Wir haben die IBC auch in diesem Jahr wieder genutzt, um neues (und auch bewährtes) Equipment unter Zeitdruck und gelegentlich auch ruppigen Messebedingungen zu testen. Besonders gespannt waren wir, wie sich die neue Sennheiser EW-DP Funkstrecke schlagen würde. Hier unsere Erfahrungen rund um unser Panasonic / Sennheiser „Messe-Rig“.
Panasonic S5II X + Lumix S 24-105mm F4
Nachdem wir im Frühjahr bereits die Panasonic S5 II ausführlich bei unserer Berichterstattung von der NAB getestet hatten, war diesmal die „X“ Variante dran. Zur Erinnerung: Die Panasonic S5II X unterscheidet sich von der S5II vor allem durch ihre höherwertigeren Videocodecs (All-I, ProRes und externes RAW via SSD) sowie ihr schwarzes „Stealth-Design“.
Die High-End Videoaufnahmen-Optionen der S5II X machen für uns vor allem im szenischen Umfeld Sinn – bei unserer Messeberichterstattung kam es vor allem auf schnelle Turnovers und viel Aufnahmekapazität an. Beides deckt die S5II X (und die S5II) via 4K 10 Bit Long-Gop Codecs ab, die wir hier entsprechend auch genutzt haben. Für schnelle Turnovers ideal empfanden wir das Cinelike D Profil, das so gut wie keine Nachbearbeitung in Sachen Farbkorrektur benötigt -wenn man vor Ort einen halbwegs brauchbaren Farbabgleich produziert hat - was bei den S5II / X DSLMs besonders einfach via eigener WB-Taste funktioniert (– für uns nach wie vor eine der wenigen DSLMs ihrer Preisklasse, welche vorbildlich viele Videofunktionen – wie auch den Weissabgleich - auf externe Schalter nach außen führt).
Neu hinzugekommen ist bei der S5II X (wie bei der S5II) Panasonics neuer Phasendetektions-Autofokus. Da wir im Messeumfeld immer wieder mit schwierigen Lichtsituationen konfrontiert waren (starkes Gegenlicht, hohe Kontraste, Lowlight etc.) waren wir besonders gespannt darauf, wie der AF der Panasonic S5II X hiermit umgehen würde. Als Real-Life-Test haben wir alle unsere Interviews mit aktiviertem Autofokus und Facetracking aufgenommen und sind hiermit sehr gut gefahren. Nur ein Mal haben wir einen Fokus-Ruckler registriert, als sich unser Interview-Partner bei einem Interview für einen kurzen Moment abgewandt hatte. Der kombinierte Phasen-AF der S5II / S5IIX arbeitet insgesamt erfreulich sicher und stellt somit unsere Empfehlung bei Solo-Shooter Interview-Setups dar.
Als guter Brennweitenbereich für Veranstaltungen hat sich bei Vollformat-Kameras bei uns das 24-105mm F4 Zoom etabliert, das im Portfolio nahezu aller Kamera/Objektiv-Hersteller vertreten ist – so auch bei Panasonic mit dem LUMIX S 24-105mm / F4.0 O.I.S. Wir schätzen hier vor allem die vergleichsweise große Brennweitenabdeckung zusammen mit der durchgängigen F4 bei noch kompakten Abmessungen. Da wir bei Messeinterviews zumeist unseren Interviewpartner und das Produkt in ausreichender Schärfe benötigen, wäre eine f2.8 hier bereits zu knapp bei der Schärfentiefe. Zusammen mit der optischen Bildstabilisierung für optional handgehaltene Kamera für uns damit ein sehr effektives (Workhorse)-Setup.
Das schwarze „Stealth“-Design der Panasonic S5II X gefällt uns persönlich gut: Je weniger Aufmerksamkeit eine Kamera erzeugt, desto besser. In Umgebungen mit schwachem Licht würden wir uns jedoch eine optional einschaltbare Buttonbeleuchtung oder eine besser ablesabre Beschriftung auf der Kameraoberseite statt der grauen Beschriftung wünschen. Zwar hat Panasonic bei der S5 II / S5 II X auch haptisch eindeutig erkennbare Tasten verbaut, aber um bsp. die Position des Programmschalters schnell mal von außen zu checken, musste gelegentlich ein Handy-Licht bemüht werden.
Unterm Strich hat die Panasonic S5II X mit ihren zwei SD-Cardslots im SmallRig-Cage inkl. V-Mount Akku und Halterung (s.unten) sehr zuverlässig bei unseren Messeinterviews funktioniert. Klare Empfehlung von unserer Seite.