Belichtung
An Belichtungstools stehen bei den aktuellen DSMC2 REDS eine ganze Reihe von Optionen zur Verfügung: Wer Zebra schätzt, kann sich zwei frei wählbare IRE-Level auf die Funktionstasten legen. Wer im Histogramm zu Hause ist, findet permanent ein Histogramm in der unteren linken Ecke des Monitors eingeblendet (was sogar eine Ampelwarnug für Überbelichtung enthält).

Wir haben bei unseren Aufnahmen vor Ort vor allem die False Color-Funktion der RED SCARLET genutzt, die wir auf einen Button am Display gelegt haben und die hervorragend funktioniert hat: Bestens ausgekommen sind wir hierbei nur mit den beiden Farben grün (18% grau) und rot (Clipping).

Bei einer ganzen Reihe von unseren Testaufnahmen finden sich immer wieder hohe Kontraste im Bild, die sich hellen Himmelspartien oder direktem Sonnenlicht verdanken. Die Kombination aus 709 naher Gammakurve (RG4) für das Monitorsignal sowie der zuschaltbaren Falsecolor Anzeige hat für eine korrekte Belichtung gut funktioniert. Den zusätzlichen Puffer, den man durch RAW hat, musste hier gar nicht in Anspruch genommen werden – hat aber durchaus das Potential einen Shot auch mal „retten“ zu können, der zu „heiss“ geworden ist.
Fokuskontrolle
An der SCARLET hatten wir das neue DSMC2-konforme 7“ Display (RED Touch 7“) von RED in Betrieb, das in HD auflöst.

Wie bereits erwähnt zeichnet es sich neben der größeren Fläche im Vergleich zum 4,7“ vor allem durch seine werkzeuglose Montage aus. Das kabellose Display wird über zwei massive, permanent befestigte Rändelschrauben am DSMC2 Gehäuse angebracht. Die Daten- und Stromverbindung wird hierbei über flache Kontaktflächen sichergestellt – ein ziemlich ausgefuchstes System, was uns in seiner einfachen und vor allem schnellen Handhabung beeindruckt hat: Für die Montage des Displays haben wir keine 4 Sekunden gebraucht. Die Farben passen unserem Eindruck nach auch.
Im Verbund mit der Suchervergrösserung (leider nicht während der Aufnahme aktivierbar) hatten wir keine Probleme, die Schärfe zu setzen – trotzdem würde wir uns über farbiges Peaking beim nächsten Firmware-Update freuen.
Für eine unangestrengte Schärfebeurteilung empfehlen wir – gerade bei den hohen 5K Auflösungen – möglichst hochauflösende Displays. Wer nicht mit den RED-eigenen Touch-Displays unterwegs ist, muss sich jedoch eine Lösung für die Menübedienung überlegen – die kostengünstigere Hardware-Variante dürfte im für Herbst angekündigten DSMC2 Side Handle (950,- Euro) liegen, der eine Menübedienung über Klickwheel mitbringt und den wir schon hier auf der NAB kurz ausprobiert hatten.
In Sachen Reflexion bei Sonnenlicht bzw. hellem Himmel sollte man sich beim Dreh jedoch eine Strategie für die Abschattung der RED-Displays zurecht legen. Wir hatten einen größeren Faltreflektor dabei, der zwar bei den Aufnahmen nicht zum Einsatz kam – dafür aber gute Dienste bei der Abschattung leistete – einfacher dürfte der Betrieb eines Viewfinders mit entsprechender Augenmuschel sein.