Und in der Praxis…
Ob die Aufnahme problemlos gelingt, hängt dann letztendlich von der Kamera ab. In unserem Fall funktionierte es mit einer Nikon 750D grundsätzlich ganz gut, jedoch flog diese gelegentlich aus der Live-View wenn man den Ninja Star einschaltete. Nachdem wir die Kamera wieder in die Liveview gedrückt hatten, landete die Aufnahme problemlos auf der CFast-Karte. Atomos versucht gerade viele Hersteller zu überzeugen, ein automatisches Recorder-Start/Stop-Signal über HDMI zu senden, jedoch funktionierte das mit der Kombination Nikon D750 und Ninja Star (noch?) nicht. Wir mussten also an beiden Geräten die Aufnahme von Hand starten und stoppen. Mit einigen Canon und Sony-Modellen soll die automatische Recordersteuerung jedoch möglich sein.
Und das führt uns auch schon zum letzten Kritikpunkt. Ohne Display sieht man einfach nicht, was für ein Signal auf dem Ninja Star landet. So hatten wir einmal vergessen nach dem Fokussieren die Display-Lupe zurückzustellen und deswegen landete das Video stark vergrößert auf der CFast-Karte. Oder beim Einsatz mit einer Panasonic GH2 nahmen wir versehentlich den HDMI-Output inklusive Menü-Overlay auf. Man kann diese Fehler nun eigentlich nicht dem Ninja Star ankreiden, aber gerade die günstigeren DSLR-Kameras, für die sich der Star wahrscheinlich besonders empfiehlt, sind beim HDMI-Output oft etwas unberechenbar und man verändert schon mal schnell ungewollt die Output-Einstellungen. Wenn man hier nicht mit einem zusätzlichen Display noch einmal nachkontrollieren kann, kann eine wertvolle Szene schnell unbrauchbar sein. Wer jedoch seine Kombination aus Kamera und Ninja Star gut kennt und sorgfältig arbeitet, kann damit sicherlich zu sauberen Ergebnissen kommen. Denn an den grundsätzlichen Aufzeichnungsfähigkeiten des Ninja Star gibt es nichts auszusetzen. Das Signal ist dank 10 Bit und hohen Datenraten praktisch immer artefaktfreier, als die stark komprimierten Aufnahmen aus einer Consumer-Kamera.
Fazit
Der Ninja Star tut was er soll. Nur leider machen die hohen CFast-Preise dem Konzept eines günstigen Recorders hier einen Strich durch die Gesamtrechnung. Nur in speziellen Einsatzfällen, in denen die Größe des Recorders eine wichtige Rolle spielt, kann der Ninja Star gegenüber dem Ninja 2 punkten. Sprich: Gering komprimierte Luftaufnahmen oder stark beengte Kamera-Platzierungs-Möglichkeiten. In allen anderen Fällen hat man den Aufpreis zum Ninja 2 mit den ersten Aufnahme-Medien schnell wieder reingeholt. Und bekommt dort dann auch noch solidere Anschlüsse und Befestigungs-Gewinde sowie ein gutes Kontroll-Display inklusive Vektorskop, Waveform-Monitor und Fokus-Peaking und, und, und...