Videodaten HVX200
Die Panasonic HVX200 bietet eine ganze Reihe von Videoformaten an. Auf der P2 Karte lässt sich mit bis zu 100 Mbit/s DVCPRO HD in den Flavors 1080/50i, 25p, 720p/50p, 720p/25p, 720p/25pN sowie DVCPRO als DVCPRO50 oder DVCPRO25 (DV) als 50i, bzw. 25p aufzeichnen. Zusätzlich besteht eine Cassetten-Option für DVCPRO25 (DV) Material. Im Gegensatz zur EX1 arbeitet die Panasonic im HD-Modus nicht mit einem interframebasierten Codec (MPEG2), sondern mit einem intraframebasierten Komprimierungsschema. Dies und ein Chroma-Subsampling von 4:2:2 resultieren in einer gegenüber XDCAM höheren Datenrate von bis zu 100 Mbit/s. (Panasonic hat bereits einen effektiveren Codec namens AVC-Intra herausgebracht, der jedoch nicht vom gegenwärtigen HVX200 Model unterstützt wird. Es steht zu vermuten, dass AVC-Intra seinen Weg in einen HVX200 Nachfolger finden wird).
Das DVCPRO HD Material landet bei der Panasonic HVX200 auf einer P2 Karte, die dem PCMCIA (PC-CARD) Standard folgt und von Panasonic mit einer minimalen Schreib-Leserate von 640 Mbit/s angegeben wird.

Angebunden wird die Karte über den PC-Bus. Sie ist damit in ihrer Transferleistung etwas hinter der neueren Express-Card Technologie von Sony zurück. Zusammen mit der höheren Datenrate von DVCPROHD von 100 Mbit/s vs XDCAM HD mit 35Mbit/s lässt sich somit das XDCAM Material zügiger kopieren. Ebenso wie Sony muss sich jedoch auch Panasonic fragen lassen, weshalb nicht günstigere Speichermedien für HD zumindest alternativ ihren Einsatz finden können (Hierzu mehr im Absatz Speichertechnologien).
Die HVX200 sammelt die Video- und XML-Daten in einem Ordner auf der P2 Karte, der sich CONTENTS nennt. Ähnlich wie bei der EX1 befinden sich hierin weitere Unterordner:

Anstatt jedoch einen Ordner pro Clip anzulegen, werden die XML und MXF Files in der Ordnern AUDIO, CLIP und VIDEO pauschal gesammelt. Hilfreich für eine schnelle Orientierung kann auch mal der kurze Blick in den ICON Ordner sein, in dem für jeden Clip ein Vorschaubild generiert wird. Ansonsten gilt ebenfalls für die Videofiles der HVX200, dass diese in einen QuickTime-Container gepackt werden müssen, um für den Schnitt unter Final Cut Pro zur Verfügung zu stehen und das ebenfalls die Benennung des CONTENTS-Ordner nicht verändert werden sollte. Der Unterschied zum Sony-Workflow mit der EX1 besteht bei Panasonic jedoch in der besseren Integration in das Schnittprogramm. Wer die P2 Clips nach QuickTime wandeln und Loggen möchte, der greift zu Final Cut Pro, wer die Sourcen für Archivierung und Datenbank-Verwaltung aufbereiten möchte, der greift zu P2CMS, das löblicher Weise sehr hungrig in Bezug auf Metadaten ist. Entsprechend offenbart ein Blick in die im XML-File abgelegten Metadaten, dass bei Panasonic mehr als doppelt soviel Zusatzinformationen gesammelt werden, als bei Sony.

Für Indie-Shooter nützlich erscheint auf den ersten Blick das Tracken von Seriennummern der jeweilig genutzten P2-Karten. Somit kann bei häufigem Mehrfachnutzen unterschiedlicher Karten der Überblick zur Not auch über die eindeutige Identifikation der individuellen Karte gesichert werden. Die meisten Metadaten spielen jedoch eher im Workflow von großen Postproduktionshäusern oder Sendeanstalten eine Rolle. Festzuhalten bleibt, dass Panasonic hier mehr Informationen zur Verfügung stellt als Sony.