Vorab unser Videoclip, in dem wir die uns den neuen Phasen-AF der GH7 (u.a.mit dem Leica Lumix G Nocticron bei Blende 1.2!), das interne ProRes RAW Recording, sowie die 32 Bit Float Aufnahme-Option mit dem neuen Panasonic XLR Audio-Adapter (DMW-XLR2) anschauen und auch mit der GH6 vergleichen:
Zusätzlich zu Caro, die sich im Kurzurlaub befindet (wir wünschen eine gute Zeit!) unterstützt uns diesmal Janina bei einigen Aufnahmen - vielen Dank und Willkommen auf slashCam.
Phasen AF GH7 versus GH6
Der mit der Panasonic S5II / S5 IIX eingeführte und mittlerweile auch bei der G9II sowie S9 verfügbare Phasen-Hybrid-AF dürfte für viele GH-Anwender zu den wichtigsten Neuerungen der Panasonic GH7 zählen.

Wir haben den Hybrid Phasen AF der GH7 in zwei Szenarien gegen den alten kontrastbasierten AF der GH6 antreten lassen und hierfür auch zwei unterschiedliche, lichtstarke Objektive genutzt. Zum einen die hochwertige Micro Four Thirds Portrait Festbrennweite Lumix Leica DG NOCTICRON 42,5 mm/F1,2 ASPH Objektiv (85mm KB-äquivalent) und zum anderen das Panasonic Lumix G X Vario 12-35mm/F2,8 OIS II. Die Tracking-Einstellungen bei beiden Kameras haben wir auf Standard belassen.
Mit beiden Objektiven haben wir mit komplett geöffneter Blende gefilmt. Beim Nocticron haben wir handgehalten Caro mit einer F 1,2 aufgenommen - der Schärfebereich reicht hierbei in den nahen Einstellungen kaum vom Auge zum Ohr:

Nichtsdestotrotz liefer die GH7 hier eine gute Performance ab. Hier und da sind die Fokusübergänge vielleicht noch minimal abrupt aber das darf unter Nörgeln auf hohem Niveau verbucht werden. Für Solo-Shooter, die einen verlässlichen AF für Interviews oder handgehaltene Run&Gun Shots benötigen, bietet der Phasen-AF der GH7 jetzt auf jeden Fall die nötige Stabilität und Performance.
Anders hier der ausschließlich kontrastbasierte Autofokus der GH6. In den Standardeinstellungen fehlt es ihm im Vergleich zum Phasen-Hybrid AF der GH7 etwas an „Haftung“ und Geschwindigkeit. Das größte Problem des GH6 AF ist die mangelnde Zuverlässigkeit. Wenn er funktioniert, empfinden wir ihn nicht als völlig unbrauchbar – auch mit der GH6 haben wir mit einer Blende F1.2 aufgenommen.

Doch wie auch bei unserem Testvideo zu sehen, hört er bei der Aufnahme an einer Stelle einfach auf, weiter zu arbeiten. Erst ein Klick auf den AF-Button unsererseits, brachte ihn wieder in Bewegung.
Auch bei schneller sich bewegenden Motiven, ist der Phasen-Hybrid-AF der Panasonic GH7 gut in der Lage, das Motiv im Fokus zu halten und zeichnet sich gegenüber der GH6 durch eine deutlich höhere Zuverlässigkeit aus.

Bei unseren Tests mit Janina die sich hier schnell auf die Kamera mit aktiviertem Gesichtstracking zubewegt, arbeitete der Autofokus bei allen zwei Durchläufen mit der GH7 auf hohem Niveau. Bei der GH6 war eine Aufnahme ok, während bei der zweiten der Fokus viel zu spät korrekt fokussierte. Wir zeigen euch in unserem Testclip die zweite Variante.
Wer also auf einen zuverlässigen Autofokus bei seinen Aufnahmen angewiesen ist, erhält bei der GH7 eine stark verbesserte Autofokus Implementierung - ähnlich dem Sprung von der Panasonic S5 zur S5 II(X). Unsere Kritik bleibt dann auch überschaubar: Bei zukünftigen Firmware-Updates würden wir uns noch ein während des AF-Betriebs aktivierbares Peaking wünschen (für kompakte Setups ohne externes Monitoring).
Und noch eine kleine Beobachtung am Rande: Was die GH7 (und auch schon die GH6) gegenüber der S5 II/X auszeichnet, sind ihre integrierten Tally-Lights, (vorne und hinten) die sich individuell an/abschalten und auch dimmen lassen. Für uns ein kleines aber in der Aufnahmepraxis nicht unrelevantes Detail.