Test Unterwegs mit der Panasonic GH4, Sennheiser AVX Funkstrecke, F&V Kameralicht, Veydra 35mm T2.2 u.a.

Unterwegs mit der Panasonic GH4, Sennheiser AVX Funkstrecke, F&V Kameralicht, Veydra 35mm T2.2 u.a.

Wir nutzen u.a. unsere diversen Messebesuche, um Praxiserfahrung mit unterschiedlichem Kameraequipment im Interviewbetrieb sammeln zu können. Was hat sich bislang bewährt und wo gibt es Kritikpunkte? Hier geht es um die LED-Kameralichter von F&V (Z96 & Z180), die Veydra 35mm T2.2 Festbrennweite mit Wechselmounts, unser „Workhorse“ Panasonic GH4, das Aptaris Universal XL Cage und die Sennheiser AVX Funkstrecke …

// 16:24 Mi, 3. Aug 2016von

Wir nutzen u.a. unsere diversen Messebesuche, um Praxiserfahrung mit unterschiedlichem Kameraequipment im Interviewbetrieb sammeln zu können. Was hat sich bislang bewährt und wo gibt es Kritikpunkte? Hier geht es um die LED-Kameralichter von F&V (Z96 & Z180), die Veydra 35mm T2.2 Festbrennweite mit Wechselmounts, unser „Workhorse“ Panasonic GH4, das Aptaris Universal XL Cage und die Sennheiser AVX Funkstrecke …



Panasonic GH4, Veydra 35mm T2.2, AVX,  Z180 und Aptaris XL
Panasonic GH4, Veydra 35mm T2.2, AVX, Z180 und Aptaris XL




Z96 und Z180 LED Kameralicht von F&V

Das Z96 gilt schon jetzt als eines der Klassiker im noch eher jungen Markt der LED-Kameralichter. Wenn wir mit lichtstarken Kameras wie der Sony A7S unterwegs sind, reicht das Z96 als Aufheller und Spitzlicht-Produzent völlig aus. Bei Kameralichtern geht es unserer Ansicht nach um maximale Leuchtkraft – daher würden wir nicht zu einem Bi-Color greifen, das konstruktionsbedingt über weniger Leuchtkraft verfügt, sondern für Kunstlicht mit entsprechenden Folien arbeiten.



Z96 von F&V
Z96 von F&V


Eine Alternative sind die magnetischen Filtervorsätze für das Z96 und Z180 Kameralicht. Wer schnell zwischen entsprechender Farbgebung wechseln muss, findet hier auch eine Möglichkeit andere Farben zu wählen. Für uns sind sie in der Praxis nicht fein genug justierbar und schlucken zudem recht viel Licht – wir kleben uns daher lieber Old-School-mässig Folien vor das Licht. Das Gleiche gilt für das Thema Diffusion.



Die F&V Lichter bieten vorbildlich flexible Stromversorgungskonzepte an. Die Lichter lassen sich - je nach Bedarf - auf drei verschiedene Arten mit Energie versorgen: Mit AA Batterien, mit Sony NP-F Akkus oder via externer Stromversorgung.



Womit wir nicht ganz so glücklich sind, ist der zu leicht zu aktivierende On/Off Schalter für die F/V Kameralichter. Vor allem wenn sich AA Batterien bereits in den Lichtern befinden, kann es schnell vorkommen, dass sie sich in der Tasche beim Transport einschalten. Wir empfehlen daher die Batterien erst vor Ort einzusetzen.



Abschließend noch ein Paar Meßwerte von den F&V Lichtern, die wir (ohne großen wissenschaftlichen Anspruch) mit unseren Sekonic Meßgeräten (758Cine und Spektromaster C700) vor einiger Zeit abgenommen hatten: Beim Z96 sind wir bei 1m Abstand auf 340 Lux gekommen, sowie einen CRI von 95,2 und 5486 Kelvin. Beim größeren Z180 waren es unter gleichen Bedingungen bei 1m Abstand 640 Lux, ein CRI von ebenfalls 95,2 und 5486 Kelvin.







Veydra 35mm Mini Prime

Wir haben das Mini Prime von Veydra sowohl auf der Sony A7S (mit S35 Auslesung) und der Panasonic GH4 im Einsatz gehabt. Als alleiniges Objektiv im Messeeinsatz vielleicht minimal zu eng – ein 28mm wäre zumindest für uns hier die flexiblere Option – aber auf jeden Fall eine sehr hochwertige Ergänzung. Auf der NAB zu beginn diesen Jahres war es neben dem Lumix G X Vario 12-35 F2.8 unser einziges Objektiv und kam bei praktisch allen Videointerviews zum Einsatz.



Wir schätzen bei dem Veydra MiniPrime vor allem zwei Sachen: Zum einen die hervorragende Verarbeitungsqualität, die auch im ruppigen Einsatz bestens funktioniert und sehr gute manuelle Fokussierungen erlaubt und zum anderen die einfach zu wechselnden Objektivmounts.



Veydra 35mm T2.2 mit Wechslmount
Veydra 35mm T2.2 mit Wechslmount


Die Veydra Mini Primes stehen in der Verarbeitungsqualität mit ihrem massiven Metallgehäuse und der präzise gearbeiteten Fokussiermechanik ihren Namensvettern - den „Compact Primes“ kaum nach. Und ebenso wie das Zeiss-Vorbild lassen sich bei den Veydra Mini Primes die Mounts relativ einfach selbst wechseln, was sie in Zeiten wo man nicht mehr durch den Kauf einer Optik an ein bestimmtes Kamerasystem gefesselt sein will, angenehm flexibel macht.



Zum Wechsel der Mounts benötigt man lediglich einen kleinen Kreutzschlitzschraubenzieher und entfernt 4 Schrauben – fertig.



Wo wir noch etwas Verbesserungspotential sehen, ist beim Micro Four Thirds Wechselmount. Dieser hat beim Betrieb an unserer GH4 merklich Spiel gehabt. Das lässt sich zwar mit etwas Tesafilm beheben, doch hier wäre ein festerer Sitz von vorne herein wünschenswert.



Im Hinterkopf sollte man bei den Veydras behalten, dass sie keine Vollformatbildkreise abdecken. Auch sollte man sich nicht durch die (wie bei den Compact Primes) weit hinten im Objektivtubus platzierten Gläsern dazu verleiten lassen, keine Sonnenblende mitzuführen – hier riskiert man Streulicht – vor allem in Umgebungen wie Messen, Events, etc. wo sich häufig tief hängende Scheinwerfer finden.





Walimex Pro Aptaris Universal XL

Das Walimex Pro Aptaris Universal XL begleitet uns ebenfalls bereits mehr als 1 Jahr und hat uns ziemlich überrascht. Die Verarbeitungsqualität liegt auf sehr gutem Niveau - diverse Auslandseinsätze hat es fehlerfrei überstanden.



 Walimex Pro Aptaris Universal XL
Walimex Pro Aptaris Universal XL


Wir schätzen an dem Aptaris Universal die vielfältigen Befestigungsmöglichkeiten für unterschiedlichste Accessories. Durch die slashCAM Redaktion laufen eine ganze Menge von Kameras zum Test durch. Von daher passt ein Cage der sich auf unterschiedliche Kamerabody-Größen einstellen lässt, perfekt zu unserem Arbeitsumfeld.



Das Aptaris Pro Universal Rig funktioniert mit den im Filmbereich gebräuchlichsten Spiegelreflex- und Systemkameras (GH4, A7S, Nikon D810, Canon EOS 5D MKII etc). Es bietet einen sicheren Sitz und ausreichend gute Zugänge zu den meisten Schnittstellen, Karten- und Batterieslots. Einmal am Kamerabody angebracht sitzt es vergleichsweise fest.



Mit dem universellen Charakter muss man jedoch auch Kompromisse eingehen:



So wird bei den Sony Alphas beispielsweise der MI-Shoe oben blockiert – wer hier mit einer Sony-Funkstrecke arbeiten will, muss auf Miniklinke am Mikro-In gehen. Auch kann der Bügel an der Seite bei einigen Kamera-Optik Kombinationen die manuelle Schärfeführung am Objektiv erschweren. Und die Größen-Anpassung von einer zur anderen Kamera kann auch mal etwas Zeit in Anspruch nehmen.



Wer sich auf einen Kameratyp festgelegt hat, dürfte besser mit Cages fahren, die speziell auf die jeweilige Kamera hin entwickelt wurden. Wer wie wir viel mit unterschiedlichen Systemkameras oder DSLRs unterwegs ist, findet hier jedoch eine flexible Cage-Option in guter Verarbeitungsqualität.







AVX Funkstrecke von Sennheiser

Wir haben die neue AVX Funkstrecke von Sennheiser jetzt seit knapp 1 Jahr in Betrieb und hatten sie auf zwei großen Messen (IBC 2015 und NAB 2016) im Intervieweinsatz vor Ort.



Sennheiser AVX
Sennheiser AVX


Bei der AVX-Funkstrecke von Sennheiser, die im 1.9 GHz Bereich arbeitet, muss man zwischen der Version für den amerikanischen Markt und jener für die europäischen Markt unterscheiden. Für den amerikanischen Markt ,Kanada und die meisten lateinamerikanischen Länder werden etwas andere Frequenzbänder als für den europäischen Markt genutzt. Entsprechend waren wir auf der NAB in den USA in diesem Frühjahr erstmalig mit der amerikanischen Version unterwegs.



Die europäische Version verrichtet ihre Arbeit bei uns bislang völlig fehlerfrei. Hierbei sollte man jedoch im Hinterkopf behalten, für welche Anwendungen die AVX-Funkstrecke vor allem konzipiert wurde und für welche sie weniger passend ist. Für unsere One-Man-Band Interview Setups ist sie ziemlich perfekt: Im Ggs. zu traditionellen Funkstrecken ist die AVX deutlich schneller am Start: Kein manueller Frequenzscan, Sensitivity-Einstellung, Squelch, Pilot Tone, Line Level, etc. – wir haben uns an das schnelle, und unkomplizierte Setup vor Ort mittlerweile gewöhnt.



Da wir die AVX direkt an der Kamera betreiben und keine Mischer oder Fieldrekorder davorgeschaltet haben, ist die höhere Latenz gegenüber unserer G3-Funkstrecke für uns kein Problem. Will heissen: Für entsprechende Interviews ist die AVX mit ihren 19ms Latenz für uns gerade noch schnell genug.



Wer jedoch in komplexeren Setups unterwegs ist, der sollte darauf achten, dass sich Latenzen im Audiosystem nicht hochaddieren. Wer über Mischpulte, Fieldrecorder etc. geht, dem empfehlen wir auf jeden Fall zu Audiolösungen mit geringerer Latenz zu greifen.



Die Akkuladung der wechselbaren LiIonen Akkus vom Sender und vom Empfänger, die beide über USB geladen werden, reichte bislang bei uns immer für einen ganzen Messetag aus – allerdings kommen wir da selten über reine Aufnahmezeiten von 4 Stunden.



Mit der amerikanischen Variante der Sennheiser AVX Funkstrecke hatten wir auf der NAB in diesem Jahr allerdings erstmals Probleme. An einigen Ständen tauchten deutliche Interferenzen auf, die nur durch einen Ortswechsel in den Griff zu bekommen waren. Technikmessen dürften wohl als eine der schwierigsten Herausforderungen für Funkstrecken schlechthin gelten. Einige Kollegen von uns sind nach Tests von diversen Funkstrecken von diversen Herstellern wieder auf kabelgebundene Mikro-Setups bei Messen zurückgegangen. (Ein kabelgebundenes Backup dabei zu haben ist sowieso keine schlechte Idee.)



Da wir im europäischen Kontext bislang gute Erfahrungen mit der AVX gemacht haben, werden wir sie neben anderen Lösungen weiter im Einsatz haben.





Panasonic GH4

Die Panasonic GH4 begleitet uns seit ihrem Erscheinen (2014) und hat sich bei uns als absolut solides und zuverlässiges „Arbeitspferd“ mit sehr guter Bildqualität erwiesen.



Panasonic GH4 – auch nach 2 Jahren zuverlässige Performance
Panasonic GH4 – auch nach 2 Jahren zuverlässige Performance


Bei der GH4 kommen eine ganze Reihe von positiven Eigenschaften zusammen die sie gerade für Lowcost Setups für Messen, Events, Industrie etc. hervorragend prädestiniert:



Der M43 Sensor stellt einen gelungenen Kompromiss zwischen kreativem Umgang mit knapperer Schärfentiefe einerseits und noch genügender Schärfe rund um das Motiv dar. Dort wo Vollformatoptiken mit weit geöffneter Blende viel Aufmerksamkeit bzw eine ständige Nachführung der Schärfe benötigen, geht es beim Micro Four Thirds System entspannter zu.



Die Audioqualität ist gut genug, um mit Funkstrecken wie bsp. der G3 problemlos zu vorzeigbaren Ergebnissen zu kommen. Die Monitoring-Funktionen via Kopfhörer tragen ebenso hierzu bei.



Die Batterieleistung der GH4 ist absolut vorbildlich und im Praxiseinsatz einer der ganz großen Pluspunkte dieser 4K Kamera. Während wir bei anderen vergleichbaren 4K-Setups 3-4 extra Akkus für einen Tag dabei haben müssen, reicht bei der GH4 häufig ein einziger.



Auch im Gimbalbetrieb auf Reisen mit kleinen Einhand-Gimbal-Systemen hat sich die GH4 bewährt.



Nach ein Paar Jahren GH4 Gebrauch können wir feststellen, dass die Verarbeitungsqualität passt. Zwar weist unser GH4-Body mittlerweile ein Paar Kratzer auf aber die Kamerafunktion arbeitet zuverlässig wie am ersten Tag. Zur guten Haltbarkeit der GH4 trägt unserer Meinung nach neben dem sauber verarbeiteten und stabilen Magnesiumgehäuse auch der beim Transport nach Innen zu klappende Monitor bei, so dass der Touchscreen optimal geschützt bleibt.





Unsere Kritikpunkte bei der GH4 halten sich entsprechend auch eher in Grenzen. Gerne würden wir beim Nachfolger eine Sensorstabilisierung und Fokusvergrösserung während der Videoaufnahme sehen. Auch die Lowlightqualität hat noch etwas Verbesserungspotential (oberhalb von 800 ISO filmen wir ungern mit der GH4).



Auf unserem Wunschzettel für die GH5 stehen darüber hinaus: 10 Bit internes Recording, ein zweiter Cardslot, etwas höherer Dynamikumfang und 4K 60p (bzw. eine sauberere Zeitlupe für 4K.)



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