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Der Farbbalken

// 06:55 Di, 26. Jan 2010von

Das bekannteste Testbild ist wohl der Farbbalken. Dieser ergibt sich, wenn man ein Bild generiert, in welchem jede Zeile aus 8 Farbkombinationen besteht: Diese Kombinationen sind alle erdenklichen Möglichkeiten, wenn man im RGB-Farbraum jede Farbe entweder an oder ausschaltet. Diese Form des Farbalkens wird auch als 100/0/100/0-Farbbalken bezeichnet, weil jede Grundfarbe entweder zu 100 Prozent aktiviert ist oder zu 0 Prozent inaktiv ist. In der Praxis wird dieser Balken einfach kurz 100/100 genannt. In der folgenden Abbildung kann man sehen, wie sich ein 100/100-Farbalken im RGB-Farbraum zusammensetzt.



Der 100/100 Farbbalken setzt sich aus den 8 möglichen Farbkombinationen von Rot, Grün und Blau zusammen. Häufiger wird jedoch der 100/75-Farbbalken verwendet.
Der 100/100 Farbbalken setzt sich aus den 8 möglichen Farbkombinationen von Rot, Grün und Blau zusammen. Häufiger wird jedoch der 100/75-Farbbalken verwendet.


In der Videotechnik benutzt man jedoch meistens einen 100/75-Balken. Dabei wird Weiß nach wie vor mit vollen 100 Prozent aller RGB-Pegel gemischt. Die übrigen Farben werden jedoch nur mit 75 prozentiger Signalintensität erstellt. Der rechte Teil der Abbildung zeigt, wie sich ein 100/75-Balken aus den Grundfarben R, G und B zusammensetzt.



Wie wir bereits wissen, kann man das Fernsehsignal auch in eine Helligkeitskomponente Y und zwei Farbdifferenzkomponenten (U+V) zerlegen. Im rechten Teil der Abbildung können Sie das YUV-Signal bei einem 100/75-Farbbalken begutachten. Wie Sie sehen, können die zwei Farbdifferenzsignale U und V auch negativ werden.



Ohne zu sehr ins Detail zu gehen, gibt es auch Farben im RGB-Raum, die im YUV-Raum über dem 100Prozent-Pegel liegen würden. Da jedoch jede analoge Übertragung im YUV-Raum vonstatten geht, liegen diese Farben dann über dem 100 Prozent YUV-Pegel. In der analogen Welt würde dies bedeuten, dass in so einem Fall mehr als 0,7 V auf dem Signalweg übertragen werden, wofür dieses Signal jedoch nicht ausgelegt ist. Die Folge sind im schlimmsten Fall ausfransende Farben oder Synchronisationsstörungen.



Amateurgeräte wie beispielsweise ein Heimfernseher reagieren meist nicht tragisch auf diese „illegalen“ Farben. Ganz anders dagegen Sendetechniker: Damit ein Signal auch sauber in den Haushalten ankommt wird dieses genau mit den genormten Pegeln übertragen. Ist ein Signal aber zu stark, kann es bei der Übertragung zu schwerwiegenden Bildfehlern kommen. Daher sind pochen Fernsehsender besonders auf die Einhaltung der Norm. Und damit man diese „illegalen“ Farben nicht auf Sendung bringt, werden die Signale vor dem Sendeweg limitiert: Alle Pegel außerhalb der Norm werden einfach abgeschnitten. Das Ergebnis sind dann blasse Aufnahmen.



Aus diesem Grund (aber nicht nur aus diesem) sollte man darauf achten, dass die eigenen Videos nur korrekte Farben besitzen. Um dies zu überprüfen gibt es teure Messgeräte, die sich Vektorskop und Waveform-Monitor nennen. Doch mittlerweile bringen günstige Videoschnittprogramme diese Messgeräte von Haus aus mit, weshalb es nicht schaden kann, mit diesen auch umgehen zu können.



Nehmen wir einmal einen typischen Anwendungsfall: Haben Sie sich nicht auch schon oft gefragt, weshalb manche Besitzer (in der Regel Profis) solchen Wert darauf legen, dass ihr Camcorder Farbbalken erzeugen kann? Zeichnet man diese vor einer Aufzeichnung auf das Band auf, können diese helfen, die Farben des Camcorders an das Material eines anderen Camcorders anzupassen. Aber auch wenn man einen Camcorder analog an ein Schnittsystem anschließt, können die Farbbalken helfen, das Bild richtig auszusteuern und die Pegel für die Übertragung zu optimieren.



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