Test Sony A7 III - Autofokus, Hauttöne, Lowlight uvm.

Sony A7 III - Autofokus, Hauttöne, Lowlight uvm.

Nach unserer Testlaboreinschätzung der Sony A7 III folgt hier nun der Praxistest. Wie gut ist der Autofokus der Sony A7 III in diversen Szenarios? Wie gestalten sich die Hauttöne der Sony A7III. Wie gut ist die Sony A7 III im Lowlight? Zur Einordnung hier auch ein Paar Vergleichsshots mit der Panasonic GH5S …

// 09:56 Fr, 30. Mär 2018von

Nach unserer Testlaboreinschätzung der Sony A7 III folgt hier nun der Praxistest. Wie gut ist der Autofokus der Sony A7 III in diversen Szenarios? Wie gestalten sich die Hauttöne der Sony A7III. Wie gut ist die Sony A7 III im Lowlight? Zur Einordnung hier auch ein Paar Vergleichsshots mit der Panasonic GH5S …


Sony A7 III - Autofokus, Hauttöne, Lowlight uvm. : Sony Alpha Poster1

Für unseren Praxistest hatten wir neben der Sony A7 III selbst das Sony FE 24-105 mm F4 G OSS-Objektiv mit am Start - und damit ein recht aktuelles Vollformat FE-Zoom, das als Allround-Zoom auch für Filmer nicht uninteressant sein dürfte. Für uns auf jeden Fall ein Setup, mit dem wir uns vor allem die AF-Funktionen der Sony A7 III genauer anschauen konnten.



Vorab hier unser Praxis Testclip mit der Sony Alpha 7III, bei dem wir bei den meisten Aufnahmen die Panasonic GH5S zum Vergleich mit herangezogen haben:




Die Sony A7 III hat das AF-Modul der großen Schwester Sony Alpha 9 geerbt (von Sony „4D Focus“ genannt) und verfügt damit über eine recht hohe Anzahl von Phasen- (693) und Kontrastdetektions-Autofokuspunkte die lt. Sony 93% des Bildbereichs abdecken. Wie schlägt sich der A7 III AF in der Bewegbtbildpraxis?



Um dies herauszufinden, haben wir den AF der Sony A7 III bei der Videoaufnahme in diversen Szenarios getestet: 1. im Gimbal-Betrieb, 2. mit fixem Kamerastandpunkt auf dem Stativ und sich nähernerder Person sowie 3. im Freihand-Betrieb (und unter Mischlichtbedingungen). Zusätzlich haben wir die Panasonic GH5S zum Vergleich herangezogen:








Autofokus im Gimbalbetrieb

Mit 663 Gramm für das FE 24-105 mm F4 G OSS Objektiv und rund 650 Gramm für die einsatzbereite Sony A7III liegt die Sony Alpha Kombination im gut noch handlebaren Gewichtsbereich für Einhand-Gimbal. Entsprechend hatten wir auch keine Probleme die Sony A7III auf unseren CAME TV Prophet Einhand-Gimbal zu montieren. Auffällig bei der Montage war, wie ähnlich sich die Gewichtsverteilung bei der Sony A7 III + 24-105 f4 Optik und unserem Vergleichssystem Panasonic GH5S (660 g) + 12-60 f4 (330 g) darstellte. Wir mussten den Gimbal beim Wechsel der Kamerasysteme nur minimal auf Grund des leichteren Panasonic Zooms nachkorrigieren.


Sony A7 III - Autofokus, Hauttöne, Lowlight uvm. : SonyA7III Gh5S Gimbal

Natürlich vergleichen wir bei der AF-Performance hier ein wenig Äpfel mit Birnen. Ein Vollformatsensor hat bei einer F4 ein deutlich engere Schärfeebene als der M43 Sensor der GH5S. Entsprechend muss der Fokus der Sony quasi doppelt so gut arbeiten bzw. müsste man eigentlich bei der GH5S eher eine f2.8 nehmen. Doch da diese Blende im Telebereich nicht zur Verfügung stand, haben wir bei beiden Setups eine größtmögliche F4 gewählt. Dieses „Handicap“ der Sony A7 III sollte man bei allen Überlegungen zur AF-Performance mit einberechnen.



Entsprechend verfügt beim Gimbal-Test das Bild der Panasonic GH5S über deutlich mehr Frames mit optimaler Schärfe als das der Sony A7 III. Verantwortlich hierfür machen wir weniger das AF-System der GH5S sondern die größeren Schärfeebene des kleineren M43-Sensors. Vielleicht in diesem Zusammenhang auch mal ganz interessant zu sehen, wie sich die unterschiedlichen Raumeindrücke / Schärfestaffelungen zwischen Vollformat und M43 bei f4 darstellen.






Autofokus vom Stativ aus

Beim AF vom Stativ aus schafft es die Sony A7III über die gesamte Entfernung das Gesicht von Ricarda einwandfrei mit der Gesichtserkennung als Overlay im Sucher zu tracken. Recht beeindruckend, über welche Entfernung der Sony AF Gesichter erkennen kann.


Sony A7 III - Autofokus, Hauttöne, Lowlight uvm. : SOnya7IIIStativ

Die GH5S wechselt bei gleicher Entfernung zwischen dem Tracking der Person und dem Gesichtstracking.


Sony A7 III - Autofokus, Hauttöne, Lowlight uvm. : PanasonicGH5S Stativ

In der Praxis liegt die Schärfe bei beiden Setups vergleichsweise gut an mit nur minimalen Fehlfokussierungen, wobei die Sony hier erneut - weil Vollformat - mehr leisten muss.








Autofokus mit Freihand-Kamera

Bei den Aufnahmen aus der Hand, schafft der AF der Sony A7 III etwas häufiger die Schärfe korrekt zu halten. Allerdings ist das System nicht reaktiv genug, um die Bewegungen von Ricarda bestmöglich zu verfolgen. Hier gilt es noch weiterführende AF-Tests durchzuführen, um die optimalen AF-Settings zu finden. Gleiches gilt für die GH5S.



Da sich Geschwindigkeit und Sensitivität der AF-Systeme bei beiden Kameras recht komplex finetunen lassen, öffnet sich hier ein recht weites Betätigungsfeld für Optimierungen.



Im Hinterkopf sollte man hierbei behalten, dass sich entsprechende AF-Systeme auch schnell „überreaktiv“ einstellen lassen, was dann zu unschönem Pumpen führen kann.






Hauttöne

Ein spannendes Feld ist das Thema Reproduktion von Hauttönen. Wir haben unsere Aufnahmen in DaVinci Resolve 14 aufbereitet, wobei wir zwei unterschiedliche Farbkorrektur-Wege für die beide Kameras gewählt haben. Mit der offiziellen Sony S-Log 2 LUT zu guten Hauttönen zu kommen, empfanden wir bislang (und da macht die A7 III keine Ausnahme) als eher problematisch. Von daher haben wir uns hier an den vergleichsweise einfach und mit guten Ergebnissen zu generierenden Hauttönen der GH5S im Verbund mit der Panasonic V-Log LUT orientiert und „freihand“ das Sony S-Log 2 Material angeglichen, was dann auch recht flott von Statten ging.


Sony A7 III - Autofokus, Hauttöne, Lowlight uvm. : SOnyA7IIISkintone

Positiv überrascht waren wir hierbei, wie nahe man mittlerweile Panasonic und Sony Footage zueinander bekommt und dies wie gesagt mit überschaubarem Aufwand. Trotzdem bleiben recht markante Unterschiede – vor allem bei der Hauttonreproduktion und hier insbesondere bei der Texturierung der Haut. Die Sony A7 III hatte bei allen unseren Aufnahmen – ganz gleich ob bei Tageslicht oder bei Mischlicht im Café – eine merklich weicher gezeichnete Haut.


Sony A7 III - Autofokus, Hauttöne, Lowlight uvm. : PanasonicGh5SSkintone 2

Ob hier im Hintergrund ein „Hautton-Glättungsalgorithmus“ werkelt oder eine Rauschunterdrückung oder der Sony 8 Bit Codec einfach etwas „flächiger“ arbeitet oder eine Kombination aus mehreren Faktoren, können wir nicht mit letzter Sicherheit sagen. Und ob die Hauttonreproduktion der Sony A7 III hierbei als artifizieller oder als Out-of-the-Box gelungenes Beauty-Shot-Setup wahrgenommen wird, dürfte letztlich Geschmackssache sein - bemerkenswert ist es allemal.






Lowlight

Im Lowlight spielt die Sony A7 III ihre Stärke aus. Wer die etwas flächigen, rauschreduzierten Hauttöne bei Tageslicht als Nachteil empfindet, kommt bei Lowlightaufnahmen hingegen auf seine Kosten. Die Sony A7 III produziert ein sehr cleanes Lowlightbild. Hier ist die A7 III in ihrem Element.



Schauen wir auf die Panasonic GH5S hält diese jedoch besser mit als gedacht. Wir haben mal kurz die 25.600 ISO Bilder von beiden Kameras „quick&dirty“ farbkorrigiert und bewußt kein Denoising angewandt.



Hier das 4K Bild der Sony A7 III bei ISO 25.600 - Ausgangsmaterial ist erneut S-Log 2 in 8 Bit:


Sony A7 III - Autofokus, Hauttöne, Lowlight uvm. : Sony25600

und hier das 4K Bild der Panasonic GH5S bei ISO 25.600 -Ausgangsmaterial ist hier V-Log L in 10 Bit:




Sony A7 III - Autofokus, Hauttöne, Lowlight uvm. : Panasonic25600





Akkus

Die vielleicht wichtigste Neuerung für Filmer bei der Sony A7 III stellt der aus der Sony A9 übernommene Akku dar, der mit 2.280 mAh über erstaunlich viel Power verfügt. Wir hatten die Sony A7 III ca. 6-7 Stunden im On/Off Betrieb mit Ricarda im Einsatz und hierbei einen Restakkustand von immer noch 61%: ein absoluter Spitzenwert, der für bisherige Sony Alpha User ein neues Zeitalter einläuten dürfte.






Fazit

Die Sony A7 III ist die neue A7S II inkl. verbessertem Autofokus und deutlich gesteigerter Akkuleistung. Für knapp 2.300 Euro schickt Sony einen bemerkenswert kompletten Video-/Foto-Allrounder ins Rennen, der sich nur wenig Schwächen leistet. Autofokus, Lowlightperformance und Akkulaufzeit zählen zu den klaren Stärken der Sony A7 III. Auch der zweite Cardslot dürfte vor allem für Filmer hochwillkommen sein.



Etwas Luft nach oben sehen wir hingegen noch bei der internen Bildrate und beim Codec. Das Weglassen von interner 50p-Aufnahme können wir uns nur als bewußte Feature-Reservierung für eine kommende A7S III erklären und dem H.264 100 Mbit/s 8 Bit Codec würde etwas mehr Robustheit auch gut stehen - sei es durch Erhöhung der Datenrate oder gar höhere Farbtiefe. Umso spannender für Filmer dürfte damit eine kommende A7S III werden.


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