Für die Aufnahme von Sprechersituationen, beispielsweise bei einem Interview oder bei Dialogszenen, gelten besondere Regeln, um für Ihre Gesprächspartnerin einen bestmöglichen Ausschnitt zu finden.
Als Einstellung bietet sich die Nahe an, sodass die Person von der Schulter aufwärts zu sehen ist. Platzieren Sie die Kamera leicht schräg zur Sprachrichtung. Spricht die Person direkt in die Kamera, werden die Zuschauer adressiert, was in der Tagesschau durchaus Sinn macht, sonst jedoch eher ein unerwünschter Illusionsbruch ist. Zu viel Raum über dem Kopf, auch Headroom genannt, macht ebenso Ihren Bildausschnitt kaputt, wie zu wenig Luft zwischen Kopf und Oberkante.
Bei der Suche nach dem richtigen Ausschnitt bietet ein leicht versetztes Bild mehr Gestaltungsmöglichkeiten für den Hintergrund und öffnet den Sprecherraum schräg nach rechts (dieser wird oft auch mit dem englischen Begriff Noseroom bezeichnet). Ähnliches gilt übrigens für Profilaufnahmen: Achten Sie bei der Wahl des Ausschnitts darauf, dass in Blickrichtung mehr Raum zur Verfügung steht als umgekehrt.
§16a§: a
§16b§: b
§16c§: c
Bild 16: Kleine Unterschiede mit großer Wirkung: Vergleichen Sie das zu mittig gewählte Bild (b) mit dem nach rechts geöffneten, und dadurch spannungsreicheren Ausschnitt (a). Der Bildausschnitt in (c) weist zu viel Headroom auf – das Modell scheint aus dem Bild zu rutschen.
Tipps:
Soll ein Film vor allem im Internet gezeigt werden, empfiehlt es sich, hauptsächlich mit halbnahen oder nahen Einstellungen zu arbeiten, da die Bildinhalte einer Totalen in den kleinen Abspielfenstern kaum zu erkennen sind.
Erzeugen Sie Bildtiefe durch bewusste Bildkomposition.
Blicke und Sprache brauchen auch Platz im Bild -- wählen Sie den Ausschnitt entsprechend.
Auch wenn Sie keine Geschichte im strengen Sinn erzählen möchten: nehmen Sie ein Motiv möglichst aus unterschiedlichen Perspektiven und in unterschiedlichen Größen auf, um abwechslungsreiche Bilder zu erhalten.
Lernen Sie von Profis: Stellen Sie beim Fernsehen den Ton ab und achten Sie nur darauf, welche Bildauschnitte gewählt wurden, und wie die Bilder komponiert sind. Vergleichen Sie in dieser Hinsicht auch einmal die Kameraarbeit in einer typischen Reportage mit einem Spielfilm.
Der erwähnte Film „Der dritte Mann“ (1949) ist als DVD im Arthaus Verleih erhältlich.
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