Frage von Doyle:Hallo,
das ist wieder eins dieser leidigen Themen, wie kriegt man PAL-Material für eine spätere NTSC-DVD aufbereitet?
Sprich 29,97fps ist hier der Knackpunkt bei.
Das Ganze soll später mit einem Menü auf eine NTSC-DVD, die dann im Bestfall kompatibel in den USA ist.
Ich habe also einen Avid-Schnitt im PAL-Format mit 25fps.
Habe es auch schon als Same-As-Source-Quicktime vorzuliegen (ca. 86GB).
Ausgangsmaterial ist leider nicht mehr verfügbar.
Jetz habe ich folgende Software-Ressourcen zur Verfügung:
(arbeite selbst in einem Postproduction-Betrieb)
Avid (jeweils neueste Version für Win und Mac)
Final Cut Studio 3 (inkl. Kompressor, Cinema Tools, DVD-Studio usw.)
MPEG Streamclip
Adobe Master Collection CS4 (jeweils Win und Mac)
Ich habe jetz schon zig Varianten durch, aber immer gibt es was auszusetzen.
Eine kurze Zusammenfassung der bisherigen Ergebnisse:
Cinema Tools:
- schnell erledigt, 1 Klick von 25fps auf 29,97fps
- Laufzeit ändert sich von 64min auf 52min --> nicht optimal nehm ich an
- Tonhöhe wird schlumpf-artig hoch
- Tonhöhe nachbearbeiten verschlimmbessert nur Qualität
MPEG Streamclip:
- doppelt nur jeden 5. Frame --> auch nicht optimal
Kompressor:
- macht generell 23.98fps draus, zumindest hab ich die Einstellung für etwas anderes noch nicht gefunden
- zwar gibt es einen Menüpunkt "Bildsteuerung" wo etwas von "25@29.97" steht, allerdings dauert es 50fache Echtzeit und ergibt ein 23.98fps-Resultat, wie gut, dass ichs nur mit einem 1min Clip versucht hab ;)
Avid:
- das 25fps Quicktime in ein 30i Projekt importieren ergibt hässliche Streifen im Bild, daher Export hinfällig
Da wir bei uns in der Firma so gut wie garnich mit Normwandlungen zu tun haben, haben wir auch keinen richtigen Software-Workflow dafür parat.
Zwar hatten wir schon Projekte, aber da war es meist 24fps Material was in 25fps gewandelt werden musste und da reichte Cinema Tools und eventuell der Avid Effekt "TimeShift" zum anpassen der Tonhöhe.
Bei 29,97fps ist der Unterschied allerdings zu groß für ein sauberes Ergebnis.
Es muss doch möglich sein mit dieser Programmpalette was zu realisieren, die kosten immerhin ein schweinegeld.
Für Hinweise bin ich dankbar :)
Doyle
Antwort von MK:
Falls das Quellmaterial mit 25fps progressiv vorliegt, würde ich die Framerate auf 23.97fps verlangsamen, den Ton per Timestretching angleichen so dass sich die Laufzeit um ca. 4% ändert, die Tonhöhe aber gleich bleibt, und für NTSC-DVD mit Pulldown-flag encoden so dass bei Leuten mit progressivem Player/Display-Setup Vollbilder angezeigt werden und bei Leuten mit konventionellem Setup 29.97fps mit 3:2 Pulldown.
Antwort von Doyle:
Also im Avid kann ich zwischen 25i und 25p einfach hin und her schalten, sprich ich müsste 25p einschalten, dann werdens Vollbilder, sieht man auch direkt im Avid, die Zeilen werden interpoliert.
So, dann also nochmal rausrechnen, dann hab ich ein 25p Quicktime.
Cinema Tools würde das auf 23,98fps umwandeln, das hatte ich auch schonmal, da der Unterschied von 25 auf 23,98 nich all zu groß is, hört man kaum einen Unterschied beim Ton.
Aber man könnte ja den Originalton per Effekt an die Laufzeit anpassen, allerdings bin ich der Meinung, dass bei einer Laufzeitanpassung sich trotzdem die Tonhöhe mit verändert, sprich höher oder tiefer wird.
Aber gut, soviel dazu.
Das mit dem 3:2 Pulldown versteht ich nich ganz, kann man das bei DVD-Studio oder Ähnlichem einstellen?
Antwort von PowerMac:
Shake bringt gute Resultate.
Compressor via Frame-Steuerungen und QuickCluster:
http://www.cinema5d.com/viewtopic.php?f=13&t=5214
oder nach der Anleitung von Philipp Bloom.
Antwort von tommyb:
Es gibt nur bestimmte Möglichkeiten für eine Konvertierung von deinem Material:
1) 25p -(PAL-Slowdown)-> 23.976p -(2:3 Pulldown)-> 29,976 (interlaced)
2) 25p -(Frameinterpolation)-> 29.976p (eingebettet in interlaced)
3) 25p -(Vectorberechnung)-> 29,976p (eingebettet in interlaced)
Fall 1)
Ist die übliche Methode auch Filme aus Übersee hier in Europa laufen zu lassen. Dann nennt es sich PAL-Speedup und ist ABSOLUT üblich (sprich: wie's die Profis machen).
Fall 2)
Entweder lässt man hier Frames interpolieren durch Frameblending (rechnet einen Teil der Frames zusammen um so fehlende Bilder zu erzeugen) oder durch Doppelung (führt zu Rucklern!).
Fall 3)
Funktioniert nur mit Rohmaterial ganz gut und vorallem nur mit simplem Material (keine Wischer durchs Bild, keine Lensflares -> dann gibts nur Müll).
Fall 2 ist generell für 50i/60i Konvertierungen zu empfehlen, weil es da am wenigsten auffällt. Für Dich wäre 1) der richtige Weg (zumal der NTSC-Kunde dann auch ECHTES progressives Bild bekommt ohne häßliche Interpolationen). Keine Sorge, die Pitch-Änderung nimmt man nur dann wahr, wenn man beide Versionen kennt.
Antwort von MK:
die Pitch-Änderung nimmt man nur dann wahr, wenn man beide Versionen kennt.
Per Timestretching gibt es noch nichtmal einen Tonhöhenunterschied, dann ändert sich nur die Geschwindigkeit.
Antwort von Doyle:
Also momentan versuch eine bis jetz ganz vielversprechende Methode unter Final Cut, mit dem Plugin "Nattress Standards Conversion".
Dabei legt man nur eine NTSC-Sequenz an, packt dort seinen PAL-Film rein, legt den neuen Conversion-Effekt drüber, macht 2-3 Einstellungen und rendert es raus.
Auf meinem MacBook mit 2x2,88GHz und 4GB Ram dauert das Ganze knappe Echtzeit für den Export in Avid1:1-Aufllösung (wie Eingangsmaterial in meinem Fall). Mal sehen, ob am Ende die Werte Stimmen.
Ich hatte erstmal zum Test die Timeline gerendert, sollte etwa 3 Stunden dauern bei meinen 64min, hab dann aber abgebrochen und mal ins Ergebnis reingeschaut, sah top aus!
Keine Fehler in den Zeilen, Bild war qualitativ auf den ersten Blick wie die Quelle, Ton wurde framegenau übernommen ohne Tohnhöhenfehler, Sychronität war gegeben, also bis dahin gabs nichts zu meckern.
Ich bin auf den Export gespannt :)
Sollte das wirklich klappen, wäre das eine gute und einfache(!) Alternative.
Infos unter:
http://www.nattress.com/Products/standa ... ersion.htm