neumann extra für die USA so gemacht, weil dort die Mischpulte auf Bändchenmikrofone ausgelegt waren und eine sehr hohe Empfindlichkeit hatten. Der andere Extremfall ist das M 149, welches einen extrem hohen Ausgangspegel hat, der sicher auch mal den einen oder anderen Durchschnittsverstärker überfährt. Bei extrem lauten Quellen würde man in der Regel zu einem TLM 170 R greifen, das bei leisen Quellen eher stärker rauscht, aber eben sehr hohe Pegel verzerrungsfrei übertragen kann und außerdem noch eine 10dB-Absenkmöglichkeit hat.

Insgesamt ist das mit dem Rauschen aber heute kein großes Thema mehr, weil man mit Izotope RX problemlos entrauschen kann, ohne das Nutzsignal hörbar anzugreifen.

Für Deine Geräuschaufnahmen würde ich aber trotzdem sagen, dass es gut ist, von Anfang an so sauber wie möglich zu arbeiten, und da würde ich wohl immer beim M 930 landen, zumal das nicht nur extrem wenig rauscht, sondern auch sehr fein auflöst, ohne dabei nervig zu sein, wie es mit dem TLM 103 durchaus passieren kann.

Matthias

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Antwort von BildTon:

Pianist hat geschrieben:

Für Deine Geräuschaufnahmen würde ich aber trotzdem sagen, dass es gut ist, von Anfang an so sauber wie möglich zu arbeiten, und da würde ich wohl immer beim M 930 landen, zumal das nicht nur extrem wenig rauscht, sondern auch sehr fein auflöst, ohne dabei nervig zu sein, wie es mit dem TLM 103 durchaus passieren kann.

Matthias
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort.

Das M 930 Studiomikrofon der Microtech Gefell GmbH wird vom Hersteller auch als
"das kleinste Großmembranmikrofon"
https://www.microtechgefell.de/mikrofon ... M930#start
bezeichnet.

Das ist gerade für meine Anwendungen außerhalb extrem wichtig. Ich habe noch ein altes Rode NT2-A Studio Solution Set mit 860 g während das von dir empfohlene Studiomikrofon M 930 von Microtech Gefell nur 210 g wiegt.

Ich denke, es sollte deshalb auch gut für teilweise leise Chöre geeignet sein, weil man es aufgrund des geringen Gewicht sicher auf dem Hochstativ befestigen und leichter transportieren kann. Für das Rode muss ich ein schweres Galgenstativ mit Gegengewicht verwenden.

Aber auch für YouTube Stars, die oft ein Mikrofonarm verwenden, sollte es optimal geeignet sein, oder?

Vielleicht sollte die Microtech Gefell GmbH diese Zielgruppe ansprechen und einigen Influencer ihre Mikrofone zum Testen zur Verfügung stellen?

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Antwort von Pianist:

Die kommen eh kaum mit den Lieferungen hinterher, ist ein kleiner Manufakturbetrieb in einer thüringischen Kleinstadt. Sie verleihen aber tatsächlich Mikrofone zum Testen für zwei Wochen. Mit einem M 930 machst Du jedenfalls nichts verkehrt. Das M 1030 ist übrigens technisch identisch, nur klanglich etwas anders abgestimmt und klingt allein schon durch den größeren Einsprachekorb anders. Das richtet sich vor allem an die Leute in den USA, die meinen, dass ein Mikrofon groß sein muss.

Das M 930 gibt es auch in zwei Stereo-Kombinationen, für ORTF und XY, mit entsprechenden Halterungen. Man kann es entweder mit der ganz simplen Stativhalterung einsetzen, oder mit einer echten Spinne, oder mit einer Gummitülle. Geht alles.

Matthias

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Antwort von ruessel:

Ehrlich gesagt, ich sehe heute keinen Grund mehr für Sprachaufnahmen/Gesang Großmembranmikros zwingend einzusetzen. Früher war das anders, nur Großmembranen konnten den Schalldruck kräftig wiedergeben und so den Rauschabstand auf ein prof. Studioniveau senken. Heute sieht es mit modernen Bauteilen anders aus. Kein Audiotechniker würde heute bei höchster geforderten Klanggüte (Klassikkonzert) Großmembranen einsetzen, dazu sind die Nachteile (Klangverfärbung, träge Membrane, fehlende Höhen etc) zu groß. Ich höre das ja schon bei den MEMS mit einer 1mm Membran (76 dB Rauschabstand), ein Klavier klingt viel brillanter, die Mikromembrane die nix wiegt kann dem Schall extrem genau folgen. Für das Schönmachen von Stimmen gibt es doch jede Menge Softwaretools (VST), die CinemaLUTs der Audioverarbeitung ;-)

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Antwort von Frank Glencairn:

ruessel hat geschrieben:
Ich höre das ja schon bei den MEMS mit einer 1mm Membran (76 dB Rauschabstand), ein Klavier klingt viel brillanter, die Mikromembrane die nix wiegt kann dem Schall extrem genau folgen.
In keinem Bereich sind so viel Emotionen und Gefühle im Spiel, wie im Audio Bereich.

Für jemanden der zigtausende für ein Micro und fancy Vorverstärker mit klangvollem Namen und Markenaufkleber ausgegeben hat. ist die Vorstellung ein winziges Billigbauteil aus China könnte besser klingen, emotional einfach unmöglich zu akzeptieren.

Wo kämen wir denn hin, wenn man sich - durch ausgeben von enormen Summen - nicht mehr besser und überlegen fühlen kann?
Das würde ja bedeuten daß jetzt jeder ... ;-)

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Antwort von Pianist:

ruessel hat geschrieben:
Ehrlich gesagt, ich sehe heute keinen Grund mehr für Sprachaufnahmen/Gesang Großmembranmikros zwingend einzusetzen. Früher war das anders, nur Großmembranen konnten den Schalldruck kräftig wiedergeben und so den Rauschabstand auf ein prof. Studioniveau senken. Heute sieht es mit modernen Bauteilen anders aus. Kein Audiotechniker würde heute bei höchster geforderten Klanggüte (Klassikkonzert) Großmembranen einsetzen, dazu sind die Nachteile (Klangverfärbung, träge Membrane, fehlende Höhen etc) zu groß.
Im Klassikbereich werden aber vor allem im Blech noch gerne TLM 170 eingesetzt, im Jazzbereich viele U 87. Ansonsten gebe ich Dir Recht, dass da heute (und schon lange) überwiegend Kleinmembraner im Einsatz sind, vor allem Schoeps. Mir hat auf Youtube auch gerade jemand geschrieben, dass er meine unbearbeitete MK41-Aufnahme am besten findet, aber da kann ich persönlich einfach nicht folgen.

Für Sprachaufnahmen finde ich einige Großmembranmikrofone immer noch am besten, denn da will ich ja keine möglichst unverfälschte Aufnahme haben, sondern die darf ruhig schon von Hause aus schöngefärbt sein. Und das kann man auch nicht beliebig mit einem Plugin nachbilden. Der Grundcharakter eines Mikrofones bleibt immer erhalten, und den kann man doch nutzen. Zumal ich dafür auch keine Zeit aufwenden wollen würde, beziehungsweise dafür in der aktuellen Produktion auch gar keine Zeit vorhanden ist. Ich mache nur fertige Aufnahmen, bei denen das Signal schon durch eine komplette analoge Kette gelaufen ist, bevor es digitalisiert wird.

Der Deutschlandfunk in Köln hatte eine Zeit lang viele Schoepse im Einsatz. Begründung war, dass die eben kleiner sind und sich die Leute im Studio besser sehen. Aber ansonsten zeige mir mal ein Hörfunkstudio, in dem keine Großmembranmikrofone im Einsatz sind (jetzt die Privatsender mit RE 20 oder SM7B mal außen vor). Heute werden ja zum Teil extra Großmembranmikrofone in Mischformaten Fernsehen/Videopodcast eingesetzt, so stehen bei "Thaedusz und die Beobachter" lauter M 930 auf dem Tisch. Bei einem anderen Talkformat des rbb werden BCM 104 eingesetzt.

Matthias

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Antwort von Pianist:

"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Für jemanden der zigtausende für ein Micro uns Vorverstärker mit klangvollem Namen und Markenaufkleber ausgegeben hat. ist die Vorstellung ein winziges Billigbauteil aus China könnte besser klingen, emotional einfach unmöglich zu akzeptieren.
Das ist ja auch schlichtweg nicht zutreffend. In den USA sind (offenbar mehr als bei uns) gefälschte TLM 103 aus China im Umlauf. Die Leute haben sich dann bei Neumann über den Klang beschwert, und dann kam heraus, dass die dafür gar nichts können...

Zum Thema "unbearbeites MK 41 gegen bearbeitetes M 92.1s" hänge ich hier mal zwei WAV-Dateien an. Ich bin mir sicher, dass neun von zehn Normalbürgern die Aufnahme des Großmembranmikrofons als schöner klingend empfinden. Und dafür braucht man auch nicht die besten Lautsprecher oder Kopfhörer.

Matthias

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Antwort von Frank Glencairn:

Pianist hat geschrieben:


Das ist ja auch schlichtweg nicht zutreffend. In den USA sind (offenbar mehr als bei uns) gefälschte TLM 103 aus China im Umlauf.
Ich hab ja auch nicht von Fälschungen gesprochen, sondern davon:
Ich höre das ja schon bei den MEMS mit einer 1mm Membran (76 dB Rauschabstand), ein Klavier klingt viel brillanter, die Mikromembrane die nix wiegt kann dem Schall extrem genau folgen.

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Antwort von Pianist:

Da muss man sich konkrete Aufnahmen anhören und vergleichen. Eine wichtige Rolle spielt auch die Positionierung. Es gibt sehr gute Aufnahmen, wo nahezu unsichtbare Mikrofonierung gefordert war, da hat dann jemand zwei MKE 2 vom Deckel des Flügels herabgelassen, und das klang super. Neulich habe ich eine MS-Aufnahme mit einem USM 69 gehört, da wurden mehrere Mikrofonierungen gleichzeitig aufgenommen und verglichen, und jene hat mir am besten gefallen.

Matthias

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Antwort von Rod:

"Zum Thema "unbearbeites MK 41 gegen bearbeitetes M 92.1s" hänge ich hier mal zwei WAV-Dateien an. Ich bin mir sicher, dass neun von zehn Normalbürgern die Aufnahme des Großmembranmikrofons als schöner klingend empfinden. Und dafür braucht man auch nicht die besten Lautsprecher oder Kopfhörer." Ja, der Unterschied ist deutlich zu hören, via RME Babyface & Neumann KH 120 A.

Aber, ruesssel schrieb oben: "Für das Schönmachen von Stimmen gibt es doch jede Menge Softwaretools (VST), die CinemaLUTs der Audioverarbeitung ;-)"

Ich vermute auch, dass man die Unterschiede zwischen den beiden Mikrofonen in der Nachbearbeitung relativ leicht ausgleichen kann, oder?

Was mich als Amateur interessiert, wie gut klingen Mikrofone der unteren bis mittleren Preisklasse, so von 200 bis 600 Euro? Mir ist im oben verlinkten Video "High End Mic Comparison IN A BUSY CITY" aufgefallen, dass das Rode NTG2 (um 200 Euro) im Vergleich recht gut klingt.

Bei einer semi-professionellen Produktion, ich war für Texte zuständig, setzten wir es für ein ausgefallenes Sennheiser ein. Beim abhören klang es mehr als akzeptabel.

Ok, es ist immer die Frage, "was ist gut genug?".

Du hast dich in das Audio-Thema eingefuchst. Könntest du bitte bei künftigen Vergleichen - auch wenn es deine audiophile Seele verbiegt - Mikrofone der unteren bis mittleren Leistungsklasse mit einbeziehen?

Beste Grüße, Uli

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Antwort von Pianist:

Rod hat geschrieben:
Ich vermute auch, dass man die Unterschiede zwischen den beiden Mikrofonen in der Nachbearbeitung relativ leicht ausgleichen kann, oder?
Nur gewisse Aspekte. Also alles, was mit dem Frequenzgang zu tun hat. Der Klang ergibt sich aber noch aus anderen Faktoren, und da wird immer die Grundcharakteristik eines Mikrofones durchscheinen. Daher sollte man die Eigenschaften verschiedener Mikrofone kennen, damit man für das jeweils angestrebte Ergebnis das passende Mikrofon einsetzt.
Rod hat geschrieben:
Du hast dich in das Audio-Thema eingefuchst. Könntest du bitte bei künftigen Vergleichen - auch wenn es deine audiophile Seele verbiegt - Mikrofone der unteren bis mittleren Leistungsklasse mit einbeziehen?
Ehrlich gesagt – nein! :-)

Erstens habe ich nicht vor, in den nächsten 100 Jahren noch einen Mikrofonvergleich zu produzieren, und zweitens hält sich mein persönliches Erkenntnisinteresse da auch in äußerst engen Grenzen bzw. ist schlichtweg nicht vorhanden. Ich bin mir sicher, dass es von AKG, Austrian Audio, Rode und Audio Technica (vermutlich auch von weiteren Herstellern) Mikrofone gibt, die weniger als 500 EUR kosten und dennoch akzeptable Ergebnisse liefern. Aber das muss die Zielgruppe dann selbst testen.

Matthias

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Antwort von ruessel:

Für jemanden der zigtausende für ein Micro und fancy Vorverstärker mit klangvollem Namen und Markenaufkleber ausgegeben hat. ist die Vorstellung ein winziges Billigbauteil aus China könnte besser klingen, emotional einfach unmöglich zu akzeptieren. Vor Jahren hatte ich hier mal 2 Audiofiles hochgeladen. Eines pur aus dem teuren CD Player und einmal über einer Röhrenstufe (1:1 Verstärkung) zusätzlich ausgespielt. Die Mehrzahl der Bewertungen auf Slashcam fanden das mit Röhre eindeutig besser - ich auch! Dabei waren das zwei Billigröhren (4 Euro/Stück) über das CD Playersignal geführt wurde, keine weiteren klang veränderten Bauteile in der Schaltung. Also Billig kann irgendwie auch besser sein ;-)

Das Problem war auf dem Ozzi nicht zu sehen, einzelne Signale/Impulse/waveformen sahen mit und ohne Röhre gleich aus. Es gab auch keine künstlichen Oberwellen zu sehen. Einzig bei lauten Impulsen kamen diese in die Sättigung der Röhren und wurden etwas gedämpft. Es war also eher ein leichter und primitiver Dynamikkompressor. Warum sich das für die meisten Menschen besser anhört? Keine Ahnung, aber wenn es so ist haben natürlich Großmembrane tatsächlich ihre Filterberechtigung, nur wie soll man(n) für seine Stimme das richtige Großmembran finden? Daher mein Vorschlag, ein gutes Kleinmembran mit mehr Soundinformationen als Großmembran und ran an die Filterbank.

Ich möchte noch was zu Mikrofonvergleichen schreiben. Da ich in den letzten Jahrzehnt hunderte Mikrofonkapseln vermessen und sortiert habe, lasst euch sagen, wenn es um Feinheiten geht (+-3dB), jede Mikrofonkapsel ist individuell - praktisch ein Unikat. Vergesst die auf Papier gebrachten Frequenzkurven, die meisten sind vom Marketing mit dem Lineal nachgezogen. Selbst die teuren Markenhersteller (ab 2000 Euro Klasse) haben damit zu kämpfen und müssen viele Prozente an Kapseln verschrotten, je genauer es an den Kunden gehen soll, desto mehr Schrott fällt an. Ich meine die teuren Mikrofone sind auf +-2 dB gleichlauf selektiert (das bedeutet, hier mal und da mal eine Delle im Frequenzspektrum die 4 dB zwischen zwei Exemplaren nicht überschreitet), das verteuert den Kaufpreis schon enorm. Je billiger desto wilder werden die einzelne Exemplare sortiert sein. Klar, ähnlich werden die Marken schon klingen, aber gleich? Zum hören gehört aber auch noch mehr als nur ein bestimmter Frequenzbereich. Wie schauen die Ansprechzeiten aus, wie schauen die Frequenzen außerhalb der perfekten Achse aus, was ist mit Phasendrehungen und nicht zuletzt: Ist die Elektronik sauber und engtoleriert symmetrisch aufgebaut? Wenn nicht, je nach Kabellänge klingt es anders ;-)

Um ein weiteres Fass aufzumachen, ein gutes altes Mischpult ist für manche noch wichtiger im Klang als das Mikrofon.



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Antwort von rob:

Pianist hat geschrieben:
pillepalle hat geschrieben:
Besseres Equipment ist eben eher selten die Lösung. Falsch eingesetzt nutzt auch das dollste Mikro nichts.
So isses. Zumal eben gerade die teureren Kondensatormikrofone nach akustisch gut ausgebauten Räumen verlangen. Daher kann es sein, dass jemand mit einem SM7B dann doch besser klarkommt.

Matthias
Hi Matthias,

Danke für deinen Text!

Ja, der jeweilige Raum, in dem das Mikro genutzt werden soll, ist ein wichtiger Punkt finde ich.
Ein SM7B oder ein MKH 50 etc. können in einem nicht oder nur wenig klangoptimiertem Raum die bessere Wahl sein.

Andrerseits kann bereits das Aufspannen einer Decke o.ä. aus einem Mikro mit viel Raumhall ein richtig gut klingendes Mikro machen.

Viele Grüße

Rob/
slashCam

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Antwort von Pianist:

Absolut!

Ich darf mal wieder an ein Video erinnern, von dem ich nicht mehr genau weiß, wo ich es gesehen habe. Da haben in der Corona-Zeit verschiedene Beitragsmacher von radioeins (rbb) gezeigt, wie sie zuhause ihre Sachen aufnehmen. Am besten geklungen hat es bei einem Musikjournalisten, der in einem Raum seiner Wohnung an jeder Wand ein Regal mit Platten hat. Wenn ich mich richtig erinnere, hat er einige oder alle umgedreht, so dass die offene Seite der Hülle in den Raum zeigt. Das Ergebnis war eine studioähnliche Akustik. Ein anderer hatte ziemlich viele Bücher in Regalen, die er nicht vorderkantenbündig, sondern eher aufgelockert gestellt hat. Auch das ist eine akustisch sehr gut wirksame Maßnahme.

Natürlich gehen auch Decken, selbst Pflanzen haben absorbierende und diffundierende Eigenschaften. Da sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt.

Matthias

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Antwort von slashCAM:


Wer auf der Suche nach dem perfekten Mikrofon für Sprachaufnahmen ist, hat eine große Auswahl an spezialisierten Mikrofonen. Um bei dieser Entscheidung zu helfen, hat der...



Hier geht es zur Newsmeldung auf den slashCAM Magazin-Seiten:
24 Mikrophone für Sprachaufnahmen im Hörvergleich


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Antwort von medienonkel:

Pianist hat geschrieben:
Absolut!

Ich darf mal wieder an ein Video erinnern, von dem ich nicht mehr genau weiß, wo ich es gesehen habe. Da haben in der Corona-Zeit verschiedene Beitragsmacher von radioeins (rbb) gezeigt, wie sie zuhause ihre Sachen aufnehmen. Am besten geklungen hat es bei einem Musikjournalisten, der in einem Raum seiner Wohnung an jeder Wand ein Regal mit Platten hat. Wenn ich mich richtig erinnere, hat er einige oder alle umgedreht, so dass die offene Seite der Hülle in den Raum zeigt. Das Ergebnis war eine studioähnliche Akustik. Ein anderer hatte ziemlich viele Bücher in Regalen, die er nicht vorderkantenbündig, sondern eher aufgelockert gestellt hat. Auch das ist eine akustisch sehr gut wirksame Maßnahme.

Natürlich gehen auch Decken, selbst Pflanzen haben absorbierende und diffundierende Eigenschaften. Da sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt.

Matthias
Das ist tatsächlich eine sehr unterschätzte Möglichkeit, indirekten Schall in harten Räumen zu brechen und minimale Laufzeit Unterschiede zu erzeugen, die den Raum öffnen.

Ich höre ja immer noch überwiegend von CD. Diese sind seit Jahren wahllos im Regal aufgestellt. Alles schön durcheinander, so zerklüftet wie möglich. Die Regale stehen hinter den Lautsprechern (Kugelgehäuse). Seitlich von der Couch sind auf Ohrhöhe einerseits Bücherregale, andererseits eine zwei Meter hohe Palme.
Diffusion auf Ohrhöhe ist in meinem Fall alles, da meine Räume akustisch eine absolute Katastrophe sind. Hohe Altbaudecken in eher Schlauchartigen Räumen sind da oft sehr unvorteilhaft.

Zumal ich auch noch auf Symmetrie im Raum verzichten muss.

Außerhalb des "Ohrbereiches" wird massiv bedämpft: schwerer Hochfloorteppich, Absorber über zwei Meter Raumhöhe, 100 Kilo Matratze (dank Hochbett zufällig in einer Raummode), die Couch und noch kleine gezielte "Enthärtung" einiger Flächen.

Schalltot soll es ja auch nicht sein.

Die Frequenzweiche ist Teildigital, über die wird der Raum noch etwas entzerrt.

Erstaunlich ist auch, wie stabiler und sauberer der Klang wird, wenn man die LS komplett von der Bausubstanz entkoppelt. Es schwingen einfach weniger Gegenstände/Möbel unkontrolliert mit.

Ich schwöre da mittlerweile auf sylomer-pads. Tausendmal besser, als diese Schaumstoffkeile, die man so als Monitorunterlage kennt.

Einmal meinte meine Freundin es ganz besonders gut und hat CDs und Bücher "ordentlich" in die Regale geräumt... Die Augen wurden immer größer, als ich erklärte, dass die Unordnung durchaus Sinn hat.

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