Bereits Ende Juli hatte Insta360 die erste 360°-Drohne angekündigt, jedoch ohne konkrete Informationen zum Gerät. Diese werden heute nachgeliefert, wenn auch technische Spezifikationen weiter ausstehen – dafür gibt es endlich auch handfeste Bilder von der Drohne und vom Zubehör. Denn begleitend wird es sowohl eine Art Joystick zur Steuerung als auch ein Brillendisplay geben.

Die Antigravity A1 verfügt – wie auch andere Insta360-Surroundkameras – über zwei Kameramodule, welche jeweils nach oben bzw. nach unten ausgerichtet sind. Sie nehmen zusammen in 8K 360° auf, wobei die vier Rotoren, die genau im Randbereich zwischen den Halbsphären liegen, beim Zusammenfügen der Videostreams ausgelassen werden, ähnlich wie beim "unsichtbaren Selfiestick". Inwieweit dieses Stitching wirklich perfekt gelingt, bleibt abzuwarten; zusammen mit den Rotoren fehlt de facto ein kompletter Streifen an Bildinformationen.

Das Stitchen erfolgt offensichtlich in Echtzeit, denn mit der zugehörigen Vision-Brille bekommt man während des Flugs eine Rundumsicht – je nachdem, wie man den Kopf dreht, wird ein entsprechender Ausschnitt angezeigt. Übrigens auch nach außen, denn kurioserweise gibt es auch ein extern angebrachtes Display auf dem einen Auge. Aufgezeichnet wird währenddessen ein 360°-Video, aus dem sich dann später beliebige Bildausschnitte exportieren lassen (natürlich nicht mehr in 8K) – das Fliegen wird also komplett losgelöst von der Kameraführung.

Die Antigravity A1 wird mithilfe eines Joystick-Controllers geflogen, der Handgesten intuitiv in Flugbahnen umsetzen soll (Point-to-Fly-Steuerung). Wird der Grip nach oben geführt, soll die Drohne steigen, seitliche Bewegungen interpretiert die Drohne anscheinend als Kommando zum Seitwärtsfliegen, schwenken lässt sich die Drohne mit einem Scrollrad am Griff. Allerdings fragen wir uns, wozu man bei dieser Drohne noch schwenken sollte, nachdem ja per 360°-Aufnahme alles im Bild sein müsste.


Das komplett Neue an der Steuerung ist also der Ansatz, dass das Vorschaubild getrennt von der Drohnenkontrolle besteht – das bedeutet, dass man die Drohne quasi blind bedient: während ich mit meiner Brille nach links im Bild schaue, kann ich die Drohne mit meiner Hand nach rechts fliegen lassen, ohne direkt zu sehen, wo sie hinfliegt.
Das klingt zunächst einmal nicht direkt nach einer hohen Flugsicherheit, auch wenn die Antigravity A1 mit intelligenten Sicherheitsfunktionen inkl. Hindernisvermeidung ausgestattet sein soll. Wir hätten getippt, dass ein freies Umsehen im 360°-Drohnenbild nur in automatischen Flugmodi zur Verfügung stehen würde; dem scheint nicht so zu sein.
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Für den Transport lassen sich die Drohnenrotoren einklappen. Mit einem Gewicht von 249 g darf die A1 ohne Führerschein geflogen werden (Registrierung und Versicherung ist jedoch auch in dieser Klasse Pflicht). Sie verfügt über ein Nutzlast-Erkennungssystem, das bei übermäßigem Gewicht anschlägt, um Missbrauch zu verhindern.
Bis die erste Antigravity-Drohne – Produktion und Vertrieb erfolgen über ein speziell gegründetes Unternehmen, Insta360 taucht daher nicht im Namen auf – auf den Markt kommt, muss man sich jedoch noch gedulden. Erst im Januar nächsten Jahres soll es so weit sein. Bis dahin können sich Interessierte für ein Betatester-Programm ("co-creation project") mit ihren Ideen bewerben. Wer angenommen wird, kann auch Vorschläge machen, wie die Drohne verbessert werden könnte und mit Glück anteilig etwas Geld verdienen aus einem 20.000 Dollar Belohnungstopf.
Antigravity A1 Key Features
- 8K-360-Grad-Aufnahme mit nach oben und unten angeordneten Objektiven
- 360°-Live-Ansicht und Head-Tracking über die Vision-Brille
- Intuitive Point-to-Fly-Steuerung mit dem Grip-Controller.
- Keine Aufnahme verpassen dank einfacher Nachbearbeitung und Bearbeitung nach dem Flug
- Kompakt und leicht mit 249 g für lizenzfreies Fliegen in den meisten Ländern und Regionen
- Unsichtbarer Drohneneffekt durch fortschrittliches Bild-Stitching
- Sicherheitsfunktionen wie Return-to-Home und ein Nutzlast-Erkennungssystem